Senftenberg. Welchen Beitrag kann Eisenhydroxidschlamm (EHS) leisten, um nährstoffarme Kippenböden aufzuwerten? Was genau geschieht mit den EHS-Bestandteilen in der Natur? Lassen sich aus einem Pilotvorhaben Schlüsse für eine landwirtschaftliche Nutzung des EHS ziehen? Trifft das auch für die riesigen Mengen zu, die in Folge des Grundwasserwiederanstiegs an die Oberfläche und in die Lausitzer Flüsse eingetragen werden?
Diesen und anderen Fragen will eine weitere Themenwerkstatt der LMBV nachgehen, die sich mit dem Thema Eisenhydroxidschlamm beschäftigt. Referent ist diesmal der Experte Dr. Oswald Blumenstein, der dazu an der Universität Potsdam geforscht hat und inzwischen die InterEnviroCon GmbH leitet. Er hatte zum Thema EHS-Nutzung ein sogenanntes Pilot- und Demonstrationsvorhaben (PuD) im Auftrag der LMBV auf der Innenkippe Spreetal durchgeführt.
Hintergrund: Die LMBV plant auf ihrem Betriebsgelände, dem früheren Baggerfeld 116 im Randschlauch Kostebrau des ehemaligen Tagebau Klettwitz, eine Deponie für Eisenhydroxidschlamm. Während es im unmittelbaren Projektumfeld Kritik an dem Vorhaben gibt, sehen Experten und das Aktionsbündnis Klare Spree darin eine Lösung für das EHS-Problem, das zur Verockerung der Spree und anderer Fließgewässer führt. Die Monodeponie könnte demnach – neben der Vermeidung und Wiederverwertung von EHS – eine von vielen Lösungen sein, um der Sache (d.h. dem schieren Mengenproblem von zukünftig etwa 60.000 Tonnen EHS-Anfall pro Jahr) Herr zu werden.
Um das Thema etwas weiter zu öffnen und den Austausch über offene Fragen zu ermöglichen, wird die Veranstaltungsreihe im November 2024 fortgesetzt.
Prof. Blumenstein wird die Themenwerkstatt mit einem Vortrag über „Nutzungsmöglichkeiten und ‑grenzen für EHS in der Landwirtschaft“ einleiten. Anschließend sollen die Teilnehmer in einen möglichst regen Austausch zum Thema „EHS als Bodenverbesserer“ kommen.
Die Veranstaltungen sind offen und bedürfen keiner Anmeldung.dies
Die Themenwerkstatt mit Dr. Oswald Blumenstein zu
„Nutzungsmöglichkeiten und ‑grenzen für EHS in der Landwirtschaft“
findet statt am:
Donnerstag, 28. November 2024,
17:00 Uhr
Kreisverwaltung Senftenberg,
Großer Sitzungssaal, Dubinaweg 1
01968 Senftenberg