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Mitglieder des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg informierten sich bei der LMBV

Cottbus/Altdöbern. Die diesjährige Fachexkursion führte die Mitglieder des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg am 13. Juni 2024 zu einer Befahrung an den LMBV-Tagebau Greifenhain und in das dortige Sanierungsgebiet. Die LMBV als Gastgeber und Begleiter nahm die demokratisch bestimmten Ausschussvertreter nahe der Ortslage Altdöbern in Empfang.

In geländegängigen Fahrzeugen wurden zwei laufende Sanierungsbaustellen des vormaligen Tagebaus Greifenhain aufgesucht. Dort gaben LMBV-Prokurist und Sanierungsbereichsleiter Gerd Richter zusammen mit Abteilungsleiter Jens Bäcker und Projektmanager Tobias Kienz entsprechende fachliche Erläuterungen zu den laufenden Rütteldruckverdichtungen an der Rutschungsumfahrung und zum Einsatz eines Schürfkübel-Seilbaggers am Ufer des Restloches Greifenhain.

Weitere Punkte der Tour waren die Arbeiten am Schmiedsteich, der Südgraben Altdöbern, einem erfolgreichen Projekt zur Gefahrenabwehr durch den Grundwasserwiederanstieg sowie die Tieflagenauffüllung am nördlichen Kippenrand. Auch die noch zu beseitigenden Kliffbildungen am Seeufer bei der Ortslage Pritzen wurden besprochen. Nach einem Mittagsimbiss am Campingplatz Casel am Gräbendorfer See stand noch die L 52, die teilweise über Kippe führt, auf der Besuchsagenda. Die teilnehmenden Mitglieder des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg nutzten die Gelegenheit, vielfältige Fragen zur Arbeit der LMBV zu stellen.

Fotos: LMBV

Gruppenbild bei der Befahrung am LMBV-Tagebau Greifenhain mit Mitgliedern des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg


Neuer Steinbachstollen: Ausweitung der Arbeitszeiten

605 Meter bereits aufgefahren. Die Hälfte ist geschafft.

Sondershausen/Steinbach. Um einen weiteren zügigen Ausbau des LMBV-Stollens in Steinbach / Bad Liebenstein zu gewährleisten, wird die ARGE ab dem 26.06.2024 in den 3-Schichtbetrieb übergehen. Die Arbeiten erfolgen sonntags von 22 Uhr bis freitags 20 Uhr. Derzeit sind circa 605 Meter des zukünftigen Stollens bereits aufgefahren. Die Länge des zukünftigen Steinbachstollens wird circa 1.210 Meter betragen.

Durch das Auffahren dieses neuen Stollens soll künftig die dauerhafte Entwässerung der Grube Steinbach gewährleistet werden. Der alte Steinbachstollen kann diese Funktion nicht dauerhaft sicher gewährleisten. Im schlimmsten Fall könnten sich Grubenwässer aufstauen und unkontrolliert in die Ortslage Steinbach abfließen. Deshalb hatte sich die LMBV für den Bau eines neuen Wasserlösestollens entschieden.

Mitte Februar 2023 waren die Arbeiten in Steinbach in den sogenannten Sprengvortrieb übergegangen. Schwierige geologische Randbedingungen hatten zunächst das Auffahren des neuen Stollens erschwert.
Bei Fragen oder Hinweisen können sich Anwohner gern direkt an die LMBV unter info@lmbv.de wenden.


Verwahrung von Filterbrunnen und Entwässerungsstrecken am Gröberner See

Gröbern, Leipzig. Am Gröberner See wurden und werden verschiedene Tiefbauarbeiten durchgeführt. Es handelt sich hierbei um die Sicherung und Verwahrung alter Strecken und Filterbrunnen, welche zur Entwässerung des ehemaligen Tagebaus Gröbern dienten. Die Durchführung der Maßnahmen erfolgt in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB).

Die Maßnahme zur Verwahrung der Filterbrunnen konnte bereits abgeschlossen werden. Bei den Tiefbauarbeiten entlang der Westböschung des Gröberner Sees wurden zunächst durch sorgfältige Analyse die Hohlräume lokalisiert und anschließend mittels moderner Technik verwahrt. Die aufwendigen Arbeiten erfolgten dabei an Land als auch zu Wasser. Die Tiefbauarbeiten zur Sicherung der Strecken an der Westböschung laufen derzeit noch.

Die gezielte Sicherung der Entwässerungsstrecken und Filterbrunnen trägt zur Stabilität der Böschung bei. Bergbaufolgelandschaften stellen die Sanierer nicht selten vor geologische und bauliche Besonderheiten, wie locker gelagerte Böden oder – wie am Gröberner See – nicht verfüllte Hohlräume der früheren Infrastruktur für die Entwässerung des ehemaligen Tagebaus.

Neben der Standsicherheit haben die Maßnahmen zum Ziel, die Bergaufsicht für die Wasserfläche und angrenzende Randbereiche zu beenden und so eine Nachnutzung des Sees und seiner Uferbereiche zu ermöglichen. Rund um den See soll weiter ein naturnaher Tourismus für Erholungssuchende von nah und fern etabliert werden.

Der Gröberner See wird in einigen Bereichen bereits touristisch nachgenutzt etwa durch das See- und Waldresort Gröbern, einen Strand und ein Tiergehege. Auch Befahrungen der Wasserfläche mit einem Floß oder Paddelbooten sind möglich. Zudem laufen Planungen für das im Norden des Sees befindliche Gebiet „Hänicher Südstrand“ durch den Eigentümer Blausee GmbH.

Luftaufnahme der Bautätigkeiten am Gröberner See

Fotos: Christian Kortüm


Lappwaldsee: Zweites Flözerfest am Bergbaufolgesee

Helmstedt. Am 25. Mai 2024 wurde auf der niedersächsischen Seite des entstehenden Lappwaldsees das zweite FLÖZerfest begangen. Tausende Interessierte besuchten die zwei Eventflächen auf dem nördlichen Bergbausanierungsgelände der Helmstedter Revier GmbH (HSR). Die Bergbausaniererin LMBV zeichnet für den südlichen sachsen-anhaltinischen Bereich - den ehemaligen Tagebau Wulfersdorf - verantwortlich, an dem 2022 das erste FLÖZerfest stattgefunden hatte. Auch dieses Mal waren LMBV-Vertreter mit einem Informationsstand und großformatigen LMBV-Informationstafeln vor Ort, um die Sanierungsarbeiten vorzustellen. Das Interesse der Gäste galt den laufenden Maßnahmen und dem Planungshorizont für die Fertigstellung des länderübergreifenden Gewässers.

Für die zahlreichen Besucher gab es eine breite Palette an Angeboten und Aktionen, darunter Bootsfahrten auf dem in Flutung befindlichen Bergbaufolgegewässer, Rundflüge über den See und Führungen durch geschulte See-Gästeführer.

Eventfläche am Petersberg

Aktuelle LMBV-Sanierungsarbeiten:

Um die Südböschung der steilen Hochkippe Wulfersdorf abzuflachen, läuft seit 2022 der Erdbau im 3. Bauabschnitt. Die dort mit Baggertechnik abgetragenen Massen mit einem Volumen von rund 450.000 Kubikmetern wurden zum Teil an der Ostböschung und in den Tieflagen 1 und 2 eingebaut. Dafür wurden im Schnitt zwischen 700 m und 1.500 m Weg pro Dumper-Fahrt zurückgelegt. Die Massengewinnung an der Hochkippe wird für den 3. Bauabschnitt im 3. Quartal 2024 abgeschlossen werden. Im 4.  Bauabschnitt wird der Restmassenblock mit ca. 200.000 m³ entnommen und zum oberen Glüsig transportiert und bis 2027 eingebaut. Danach wird die Fläche wiederaufgeforstet werden.

Zwischen Juli 2020 und Dezember 2021 liefen an der Hochkippe die ersten beiden Bauabschnitte im Erdbau, dabei wurden bereits circa 800.000 Kubikmeter Material umgesetzt. Insgesamt wurden somit fast 1.600.000 Kubikmeter Erdmassen auf dem Gelände des ehemaligen Tagebaus Wulfersdorf umgelagert.

Die gewachsene Ostböschung wurde durch die abgetragenen Erdmassen im Bereich der Hauptzufahrt angestützt. Hierbei wurde eine für den Sanierungsbergbau typische Böschungsneigung von 1 zu 10 auf einer Böschungslänge von ca. 400 Metern hergestellt. Die Arbeiten im Bereich der Ostböschung wurden in der zweiten Jahreshälfte 2023 abgeschlossen.

Im unteren Böschungsbereich des Glüsig hatten sich über einen längeren Zeitraum hinweg größere so genannte Erosionsrinnen mit einer Tiefe von bis zu 8 Metern ausgebildet. Um das Voranschreiten der Erosionsrinnenbildung in Richtung Hinterland zu verhindern, erfolgte zwischen September und Dezember 2022 die Sanierung der Rinnen auf einer Gesamtlänge von mehr als 400 Metern. Anfang 2023 wurde die Anspritzbegrünung (Nass-Ansaat) der Böschungsfläche von ca. 26.000 Quadratmetern durchgeführt. Im oberen Böschungsbereich müssen noch Erdarbeiten zur Anstützung der vorhandenen, steil stehenden Böschungen durchgeführt werden. Dafür laufen zurzeit die Planungen.

Die LMBV saniert durch verschiedene Maßnahmen den Bereich des ehemaligen Tagebaus Wulfersdorf.

Historie:

Nach Einstellung des Braunkohleabbaus verblieb ein bis zu 66 Meter tiefes Restloch. Die Sanierung im Tagebau Wulfersdorf bei Harbke begann 1986
und wurde nach der politischen Wende von der LMBV fortgesetzt. Bei Harbke auf niedersächsischer Seite ist seit 2014 die Helmstedter Revier GmbH (HSR), eine Tochter der MIBRAG, für die Sanierung des Tagebaus Helmstedt zuständig. Der Bereich des Tagebaus Wulfersdorf wird durch die LMBV saniert. Gemeinsames Sanierungsziel ist die Herstellung des länderübergreifenden Lappwaldsees als Bade- und Freizeitgewässer.

Die Flutung des Restloches erfolgt seit 1. Mai 2006 mit Sümpfungswässern aus dem Tagebau Schöningen in den Tagebau Helmstedt und mit Wasser aus der Westmulde. Die Flutung soll nach aktuellem Stand 2036 beendet sein. Der Lappwaldsee wird dann einen Endwasserstand von 103 Metern NHN und ein Volumen von etwa 120 Millionen Kubikmetern haben und eine Fläche von reichlich 4 Quadratkilometern umfassen. Der aktuelle Flutungsstand liegt bei 88,2 Metern NHN bzw. 64,8 Millionen Kubikmetern und damit bei 60 Prozent der Zielmarke (Stand: April 2024). Geplant ist eine stufenweise Zwischennutzung des Sees. Ein Wander- und Radwegenetz an den etwa 11 Kilometer langen Ufern wird angelegt.

Impressionen von Christian Kortüm im Auftrag der LMBV:


Staatssekretär Uwe Schüler informierte sich an LMBV-Anlage in Plessa

Senftenberg | Plessa. Am 24. Mai 2024 informierte sich Infrastrukturstaatssekretär Uwe Schüler vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) bei der LMBV über den Fortgang der Errichtung der Wasserbehandlungsanlage (WBA) Plessa. Er wurde herzlich vom LMBV-Sanierungsbereichsleiter des Sanierungsbereiches Lausitz, Gerd Richter und vom Projektmanager Markus Steinhardt sowie Pressesprecher Dr. Uwe Steinhuber begrüßt. Der seit November 2023 ins Amt berufene Staatssekretär, der aus der Lausitz stammt, war bereits von 2019 bis 2023 als Staatssekretär im Ministerium des Innern des Landes Brandenburg tätig. Er wurde von Magdalena Kanther und Bert Klinkenberg vom MIL fachlich begleitet.

Bei einem Rundganginformierten die LMBV-Vertreter über die Herausforderungen bei der Umsetzung des Investitionsvorhabens des Bergbausanierers. Im Rahmen der Visite des Staatssekretärs suchten auch Vertreter der benachbarten Agrar GmbH "Elstertal" Plessa mit der Geschäftsführerin Kerstin Hennig und des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V. - darunter Fabian Blöchl - an der Spitze das Gespräch mit Staatssekretär Uwe Schüler und den LMBV-Verantwortlichen.

Die LMBV wies darauf hin, dass die prekäre Lage der Landwirte in der Elsteraue hinsichtlich von Vernässungen bekannt sei, die aber in keinem inhaltlichen Zusammenhang mit dem Bau der WBA Plessa stehen. Die Unterhaltung von Fließgewässern ist jedoch gem. aktueller Gesetzgebung hoheitliche Aufgabe des Landes Brandenburg (für Gewässer I. Ordnung wie die Schwarze Elster) bzw. des Gewässerunterhaltungsverbandes Kleine Elster-Pulsnitz (für Gewässer II. Ordnung wie zum Bsp. Hammergraben).

Sobald die Gespräche der verantwortlichen Stellen zur Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung der Abflussverhältnisse in der Hauptvorflut zum Ergebnis geführt werden, könnte die LMBV entsprechend ihrem Auftrag für den bergbaubedingten Anteil an den Kolmationsschichten in den Vorflutern möglicherweise unterstützend tätig werden. Momentan seien noch keine solchen geplanten Maßnahmen des LfU bzw. des Gewässerunterhaltungsverbandes bekannt.

Fotos: Dr. U. Steinhuber für LMBV


Wichtiges Projekt zur Arsenabreicherung in der Kleinen Biela startet

Sondershausen/Altenberg. Zur feierlichen Grundsteinlegung hatte am 23. Mai die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) eingeladen. Als Ehrengast der Veranstaltung richtete Frau Gisela Reetz, Staatssekretärin im Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen, ein Grußwort an die Teilnehmer.

Rund 45 geladene Gäste waren der Einladung des Bergbausanierers gefolgt. Bernd Sablotny, Geschäftsführer der LMBV erläuterte in seiner Begrüßung u. a. die Wirkweise der geplanten Anlage. Tom Wunder, Geschäftsführer des bauausführenden Unternehmens WBB Bau & Beton GmbH hob in seiner Rede u. a. die bauspezifischen Herausforderungen des Areals hervor.

Mit der Errichtung der Sickerwasser-Reinigungsanlage an der ehemaligen Industriellen Absetzanlage (IAA) Bielatal der LMBV beginnt ein wichtiges Projekt zur Arsenabreicherung in der Kleinen Biela. Die Bielatalhalde ist eine der größten Absetzanlagen für bergbauliche Aufbereitungsrückstände in Deutschland. Die Niederschlags- und Oberflächenwässer haben sich beim Durchdringen der abgelagerten Rückstände der Bielatalhalde im Wesentlichen mit Arsen angereichert und treten als belastete Sickerwässer am Haldenfuß aus. Bislang werden diese direkt in die Kleine Biela abgeschlagen.

Um die Einleitkonzentration, insbesondere des Arsens, in die Vorflut zu senken und damit die Gewässergüte gemäß Bewirtschaftungszielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie zu verbessern, errichtet die LMBV am Dammfuß der IAA Bielatal eine Sickerwasser-Reinigungsanlage. Diese wird die Arsenbelastung der Sickerwässer reduzieren. Die Anlage wird voraussichtlich nach zweijähriger Bauzeit Anfang 2026 fertiggestellt sein. Danach folgen ein dreimonatiger Probe- und ein einjähriger Einfahrbetrieb.

Über die Sickerwasser-Reinigungsanlage wird das arsenhaltige Sickerwasser aufgenommen, mittels mehrstufigem Verfahren unter Zugabe von Flockungshilfsmitteln gereinigt und im Anschluss in die Vorflut abgegeben. Der anfallende Schlamm wird gesammelt und fachgerecht entsorgt. In der zweistraßigen Anlage werden auf einer Fläche von circa zwei Hektar künftig bis zu 19 Liter Wasser pro Sekunde behandelt. Die Arsenfracht wird zukünftig von durchschnittlich 2,6 mg/l um mindestens 70 Prozent reduziert werden.

Nach der Grundsteinlegung informierten sich Staatssekretärin Gisela Reetz (1. v. r.), Brit Jacob-Hahnewald, Beigeordnete des Landkreises Sächsische Schweiz Osterzegebirge und Franz Herz (2. v. l., Sächsische Zeitung Dippoldiswalde über die Gegebenheiten auf der Bielatal-Halde. LMBV-Geschäftsführer Bernd Sablotny (2. v. r.) und André Schallau (LMBV, 1. v.l.,) erläuterten die Spezifiken der Bielatal-Halde.

Fotos der Grundsteinlegung (Christian Kortüm)


Informationsveranstaltung zu den laufenden Sanierungsmaßnahmen in Schelditz

Rositz. Die Sanierung der chemischen Altlasten im Schnittstellenprojekt Schelditz geht weiter: Nach langwieriger Planung konnte im Auftrag der LMBV im Februar 2024 eine temporäre Grundwasserreinigungsanlage im Rositzer Ortsteil Schelditz errichtet werden. Von Mitte März bis einschließlich Juli 2024 werden Pumpversuche in unterschiedlichen Tiefenlagen über die vorhandenen Pegel auf drei benachbarten Grundstücken in der Straße der Chemiearbeiter und der Talstraße Rositz, Ortsteil Schelditz, durchgeführt.

Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 16. Mai 2024 lud die Bergbausaniererin Gemeindevertreter und interessierte Bürger aus Rositz zum Vortrag in das dortige Kulturhaus ein. Begrüßt wurden die Anwesenden durch LMBV-Abteilungsleiterin Jana Hübner. Anhand eines Fachvortrags von Dipl.-Ing. Kathleen Zuber und Dipl.-Geol. Wito Reinhardt, ARGE Planer Schelditz, wurden sowohl Aufbau und Wirkungsweise der Grundwasserreinigungsanlage als auch der Ablauf der Pumpversuche erläutert. Letztere dienen der Datengewinnung von Grundwasserströmungsverhältnissen und werden zur Neuberechnung des sogenannten Hydrogeologischen Großraummodells eingesetzt. Die gewonnenen Ergebnisse bilden – zusammen mit den Erkenntnissen zur Reinigungstechnologie aus der Pilotanlage vor einigen Jahren – die Grundlage für die weitere Planung der Gefahrenabwehrmaßnahmen in Schelditz und für die notwendigen Genehmigungsverfahren.

Im Anschluss konnten Interessierte die Baustelleneinrichtung an der Straße der Chemiearbeiter von Außen besichtigen. Die neue Reinigungsanlage ist umzäunt, um den fortlaufenden Betrieb der Anlage uneingeschränkt zu gewährleisten.

Vor an der Baustelle informierten sich interessierte Bürger über die Arbeiten (Foto: Christian Horn)


LMBV, Städte und Behörden ermöglichen für 2024 Zwischennutzung für Boote auf dem Großräschener See

Senftenberg | Großräschen. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), der Landkreis Oberspreewald-Lausitz, die Stadt Großräschen, die Stadt Senftenberg und der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg (ZV LSB) sowie das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe des Landes Brandenburg (LBGR) haben sich gemeinsam im Ergebnis ihrer Bemühungen auf eine vorfristige Zwischennutzung des Großräschener Sees verständigt.

Dazu wurde eine Zwischennutzungsvereinbarung zwischen der LMBV, der Stadt Großräschen und dem Zweckverband LSB geschlossen, die der Landkreis Oberspreewald-Lausitz bestätigt hat. Mit dieser Nutzungsvereinbarung soll ab Pfingsten 2024 der Großräschener See von genehmigten Wasserfahrzeugen für die Saison 2024 bereits zwischengenutzt werden können. Der für eine Zwischennutzung notwendige Mindestwasserstand im Bergbaufolgesee von +100,00 m NHN wurde zum Beginn der Saison stabil erreicht. „Damit kann nun eine Bootssaison 2024 auch an diesem Bergbaufolgesee starten“, so Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV. „Dies ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur touristischen Nutzung der Restlochkette, die wir 2026 erreichen wollen.“

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz konnte bislang bereits für 12 Boote und Wasserfahrzeuge, die aufgrund ihrer Größe oder Art zusätzlich eine Gestattung der unteren Wasserbehörde benötigen, die entsprechenden Zulassungen vorbereiten. OSL-Landrat Siegurd Heinze betonte: „Freizeitkapitäne können nun aktuell auf einem weiteren attraktiven Gewässer im Verbund des Lausitzer Seenlandes in See stechen und verweilen. Mit der geschlossenen Vereinbarung nehmen wir einen weiteren Schritt auf dem Weg hin zu einer angestrebten vollumfänglichen Nutzungsfreigabe des Sees. Auf dieses Ziel arbeiten alle Beteiligten auch weiter engagiert und zügig hin. Bis es soweit ist, wünschen wir ‚Schiff Ahoi!‘“. (Stand. 17.05.2024 12.30 Uhr)

Fotos: Steffen Rasche für LMBV

Hintergrund:

Die Gestattung zum Befahren mit den Booten gemäß den Anträgen der Stadt Großräschen, der IBA-Terassen GmbH, des Ilsesee-Sportvereins Sedlitz-Großräschen e.V. und der BUG Lausitz GmbH & Co. KG setzte neben der Zwischennutzungsvereinbarung zwischen der LMBV, der Stadt Großräschen und dem Zweckverband LSB über die im Eigentum der LMBV befindliche Teilwasserfläche des noch in Herstellung befindlichen und unter Bergaufsicht stehenden Großräschener Sees  die Unterzeichnung einer Haftungs- und Einverständniserklärung der Stadt Großräschen gegenüber der LMBV für die im Eigentum der Stadt Großräschen befindliche Teilwasserfläche sowie die Erteilung einer wasserrechtlichen Ausnahmegenehmigung zum Befahren nicht schiffbarer Gewässer - hier des Großräschener Sees – gem. § 43 Abs. 3 BbgWG für insgesamt 12 Boote und das Fahrgastschiff „Wilde Ilse“, voraus.

Zudem muss zwingend die Einhaltung bestimmter Voraussetzungen, Bedingungen sowie Verhaltensanforderungen einschließlich einer Haftungsfreistellung der LMBV und Haftungsübernahme durch die Stadt für die vorbenannten Nutzungen gesichert sein. Jeder Schiffs- und Bootsführer etc. muss zudem über die Pflicht zur Einhaltung der Betretungs- und Befahrverbote der gekennzeichneten und ausgewiesenen Wasser- und Uferbereiche sowie über die Besonderheiten, insbesondere Lage und Bedeutung der Austonnung und das Überfahrverbot informiert, Schiffs- und Bootsführer nachweislich belehrt werden.

Am wichtigsten ist zu beachten, dass das Befahren des Großräschener Sees mit genehmigten Wasserfahrzeugen nur bei dem Seewasserstand von +100,0 m NHN gestattet ist. Beim Unteschreiten dieses Wasserstandes gilt grundsätzlich das Befahrensverbot.

Das Einsetzen, das Befahren und Anlegen der Wasserfahrzeuge hat nur vom Stadthafen Großräschen aus zu erfolgen; Anlandungen mit den Wasserfahrzeugen von der Seeseite aus sind untersagt. Zu allen Uferböschungen des Großräschener Sees ist beim Befahren wasserseitig ein Mindestabstand von 100 Meter einzuhalten. Zur Uferböschung SPA-Gebiet „Lausitzer Bergbaufolgelandschaft“ (Vogelschutzgebiet) im südlichen Teil des Großräschener Sees ist ein größerer Abstand von 300 Meter einzuhalten.

Die Nutzungen erfolgen nur durch einen der LMBV und den Behörden namentlich bekannten, erfassten und zahlenmäßig begrenzten Personenkreis. Eine Nutzung durch namentlich nicht bekannte Personen - z. B. einem Bootsverleih - ist, mit Ausnahme der Beförderung von Personen mit dem Fahrgastschiff „Wilde Ilse“ im Rahmen der Ausnahmegenehmigung durch den LK OSL, ausgeschlossen. Veranstaltungen und Wettkämpfe sind nicht zulässig. Die freigegebene Teilwasserfläche im Rahmen der Sondernutzung darf nur bei Tageslicht und ausreichender Sicht befahren werden. 

Darüber hinaus wurde das kommunale Interesse an der Nutzung des im Norden befindlichen Stadtstrandes sowie der sich anschließenden Teilwasserfläche des Großräschener Sees zum Baden bereits für die touristische Saison 2024 signalisiert. Nach dem Abarbeiten von technischen Sanierungsvorgaben – in Abstimmung mit dem LBGR – könnte auch der bisherige geotechnische Sperrbereich am Großräschener See bis auf den Bereich des Stadtstrandes eingezogen werden. Künftig weisen daher noch Schilder auf jene Flächen hin, die noch nicht freigegeben werden.

Die nachgewiesene Standsicherheit und die hydromechanische Stabilität für das Tagebaurestgewässer Meuro/Großräschener See ist unter der Voraussetzung der Einhaltung des unteren Wasserstandes +100,00 m NHN gegeben. Bei Unterschreitung dieses Wasserstandes müssen die Flächen des Großräschener Sees wieder gesperrt werden. Ob auch im Jahr 2025 eine Zwischennutzung gelingt, orientiert sich an den Sanierungsbedürfnissen am benachbarten Sedlitzer See und wird sich am erreichten Wasserstand festmachen.


Pressetermin vor Ort: Vorfristige Zwischennutzung für Boote auf dem Großräschener See ab Pfingsten

Senftenberg | Großräschen. Zu einer presseöffentlichen Vorstellung der Zwischennutzung laden wir am:

17. Mai 2024 um 15:00 Uhr

in die Tourismusinformation an den Hafen Großräschen an der Seestraße ein.

 

Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), der Landkreis Oberspreewald-Lausitz, die Stadt Großräschen, die Stadt Senftenberg und der Zweckverband Lausitzer Seenland Brandenburg werden gemeinsam das Ergebnis ihrer Bemühungen um eine vorfristige Zwischennutzung des Großräschener Sees vorstellen. Mit einer Nutzungsvereinbarung soll ab Pfingsten 2024 der Großräschener See für eine definierte Anzahl von Booten und Wasserfahrzeugen für die Saison 2024 bereits zwischengenutzt werden können. Der für eine Zwischennutzung notwendige Mindestwasserstand im Bergbaufolgesee von +100,00 m NHN wurde zum Beginn der Saison stabil erreicht.

Damit kann nun eine Bootssaison 2024 auch an diesem Bergbaufolgesee starten“, so Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der LMBV. Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat dafür die entsprechenden Zulassungen vorbereitet.

Hintergrund: Am 11. Mai 2019 konnte nach baulicher Fertigstellung die Einweihung des Hafens Großräschen feierlich begangen werden. Gemeinsam wurde intensiv weiter an der Umsetzung einer Zwischennutzung gearbeitet. Ob auch im Jahr 2025 eine Zwischennutzung gelingt, orientiert sich an den Sanierungsbedürfnissen am benachbarten Sedlitzer See und wird sich am jeweils wetterbedingt erreichten Wasserstand festmachen. Für 2026 wird angestrebt, dass die Restlochkette - mit dem Sedlitzer See, dem Geierswalder See und dem Partwitzer See - zusammen mit dem Großräschener See in die dauerhafte Nutzung gehen könnte.

Fotos: Steffen Rasche


Kein Grund zur Sorge: Mitteilung zum Wasserstand im Großen Goitzschesee

Aufgrund wiederholter Anfragen durch Bürger und Anlieger an die LMBV zum Wasserstand im Großen Goitzschesee informiert die LMBV zu dem Sachverhalt.

Der Wasserstand im Goitzschesee befindet sich nachweislich im planfestgestellten und genehmigten Schwankungsbereich.

Die aktuelle Messung des Wasserstandes vom 30.04.2024 weist eine Höhe von +75,35 Metern NHN auf. Der planfestgestellte und zugelassene obere Wasserstand liegt bei +75,75 Metern NHN. Somit bewegt sich der Pegelstand der Goitzsche mit 40 Zentimetern deutlich unterhalb dieser Grenze.

Die Trockenperioden der vergangenen Jahre haben sicherlich zu einer klimabedingten Schwankung des Wasserstandes nach unten beigetragen und somit den Eindruck erweckt, dass der niedrigere Wasserstand dem „Normalzustand“ des Gewässers entspricht. Dem ist nicht so.

Der Goitzschesee unterliegt wie jedes Gewässer klimatisch und hydrologisch bedingten Schwankungen, welche sich dann in fallenden und steigenden Pegelständen widerspiegeln.

Der Abfluss des Sees über den Leineauslauf ist durch die LMBV gewährleistet. Der Betrieb des Leinewehrs zur Überleitung in die Mulde erfolgt über den Landesbetrieb für Hochwasserschutz Sachsen-Anhalt (LHW). Nach Rücksprache mit dem LHW sind sowohl das Goitzscheauslaufbauwerk zur Leine als auch das Leineabsperrbauwerk in den letzten Wochen voll geöffnet und die Schieber stehen deutlich über dem Wasserspiegel, sodass der freie und ungehinderte Abfluss aus dem Großen Goitzschesee in die Mulde gewährleistet ist.