Facebook
Twitter
XING
LinkedIn
Email

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Geben Sie hier Ihre Überschrift ein

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Schonendes Sprengen auf der Brückenfeldkippe bei Sedlitz beginnt

Laden

Senf­ten­berg. Im Auf­trag der LMBV lös­te der Spreng­be­rech­tig­te Sven Krau­se von der auf­trag­neh­men­den Fir­ma  TDE am 16. Janu­ar 2024 um 15.05 Uhr die ers­te geziel­te Spren­gung zur Ver­dich­tung der sog. Brü­cken­feld­kip­pe bei Sedlitz aus. Es kommt das Ver­fah­ren der Scho­nen­den Spreng­ver­dich­tung (SSPV) zum Ein­satz. Es wer­den in der Fol­ge­zeit rund 3.200 wei­te­re Bohr­lö­cher abge­teuft und mit 4.300 Zün­dern und etwa 13.000 kg Spreng­stoff bis Ende 2025 besetzt wer­den. 

Bei die­ser ers­ten Spren­gung han­delt es sich um ein Bohr­loch mit vier Ladun­gen von ca. je 4,5 kg, gestaf­felt bis in eine Tie­fe von ca. 30 Metern. Dies ist der Auf­takt zu noch län­ger andau­ern­den not­wen­di­gen Siche­rungs­ar­bei­ten im Kip­pen­ge­län­de zwi­schen dem bereits ufer­sei­tig gesi­cher­ten Rest­loch Sedlitz und der Orts­la­ge Sedlitz. Die dort locker gela­ger­ten Abraum­mas­sen in der sog. „Brü­cken­feld­kip­pe“ müs­sen schritt­wei­se ver­dich­tet wer­den, bevor der Sedlit­zer See vor­aus­sicht­lich in Gän­ze 2026 sei­ner Nut­zung zuge­führt wer­den kann.

Im Vor­feld war es daher not­wen­dig, den bis­her für den zeit­lich par­al­le­len Ablei­ter­bau (auf den ers­ten 600 Metern ab Ufer­li­nie) noch nied­rig gehal­te­nen Was­ser­stand im Rest­loch Sedlitz auf für die SSPV not­wen­di­ge Höhe von min­des­ten 99,50 m NHN zu brin­gen, damit eine aus­rei­chen­de Auf­sät­ti­gung der Kip­pe für das anzu­wen­den­de Verdichtungs­verfahren erfol­gen konn­te.

Dank der geziel­ten Bewirt­schaf­tung der Flu­tungs­zen­tra­le Lau­sitz konn­te der Was­ser­stand im Rest­loch Sedlitz seit Dezem­ber 2023 um etwa 130 Zen­ti­me­ter durch Zulei­tung von Spree- und Nei­ße­was­ser aus dem Obe­ren Land­gra­ben sowie von Els­ter­was­ser über den Sorn­oer Kanal aus benach­bar­ten Rest­lö­chern ange­ho­ben wer­den.

Die nächs­ten Spren­gun­gen wer­den jetzt auf ca. 120 Hekt­ar in den kom­men­den Mona­ten schritt­wei­se umge­setzt wer­den. Im zeit­li­chen Vor­lauf waren an angren­zen­den Infra­struk­tu­ren und Wohn­be­bau­un­gen Beweis­si­che­rungs­ver­fah­ren durch­ge­führt wor­den. Die von der SSPV aus­ge­lös­ten Schwin­gun­gen wer­den zudem über­wacht. Die Spreng­pa­ra­me­ter sind so aus­ge­rich­tet, dass die  vor­ge­ge­be­nen Grenz­wer­te ent­spre­chend DIN 4150 nicht über­schrit­ten wer­den.

Auf dem Brü­cken­feld Sedlitz wer­den ver­schie­de­ne tech­ni­sche Ver­fah­ren ange­wen­det. Dabei kom­men die tie­fen­wirk­sa­me Ober­flä­chen­ver­dich­tung (TOV) mit­tels Wal­ze und die Scho­nen­de Spreng­ver­dich­tung zum Ein­satz. Mit­hil­fe der Scho­nen­den Spreng­ver­dich­tung wer­den erst die forst­wirt­schaft­li­chen Flä­chen und spä­ter die Land­wirt­schafts­flä­che gesi­chert. Dafür erfolg­ten 2022 und 2023 bereits die not­wen­di­gen Hol­zun­gen. Nach dem Ende der Ver­dich­tungs­ar­bei­ten begin­nen ab 2026 die dann noch not­wen­di­gen Gelän­de­auf­fül­lun­gen sowie die Auf­fors­tungs­maß­nah­men.

Hin­ter­grund: Das Brü­cken­feld Sedlitz ist eine unge­si­cher­te Tage­bau­kip­pe. Zwi­schen 1921 und 1980 för­der­te der Tage­bau Ilse-Ost/­Sedlitz Braun­koh­le, auch im so genann­ten Brü­cken­feld. Die Kip­pe besteht aus locker gela­ger­tem Boden und ist nicht sicher. Es han­delt sich um eine soge­nann­te Innen­kip­pe. In die­ser kann es mit anstei­gen­dem Grund­was­ser zu „spon­ta­nen Ver­flüs­si­gun­gen“, berg­män­nisch zu Rut­schun­gen bzw. Grund­brü­chen, kom­men. Aus­lö­ser sind unter­schied­li­che Initia­le, z. B. Erschüt­te­run­gen. Die Gefahr, die von sol­chen Innen­kip­pen aus­ge­hen kann, ist im Jahr 2018 am nahen Senf­ten­ber­ger See wie­der ver­stärkt ins öffent­li­che Bewusst­sein gerückt, als Tei­le der Insel im See abrutsch­ten. Mit auf­stei­gen­dem Grund­was­ser und der Flu­tung des Sedlit­zer Sees in den nächs­ten Jah­ren wird die Brü­cken­feld­kip­pe immer unsi­che­rer. Dadurch ist es zwin­gend erfor­der­lich, die Sanie­rung anzu­ge­hen. Der ent­stan­de­ne Wald­be­stand und die 40jährige Lage­rung reich­ten nicht aus, um die Erd­mas­sen zu sta­bi­li­sie­ren. Der Mensch hat­te tief in die Boden­struk­tu­ren ein­ge­grif­fen. Nun muss die­se mit vor­han­de­ner Tech­no­lo­gie ver­dich­tet wer­den, um Gefah­ren zu besei­ti­gen. Das Brü­cken­feld Sedlitz befin­det sich öst­lich von Sedlitz, einem Orts­teil von Senf­ten­berg.

Landwirtschaftsfläche auf der Brückenfeldkippe Sedlitz von Steffen Rache für LMBV 2023
Luft­auf­nah­me Brü­cken­feld­kip­pe (2023)
Fotos: LMBV