Abbau des Portalkrans erfolgt zur Gefahrenabwehr
Sondershausen/Nienstedt. Im Rahmen von Sicherungsarbeiten erfolgte am 20. Oktober die planmäßige Demontage des Portalkrans am Fördergerüst Nienstedt. Damit wird das mehr als 60-jährige Doppelbock-Fördergerüst entlastet, das unter Denkmalschutz steht. Für diese Realisierung kam ein 300 Tonnen Schwerlastkran zum Einsatz.
In knapp 60 Metern Höhe wurde der Portalkran von einer externen Spezialfirma abgebaut und nach unten geholt.
Das Gerüst wird turnusmäßig von der LMBV sowie von Sachverständigen der Nordhäuser Bauprüfinstitut GmbH begutachtet, um Gefahren für die öffentliche Sicherheit rechtzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten. So geschehen zuletzt im Juni 2020. Hier fand eine umfangreiche Begutachtung mittels Hubsteiger statt, bei welcher alle Seilscheibenbühnen und Hilfsbühnen sowie Stützen kontrolliert wurden. Im Anschluss wurden durch die Mitarbeiter des Zentralen Grubenwassermanagements der LMBV die potenziellen Gefahrenquellen beseitigt,indem beispielsweise Ketten als Abfangsicherung an vereinzelten Komponenten angebracht wurden.
Errichtet 1963, ist das Fördergerüst des Bernard Koenen Schachts II eines der letzten noch erhaltenen Doppelbock-Fördergerüste und neben der Spitzkegelhalde ein unverwechselbares Zeugnis des regionalen Kupferschieferbergbaus in Mitteldeutschland. Bereits in den 1990er Jahren wurde die 60 Meter hohe Landmarke unter Denkmalschutz gestellt. Die Teufe des Schachtes fand zwischen 1956 und 1961 statt. Mit einem Schachtdurchmesser von 6 Metern und einer Endteufe von 871 Metern besaß der Schacht zwei Sohlenabgänge. Im Grubenfeld der Bernard Koenen Schächte wurden bis zur Produktionseinstellung 1990 ca. 13,9 Mio. Tonnen Erz gefördert.
Impressionen vom Abbau des Portalkrans (Fotos von Jakob Richter)