Senftenberg. Wie müssen Deponien gegen Verunreinigungen von Wässern abgesichert sein? Was ist mit Blick auf das Grundwasser zu beachten? Was geschieht mit dem Sickerwasser? Welche Richtwerte gelten für eine EHS-Deponie und wie werden sie kontrolliert? Diese und andere Fragen könnten im Raum stehen, wenn am 8. Mai 2025 ein ausgewiesener Deponie- und Umweltexperte bei der nächsten EHS-Themenwerkstatt der LMBV referiert.
Dr. Ulrich Stock war viele Jahre beim Landesumweltamt Brandenburg tätig, zuletzt als Leiter der Abteilung Technischer Umweltschutz. Er studierte Geotechnik an der Bergakademie Freiberg, projektierte in seinem frühen Berufsleben Braunkohletagebaue und ist somit ein Kenner der speziellen Gegebenheiten im Lausitzer Revier. Seit 1991 arbeitete er im Landesumweltamt, unter anderem als Referatsleiter für Deponietechnik.
In seinem Vortrag wird er auf die Bedeutung des Grundwassers und die Besonderheiten bei der geplanten Errichtung einer EHS-Monodeponie (Deponieklasse DK I — für mäßig belastete Abfälle) eingehen. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, aber natürlich auch Fachpublikum aus dem aktiven Bergbau, der Bergbausanierung oder dem Umweltbereich, sind herzlich eingeladen.
Die Veranstaltungen sind offen und bedürfen keiner Anmeldung.
Hintergrund: Die LMBV plant auf ihrem Betriebsgelände, dem früheren Baggerfeld 116 im Randschlauch Kostebrau des ehemaligen Tagebaues Klettwitz, eine Deponie für Eisenhydroxidschlamm (EHS). Während es im unmittelbaren Projektumfeld Kritik an dem Vorhaben gibt, sehen Experten und das Aktionsbündnis Klare Spree darin eine Lösung für das EHS-Problem, das zur Verockerung der Spree, der Schwarzen Elster und anderer Fließgewässer führt. Die Monodeponie könnte demnach – neben der Vermeidung und Wiederverwertung von EHS – eine von mehreren Lösungen sein, um dieser Folge des Bergbaus zu begegnen. Denn das Jahrhundertproblem von zukünftig etwa 60.000 Tonnen EHS-Anfallmengen pro Jahr erfordert verschiedene Lösungen. Um das Thema etwas weiter zu öffnen und den Austausch über offene Fragen zu ermöglichen, wird die Veranstaltungsreihe auch nach der Sommerpause 2025 fortgesetzt.
Die Themenwerkstatt mit Dr. Ulrich Stock zum
„Grundwasserschutz beim Deponiebau“
findet statt am:
Donnerstag, 8. Mai 2025,
17:00 Uhr
Kreisverwaltung Senftenberg,
Großer Sitzungssaal, Dubinaweg 1
01968 Senftenberg