Sondershausen/Steinbach. Mehr als 120 Besucher waren der Einladung der LMBV an die Anrainer gefolgt und informierten sich am 16. Juli 2022 über das Bauvorhaben Auffahrung neuer Steinbachstollen. Hartmut Köhler (Projektmanager der LMBV) und Ralph Haase (LMBV-Bereichsleiter KSE) sowie Jens Schmidt (Planung und Bauoberleitung, Mitteldeutsche Montan GmbH) führten Anwohner, Pressevertreter und interessierte Bürger über das Gelände.
In kleinen Gruppen ging es zur Baustelle am bisherigen Stollenanschnitt und zum Mundloch des bisherigen, alten Stollens. Die Experten beantworteten zahlreiche Fragen und konnten Bedenken ausräumen: Das 1991 stillgelegte Bergwerk wird nach aktuellem Stand nicht wieder zum Abbau von Schwerspat geöffnet. Für den Lärmschutz wurde im Vorfeld ein Lärmschutz- und Erschütterungsgutachten erstellt, das während der gesamten Bauzeit überwacht wird. Des Weiteren wird die Radonbelastung für die Arbeiter vor Ort überwacht.
Häufig gefragt wurde nach der Notwendigkeit eines neuen Stollens. Bei regulären Kontrollen stellte die LMBV fest, dass im bestehenden Stollen Holz und Geröll aus der Grube aufgeschwemmt wurden. Es bestehe die Gefahr, dass der Stollen mit der Zeit verstopfen könnte, erläuterte Ralph Haase, Leiter des Sanierungsbereiches Kali-Spat-Erz. Warum die Grube nach ihrer Stilllegung nicht beräumt wurde, ist heute nicht mehr nachvollziehbar.
Die Auslage von Planungsunterlagen und auch historischen Rissen zum alten Stollen vermittelten den interessierten Besuchern weitere Einzelheiten.
Hintergrund zur Baumaßnahme:
Durch die Auffahrung eines neuen Stollens soll die dauerhafte Entwässerung der Grube Steinbach gewährleistet werden. Der Steinbachstollen und der neue Steinbachstollen befinden sich in Bad Liebenstein, Ortsteil Steinbach.
Der neue Steinbachstollen wird annährend parallel zum Steinbachstollen aufgefahren. Die aus dem Steinbachstollen und dem neuen Steinbachstollen austretenden Grubenwässer werden wie bisher auch in den Vorfluter Grumbach abgeleitet. Die Länge des neuen Steinbachstollens beträgt ca. 1.210 Meter bei einem offenen Querschnitt von 12 Quadratmetern. Im Vergleich dazu beträgt die Länge des aktuell für die Grubenentwässerung genutzten Stollens ca. 1.090 Meter bei einem Querschnitt von sechs Quadratmetern. Die Bauzeit beträgt circa 24 Monate und wird voraussichtlich bis Mai 2024 andauern.
Impressionen vom Baustellentag
Fotos: Anika Dollmeyer