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35 Jahre Grenzöffnung am Lappwaldsee gefeiert

Harbke/Helmstedt. Am 9. November 2024 wurde am Lappwaldsee das 35-jährige Jubiläum der innerdeutschen Grenzöffnung gefeiert. Der See zwischen Harbke (Sachsen-Anhalt) und Helmstedt (Niedersachsen), der aus den ehemaligen Tagebauen Wulfersdorf und Helmstedt hervorgegangen ist, bildete den Rahmen für eine bewegende Gedenkveranstaltung.

Anlässlich der Feierlichkeiten würdigten die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, Dr. Reiner Haseloff und Stephan Weil, in ihren Ansprachen die Bedeutung des 9. November in der deutschen Geschichte. Die Grenzöffnung vor 35 Jahren markierte nicht nur das Ende der deutschen Teilung, sondern auch einen Wendepunkt für viele Regionen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die sich seither neuen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen stellen mussten und müssen.

Der bevorstehende Zusammenfluss der ehemaligen Tagebaumulden von Wulfersdorf und Helmstedt kann als Symbol für die Transformation und den Wiederaufbau der Region nach der Wiedervereinigung gesehen werden. Was bereits heute ein Ort zur Naherholung ist, war früher Grenzgebiet und während der Teilung Deutschlands streng bewacht.

Zukunftsperspektiven für den Lappwaldsee

Im Rahmen der Gedenkfeier wurden konkrete Pläne zur künftigen touristischen und wirtschaftlichen Nutzung des Lappwaldsees vorgestellt. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Sees für die Region soll er sowohl ein Ort der Erinnerung und Begegnung sein als auch ein touristischer Anziehungspunkt werden. Ziel ist es, den See zu einem Zentrum für Freizeitaktivitäten und naturnahe Erholung zu entwickeln.

Derzeit sind noch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, welche durch die Bergbausanierungsunternehmen LMBV und Helmstedter Revier GmbH (HSR) durchgeführt werden. Bereits im Mai diesen Jahres stellte die LMBV anlässlich des FLÖZerfestes die laufenden Sanierungsarbeiten am Lappwaldsee vor. Der Lappwaldsee stehe nicht nur für die Herausforderungen der deutschen Einheit, sondern auch für den Wandel einer Region, die über Jahrzehnte hinweg vom Kohleabbau geprägt war. Dieser Wandel schaffe neue Zukunftsperspektiven. (CS)

Feierten gemeinsam 35 Jahre Grenzöffnung am Lappwaldsee (v.l.n.r.): Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), Mirko Mennert (Projektmanagement LMBV), Grit Uhlig (Leitung Sanierungsbereich Mitteldeutschland LMBV), Thomas Klein (Geschäftsführer Wirtschaftsregion Helmstedt GmbH), Jana Hübner (Projektmanagement LMBV), Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), Henning Konrad Otto (Verbandsgeschäftsführer Planungsverband Lappwaldsee), Bernd Sablotny (Sprecher der Geschäftsführung der LMBV), Thoralf Klehm (Geschäftsführer Helmstedter Revier), Gerhard Radeck (Landrat Landkreis Helmstedt).

Foto: Maik Schöttke


Zahlreiche Gäste folgten der Einladung zum Festakt. (Foto: Maik Schöttke)

Der Lappwaldsee im Mai diesen Jahres. (Foto: Christian Kortüm)


Veranstaltungsreihe der LMBV wird fortgesetzt: Themenwerkstatt zur Bodenaufwertung mit EHS

Senftenberg. Welchen Beitrag kann Eisenhydroxidschlamm (EHS) leisten, um nährstoffarme Kippenböden aufzuwerten? Was genau geschieht mit den EHS-Bestandteilen in der Natur? Lassen sich aus einem Pilotvorhaben Schlüsse für eine landwirtschaftliche Nutzung des EHS ziehen? Trifft das auch für die riesigen Mengen zu, die in Folge des Grundwasserwiederanstiegs an die Oberfläche und in die Lausitzer Flüsse eingetragen werden?

Diesen und anderen Fragen will eine weitere Themenwerkstatt der LMBV nachgehen, die sich mit dem Thema Eisenhydroxidschlamm beschäftigt. Referent ist diesmal der Experte Dr. Oswald Blumenstein, der dazu an der Universität Potsdam geforscht hat und inzwischen die InterEnviroCon GmbH leitet. Er hatte zum Thema EHS-Nutzung ein sogenanntes Pilot- und Demonstrationsvorhaben (PuD) im Auftrag der LMBV auf der Innenkippe Spreetal durchgeführt.

Hintergrund: Die LMBV plant auf ihrem Betriebsgelände, dem früheren Baggerfeld 116 im Randschlauch Kostebrau des ehemaligen Tagebau Klettwitz, eine Deponie für Eisenhydroxidschlamm. Während es im unmittelbaren Projektumfeld Kritik an dem Vorhaben gibt, sehen Experten und das Aktionsbündnis Klare Spree darin eine Lösung für das EHS-Problem, das zur Verockerung der Spree und anderer Fließgewässer führt. Die Monodeponie könnte demnach – neben der Vermeidung und Wiederverwertung von EHS – eine von vielen Lösungen sein, um der Sache (d.h. dem schieren Mengenproblem von zukünftig etwa 60.000 Tonnen EHS-Anfall pro Jahr) Herr zu werden.
Um das Thema etwas weiter zu öffnen und den Austausch über offene Fragen zu ermöglichen, wird die Veranstaltungsreihe im November 2024 fortgesetzt.
Prof. Blumenstein wird die Themenwerkstatt mit einem Vortrag über „Nutzungsmöglichkeiten und -grenzen für EHS in der Landwirtschaft“ einleiten. Anschließend sollen die Teilnehmer in einen möglichst regen Austausch zum Thema „EHS als Bodenverbesserer“ kommen.

Die Veranstaltungen sind offen und bedürfen keiner Anmeldung.dies

Die Themenwerkstatt mit Dr. Oswald Blumenstein zu

„Nutzungsmöglichkeiten und -grenzen für EHS in der Landwirtschaft

findet statt am:

Donnerstag, 28. November 2024,
17:00 Uhr
Kreisverwaltung Senftenberg,

Großer Sitzungssaal, Dubinaweg 1

01968 Senftenberg


Bohrungen für neue Grundwassermessstellen am Zwickauer Brückenberg begonnen

Sondershausen/Zwickau. Am 11. November 2024 haben die Bohrarbeiten am Zwickauer Brückenberg begonnen.  Im Auftrag der LMBV bohrt vor Ort die Wismut GmbH neue Grundwassermessstellen mit einer Tiefe von bis zu 25 Metern. Bei Antreffen der entsprechenden hydraulischen Voraussetzungen werden dabei drei Doppelmessstellen mit jeweils einer Verfilterung im Muldeschotter sowie im Festgesteinsgrundwasserleiter errichtet. 

Seit dem Jahr 1865 wurde auf dem Brückenberg Steinkohle abgebaut. Kokereien wurden ab dem Jahr 1873 am Standort betrieben. Die Stilllegung des Komplexes Brückenberg erfolgte im März 1992. Durch die langfristige Produktion von Koks, Gas und Nebenprodukten am Standort wurde eine erhebliche Kontamination im Boden und Grundwasserbereich verursacht. Die Sanierung der Flächen erfolgte von 1996 bis Juni 1999 vor allem durch großflächige Versiegelungen.

Im Rahmen der Sanierung wurde außerdem ein Überwachungsmessnetz für die lokalen Grundwasserschäden errichtet. Das seither unter der Verantwortung von LMBV-KSE, Nachsorgebetrieb Zwickau betriebene Monitoring ist im Wesentlichen auf den Quellschadensbereich der Kokerei und seine unmittelbare Umgebung begrenzt. Der Fokus lag dabei auf der Erfassung und Bewertung der relevanten Schadstoffe im unmittelbaren Umfeld des Altstandortes Brückenberg.

Die Ergebnisse des Monitorings der vergangenen ca. 10 Jahre zeigen, dass sich die Schadenssituation im sogenannten Abstrom bzw. am Quellenrand zwar als stabil darstellt, jedoch auf einem relativ hohen Schadensniveau verharrt. Davon ausgehende potenziell Gefahren für Schutzgüter - z. B. Oberflächengewässer Mulde, ungeschädigtes Grundwasser - sind durch das Monitoring nur punktuell bewertbar. Aus diesem Grund hat sich die LMBV sich veranlasst gesehen, den Zustand des Grundwasser-Abstrombereichs Brückenberg vertiefend zu erkunden und den weiteren Umgang damit mittels eines hydrogeologischen Strukturmodells neu zu bewerten.

Dafür wurde ein Genehmigungsverfahren von bis zu zehn neuen Grundwassermessstellen beim sächsischen Oberbergamt unter Beteiligung der jeweils zuständigen Fachbehörden durchlaufen und die Arbeiten genehmigt. Diese sollen im 4. Quartal 2024 beginnen.

Da im Rahmen einer vorauslaufenden Kampfmittelauskunft laut der zuständige Bauaufsichtsbehörde für einige Bereiche der geplanten Bohransatzpunkte mit Kampfmitteln zu rechnen war, musste im Vorfeld eine sogenannte Kampfmittelerkundung durchgeführt werden. Damit wird das Antreffen von Bomben, Munition und ähnlichem ausgeschlossen. Diese Arbeiten wurden in der 35. KW 2024 durchgeführt und die geplanten Bohrungen freigegeben. (JF)

Bohrarbeiten am Zwickauer Brückenberg. Im Auftrag der LMBV bohrt die Wismut GmbH.


Seelhausener See: Flächengestaltung des Strandes Löbnitz abgeschlossen

Löbnitz. Die langfristige Sanierung und Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaft im Bereich der Goitzsche zeigt Erfolge: Im September wurde die Erd- und Verkehrsbaumaßnahme für den Strand Löbnitz fertiggestellt, die im Januar 2024 begonnen worden waren. Der Bereich am sächsischen Ostufer des Seelhausener Sees ist der wichtigste Bauabschnitt für die künftige Entwicklung des bislang noch kaum touristisch erschlossenen Bergbaufolgesees.

Der Erdbau umfasste eine Fläche von insgesamt ca. 3 Hektar und konnte gemäß Planung umgesetzt werden. Dank der Böschungsgestaltung per Bagger, Dumper und Walze entstand ein abgeflachter, bis zu 40 Meter breiter und 1,05 Kilometer langer Strand in unterschiedlicher Dimensionierung und Profilierung. Die Böschung wurde durchgängig abgeflacht und der Strand in einen geschwungenen nördlichen und einen eher geradlinigen südlich verlaufenden Bereich hergestellt. Die neu gestalteten Uferböschungen wurden terrassiert angelegt und Lärmschutzwälle in Richtung der Ortsumgehung Löbnitz errichtet.

Ebenfalls im September abgeschlossen wurde die Anbindung ans bestehende Verkehrswegenetz. Der vorhandene Wirtschaftsweg – ein Teil des Seerundweges – wurde zurückgebaut. Stattdessen entstand ein 1,2 Kilometer langer asphaltierter Uferwegabschnitt mit neuem Verlauf. Ab Anfang November 2024 sollen die Ersatz- und Ausgleichspflanzungen beginnen.

Auftragnehmer für die Erd- und Verkehrswegebauarbeiten war die Firma Bickhardt Bau SE aus Sangerhausen, die ökologische Baubegleitung übernahm das Büro Knoblich aus Zschepplin. Für das § 4-Projekt zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards im Rahmen des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung entstanden Gesamtkosten in Höhe von 2,0 Mio. Euro, davon entfielen ca. 1,5 Mio. Euro auf den Erd- und Verkehrswegebau.

Strand Löbnitz mit Bootsanleger am Südende. Er war vom Anglerverein in Eigenregie erstellt worden.

Fotos: Christian Kortüm


LMBV informierte Sedlitzer über Sanierungsfortschritt auf der Brückenfeldkippe

Senftenberg/Sedlitz. Auf einer gut besuchten Einwohnerversammlung am Abend des 4. November 2024 nutzte die LMBV die Möglichkeit, Interessierte über den Sanierungsfortschritt auf der Brückenfeldkippe zu informieren. Der zuständige LMBV-Sanierungsbereichsleiter für die Lausitz, Gerd Richter, löste damit eine Zusage des Unternehmens ein, regelmäßig über die Sanierungsarbeiten am und um den Sedlitzer See zu berichten. Er wurde dabei von Abteilungsleiter Michael Matthes und dem verantwortlichen Projektmanager Henry Ruske unterstützt.

Nach einer Begrüßung durch den Sedlitzer Ortsvorsteher Frank Ciesielski gemeinsam mit seinem Stellvertreter konnte G. Richter festhalten, dass die seit Mitte Januar 2024 laufenden Sprengarbeiten auf der Sedlitzer Brückenfeldkippe i.A. der LMBV planmäßig vorankommen. Im Vorfeld waren die notwendigen Beweissicherungen bei Anrainern durchgeführt worden. Alle beantragten Beweissicherungen wurden rechtzeitig erstellt. Bei den Verdichtungsarbeiten wurden entsprechend den begleitenden Schwinggeschwindigkeits-Messungen bisher alle Grenzwerte eingehalten - abgesehen von einer Ausnahme seien daher auch keine Vorkommnisse zu verzeichnen gewesen. Bei der anfänglich seenahen Sprengverdichtung wurde zunächst der dortige Stützkörper mit 680 Sprengbohrlöchern im Wege der herkömmlichen Sprengverdichtung (SPV) abgearbeitet und fertiggestellt. Hierbei kamen Ladungen von bis zu 19 Kilogramm je Sprengbohrloch bei der bis zu 40 Meter mächtigen Kippe zum Einsatz. G. Richter betonte, dass er mit der Arbeit der auftragnehmenden Sprengfirmen bisher sehr zufrieden sei.

Bei den bis zu 30-Meter tiefen Sprengungen kam es dort zu den erwarteten Absenkbeträgen von 0,2 bis 4,0 Meter. Wie der begleitend tätige Sachverständige für Geotechnik Falk Hoffmann von der Geotechnik der Firma GUB ergänzte, lagen die Absenkungen in diesem anfänglichen Primärstützkörper im Schnitt bei 1,1 Meter, was grundsätzlich den Erfolg der Verdichtungen anzeige. In den nachfolgenden nordwestlichen Sprengfeldern wurden bisher schon 590 Sprengbohrlöcher mit der „Schonenden Sprengverdichtung“ (SSPV) mit weitaus geringeren Ladungen abgesprengt. Hier kam es in der Kippe in der sog. Sprengfläche I konkret zu Absenkbeträgen von 0,2 bis 1,2 Meter, im Durchschnitt waren es 0,4 Meter. In den kommenden Monaten sind noch weitere 1.630 Sprengbohrlöcher planmäßig abzuarbeiten.

Dabei wird auch der noch stehende Sichtschutz-Waldgürtel zur Ortslage hin beansprucht werden. Die Sanierer werden weiter „sanft unterwegs sein, ohne Schaden anzurichten“, so Richter. Für voraussichtlich Ende 2025 ist der Abschluss der Sprengarbeiten zu erwarten, so seine Prognose. Nach den Sprengverdichtungen sind noch Geländeauffüllungen vorzunehmen, um die Sollhöhen gegenüber dem ansteigenden Grundwasser zu erreichen. Möglichst bis Dezember 2027 sollen diese Geländeauffüllungen in den ersten Sprengfeldern abgeschlossen werden, so die derzeitigen Planungen. 2028 schließt sich dann noch das Planieren und Meliorieren der Flächen an. Parallel werden die nördlichen Ackerflächen im Feld II und VI noch mit der SSPV und Walzen bearbeitet werden.

Erste dokumentierte Vorher-Nachher-Verdichtungskontrollen mittels Drucksondierungen und Rammsondierungen belegen das Erfordernis der umgesetzten Verdichtungsarbeiten und „bezeugen den Erfolg der ausgeführten SSPV“, so der beauftragte Gutachter Dipl.-Ing. Falk Hoffmann. Ziel ist es, eine spätere Wald- oder angrenzende Ackernutzung wieder sicherzustellen. Der Experte wies auch noch einmal auf die vorhandenen und einzuhaltenden Absperrungen hin, damit niemand im noch ungesicherten oder noch nicht aufgefüllten Gelände zu Schaden komme.

Eine Folge-Informationsveranstaltung für die Sedlitzer unter Mitwirkung der LMBV wurde für das spätere Frühjahr 2025 von Gerd Richter angekündigt. (UST / gekürzt 8.11.24)

Abarbeitungsplan der Sprengfelder auf der Brückenfeldkippe (Stand 2024)
Fotos: Dr. Steinhuber | Grafiken: LMBV


Rektor der UN-Universität Prof. Dr. Marwala unterwegs im LMBV-Revier

Senftenberg. Am 2. November 2024 besuchte der Rektor der UN-Universität und Untergeneralsekretär der United Nations Prof. Dr. Tshilidzi Marwala die LMBV und auch das Sanierungsgebiet des Unternehmens in der Lausitz. Er wurde von Torsten Safarik, Kaufmännischer Geschäftsführer, und vom Lausitz-Sanierungsbereichsleiter Gerd Richter zunächst bei der LMBV in Senftenberg empfangen. Gemeinsam gingen sie anschließend auf eine Jeep-Tour, um sich über den Wandel in der Lausitz und die Bergbausanierung zu informieren. Dabei wurden u.a. die Ableiterbaustelle vom Sedlitzer See, die Marina am Sedlitzer See, der Ilse-Kanal, der Hafen Großräschen sowie der LMBV-Sanierungstagebau Greifenhain angefahren.

Die LMBV gratulierte zudem Prof. Dr. Marwala auch herzlich zu seiner Auszeichnung mit dem Carlowitz-Nachhaltigkeitspreis, der ihm im Rahmen der SÄCHSISCHEN NACHHALTIGKEITSKONFERENZ 2024 als „KI-Wissenschaftler für Nachhaltigkeit“ am 01.11.2024 in Chemnitz verliehen worden war. Veranstalter war dort die Sächsische Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft e. V. zur Förderung der Nachhaltigkeit.

Als Bergbausanierer hat die LMBV eine ganz besondere Bindung zu Hans Carl von Carlowitz, der als Oberberghauptmann bereits 1713 schon das Wieder-Anpflanzen von Bäumen gefordert hat, nachdem für den Bergbau bereits viele Bäume - u.a. für den Schachtausbau und als Brennmaterial - geholzt worden waren. Durch ihn wurde damit der Begriff der forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeit erstmals begründet. Dies ist auch heute für die Sanierungstätigkeit der LMBV ein wichtiges Kriterium. Mit dem Fertigstellen auch des Sedlitzer Sees wird beispielsweise die engere Restlochkette um Senftenberg im Jahr 2026 nachhaltig in eine Nutzung überführt. Rund 4.000 ha Wasserfläche werden dann zusammenhängend für Besucher auf und an den Seen nutzbar werden.

Der UNU-Rektor wurde von Prof. Dr. Edeltraud Guenther, Direktorin der United Nations University | Institute for Integrated Management of Material Fluxes and of Resources (UNU-FLORES), von UNU-Programmdirektor Prof. Dr. Daniel Karthe, von Dr. Alexey Alekseenko, Leiter des UNU Flores-Büros in Weißwasser sowie weiteren Mitarbeitern begleitet. (UST)

Am Ilse-Kanal auf der Großräschener Seeseite wurde das entstehende Lausitzer Seenland erklärt.
Gemeinsamer Abschluss einer informativen Tour bei der LMBV in Bad Muskau.

Hintergrund zum „Hans Carl von Carlowitz – Nachhaltigkeitspreis“ für Prof. Marwala: Durch seine wegweisenden Forschungsergebnisse und -leistungen zur Verbindung von Nachhaltigkeit mit künstlicher Intelligenz (KI) inspirierte Prof. Marwala Forschung und Ausbildung für die Agenda 2030 (Pact of the Future) der UNO. Authentisch gäbe er den inhärenten Wert der Natur weiter und setze sich unbeirrbar wie Hans Carl von Carlowitz (1645-1714), für eine nachhaltige Wirtschaftsweise und vorausplanende Wirtschaftspolitik ein. Er wirke als Rektor der Universität der Vereinten Nationen als Pionier und Koordinator der Agenda 2030 der Vereinten Nationen. Er ermutige für eine weltumfassende Nachhaltigkeitspolitik. 

Hintergrund zu Hans Carl von Carlowitz: Als Leiter des Oberbergamtes Freiberg lag unter anderem die Holzversorgung des kursächsischen Berg- und Hüttenwesens in seiner Zuständigkeit. Der immense Holzbedarf als Baumaterial und Brennstoff unter Tage und zur Verhüttung machte eine planvolle, nachhaltige Bewirtschaftung dieser Ressource notwendig. Bedeutung erlangte Carlowitz als Verfasser des ersten eigenständigen Werkes über die Forstwirtschaft, Sylvicultura oeconomica, oder haußwirthliche Nachricht und Naturmäßige Anweisung zur wilden Baum-Zucht (1713). In seinem Werk fasste er das im Dreißigjährigen Krieg verringerte forstliche Wissen seiner Zeit zusammen, erweiterte es durch eigene Erfahrungen und formulierte erstmals das Prinzip der forstwirtschaftlichen Nachhaltigkeit: „Wird derhalben die gröste Kunst / Wissenschafft / Fleiß / und Einrichtung hiesiger Lande darinnen beruhen / wie eine sothane Conservation und Anbau des Holtzes anzustellen / daß es eine continuirliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln es eine unentberliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse [im Sinne von Wesen, Dasein] nicht bleiben mag.“ – Sylvicultura Oeconomica (1713), S. 105–106

Fotos: Prof. Dr. Daniel Karthe | UNU


Tag des Berufsanfängers am Schladitzer See

Leipzig. Auch in diesem Jahr begrüßte die LMBV ihre 12 neuen Auszubildenden zum Tag des Berufsanfängers und gab den Berufseinsteigern Einblicke in das Unternehmen und die Arbeit des Sanierungsbergbaus.

Die Veranstaltung startete am Standort Leipzig und bot den Berufseinsteigern die Möglichkeit, sich untereinander kennenzulernen und mehr über die vielfältigen Tätigkeiten der LMBV zu erfahren. Sie erhielten zudem wertvolle Informationen über die Arbeit und das Engagement des Betriebsrates und der IGBCE.

Im Anschluss ging es an den Schladitzer See, ehemals Tagebau Breitenfeld. Hier konnten die Auszubildenden anhand des Biedermeierstrandes sehen, wie Sanierungsbergbau eine ehemalige Tagebaulandschaft transformiert hat. Christoph Zwiener, Vereinsvorsitzender des Haynaer Strandverein e.V., hob hervor, was die LMBV und der Verein gemeinsam am Biedermeierstrand geschaffen haben. Er stellte den Auszubildenden das Gesamtkonzept des Areals vor und zeigte ihnen die neue Servicestation sowie die erweiterte und Deutschlands nun größte überdachte Seebühne. Beides wurde erst im Mai diesen Jahres mit großem Festakt eingeweiht. 

Die Auszubildenden der LMBV besichtigten Deutschlands größte überdachte Seebühne.

Letzter Punkt des Tages war die Besichtigung der Schladitzer Bucht. Bettina Fütz, Leiterin Beendigung Bergaufsicht bei der LMBV, gab den Auszubildenden einen Einblick in die Entstehung der Bucht sowie des Sees und erzählte von den vielfältigen Möglichkeiten für Wasser- und Strandsportbegeisterte an der Schladitzer Bucht.

Der Tag des Berufsanfängers führt die Auszubildenden der LMBV aus den verschiedenen Standorten und Bereichen zusammen. In diesem Jahr werden die Auszubildenden in den Berufen Kaufmann/-frau für Büromanagement sowie Fachmann/-frau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie überbetrieblich ausgebildet. 

Fotos: Christian Kortüm


Schiffstaufe erfolgt — Neues Leben für das Motorschiff Seelust auf dem Bärwalder See

Senftenberg/Klitten. Hunderte Interessierte wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen: am 25.10.2024 wurde das erste Fahrgastschiff auf dem Bärwalder See als Motorschiff Seelust von privaten Investoren getauft und für Ausflugsfahrten in Dienst gestellt. Ein Lausitzer Ford-Autohändler und ein Reiseunternehmer aus der Region sind das Wagnis eingegangen, ein Ausflugsschiff für den größten See Sachsens zu erwerben. Dabei bekamen sie hinsichtlich der Zulassungen und Vorbereitungen Unterstützung von der Kommune Boxberg, der Landesdirektion Sachsen und der LMBV, die jeweils ihren Beitrag für den künftigen Schiffsverkehr auf dem Bergbaufolgegewässer der LMBV unweit der Kulisse des Kraftwerkes Boxberg der LEAG geleistet haben.

Bernd Budi und Patrick Schmidt haben für diesen Zweck die Bärwalder Schiffs GmbH gegründet und das Motorschiff von der Reederei von Wilfried Meyer am Markkleeberger See erworben. Dort hatte der Kopflader wegen der anhaltenden Sperrung des Störmthaler Kanals auf Grund geotechnischer Herausforderungen keine zeitnahe wirtschaftliche Zukunft mehr. In der Lausitz hat das Fahrgastschiff nun einen neuen Hafen und eine zweite Zukunft. Es bietet künftig Linienfahrten bis zum 1. Dezember diesen Jahres an. Derzeit sind fünf Fahrten am Tag geplant. Aber auch Sonderfahrten für Events oder zum Brunchen sollen aufgelegt werden. Mehr Informationen sind unter www.msseelust.de oder 035894 359994 zu bekommen.

Die MS Seelust ist klimatisiert, heizbar und barrierefrei und hat eine Breite von 4,90 Meter bei 21,90 Meter Länge. Der Tiefgang liegt bei 1,10 Meter. Die zugelassene Personenzahl beträgt 120. Gebaut wurde das Schiff auf der LUX-Werft in Mohndorf am Rhein im Jahr 2018. Die Antriebsmotoren sind Diesel-Hybrid mit 170 KW, wobei die Stromversorgung auf Lithium-Ionen-Batterie mit 62 KW beruht. Als Antrieb dient ein Schottel SRP 100. Die Personenschifffahrt im Leipziger Neuseenland Markkleeberger See und Störmthaler See GmbH & Co. KG war die Vorbesitzerin. (UST)

MS Seelust vor seiner Taufe am Bärwalder See
Zur Erinnerung an den Start der Schifffahrt: ein Findling von der Gemeinde Boxberg
Fotos: Dr. Uwe Steinhuber


Spree: Erneute Beräumung der Vorsperre Bühlow ab November 2024

Senftenberg/Spremberg. In enger Abstimmung mit dem für die Talsperre Spremberg verantwortlichen Landesamt für Umwelt (LfU) erfolgen ab November 2024 im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) Saugbaggerarbeiten in der Vorsperre Bühlow.

Im Rahmen der Maßnahmen zur Eisenrückhaltung und -minderung in der Spree, wird eisenhaltiges Sediment aus der Vorsperre entnommen und mithilfe eines Saugspülbaggers in ein Schlammstapelbecken der Vorsperre zur Entwässerung überführt. Im ersten Leistungsabschnitt werden durch den Auftragnehmer der LMBV, der TWB Tief- und Wasserbau GmbH Boblitz, in 110 Baggertagen etwa 40.000 m³ Eisenhydroxidschlamm (EHS) von der Sohle der Vorsperre entnommen.

Im Anschluss, nach einer Nachentwässerung innerhalb des Schlammstapelbeckens, wird das Material fachgerecht entsorgt, d. h. einer stofflichen Verwertung oder einer schadlosen Beseitigung zugeführt.

Fotos: LMBV/Filmart (2020)


Haldenauffahrt in Bischofferode wird ertüchtigt

Sondershausen/Bischofferode. Derzeit erfolgt, in Abstimmung mit dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN), die Instandsetzung der Auffahrt durch die lagenweise Verfüllung und Verdichtung der vorhandenen Auslaugungstrichter mit natürlichem Gesteinsschotter. Anschließend wird ein Wegeaufbau, ebenfalls mit natürlichem Gesteinsschotter, durchgeführt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im November 2024 abgeschlossen sein.

Hintergrund
Zur Reduzierung der anfallenden salzhaltigen Haldenlösungen am Standort Bischofferode ist als erster Abschnitt die partielle Abdeckung des Haldenplateaus vorgesehen. Für die notwendigen Planungsarbeiten ist die zügige Instandsetzung der ehemaligen Haldenauffahrt, für Begehungen durch Planer und Gutachter, zwingend notwendig.

Durch witterungsbedingte Auswaschungen und Hohlraumbildungen an der Oberfläche war die Nutzung der ehemaligen Haldenauffahrt als Zuwegung zum Plateau nicht mehr gegeben.

 

 

Fotos Haldenauffahrt (LMBV/Jörg Stude)