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Scheinbar voller Großräschener See: Baden noch nicht erlaubt – Wasserstand dort sinkt wieder

Pumpen bzw. Heber stützen den Wasserstand in der Schwarzen Elster und im Restloch Sedlitz

Senftenberg/Großräschen. Im Frühjahr hat die LMBV-Flutungszentrale so viel Wasser wie möglich aus den Vorflutern entnommen und in die Restlöcher der Region eingeleitet. So konnte über den Oberen Landgraben Neiße- und Spreewasser an den Sedlitzer See herangeführt werden. Vom Jahresanfang bis zum Frühjahr 2023 konnte der Wasserstand im Restloch Sedlitz mit 5,5 Mio. Kubikmeter aus den Vorflutern und 5,9 Mio. Kubikmeter aus den beiden benachbarten Seen bis auf das Niveau von 98,44 m NHN angestaut werden. Parallel laufen derzeit Aushubarbeiten zum Bau eines Ableiters im Auftrag der LMBV, die noch keinen höheren Wasserstand in diesem Restloch erlauben.

Um diesen Wasserstand möglichst für noch anstehende Sanierungsarbeiten am Sedlitzer See – es sind noch Sprengverdichtungen in der Brückenfeldkippe nötig - weiter zu halten, wurden zusätzlich rund 9,3 Mio. Kubikmeter in den rund 800 ha großen Großräschener See als Zwischenpuffer eingestapelt, um bei einem heißen und trockenen Sommer und erwarteten Verdunstungsverlusten dieses Zusatzwasser in den rund 1.200 ha großen Sedlitzer See überführen zu können.

Dieses im Restloch des vormaligen Tagebaus Meuro vorgehaltene Wasser – derzeit liegt der Wasserstand bei etwa 100,66 m NHN - steht nun dem Bergbausanierer LMBV zur Verfügung, um die Abstrom-, Abschlags- und Verdunstungs-Verluste im benachbarten Restloch Sedlitz auszugleichen. Dazu wurde ein dreistrangiger Heber im Ilse-Kanal installiert und seit Anfang Juni vom Bergbausanierer betrieben. Die Kapazität der Überleitungsmengen vom Restloch Meuro zum Restloch Sedlitz ist bis auf 1,5 m³/s geplant.

Das Wasser wird dabei völlig ohne Energieaufwendung, lediglich getrieben durch die Erdbeschleunigung, von RL Meuro nach RL Sedlitz übergehoben. Nur zum Starten des Hebevorganges wird kurzzeitig Energie benötigt, um mittels Vakuumpumpe die Leitungen zu evakuieren. Sind diese gefüllt und der Heber läuft, ist keine Energiezufuhr mehr nötig. Um ein Abreißen des Hebers zu verhindern, ist gelegentlich eine Nachevakuierung notwendig.

Trotz des temporären Erreichens des Zielwasserstandes (100,00 – 101 m NHN) im Großräschener See ist dort die Wasserfläche nach wie vor gesperrt und insbesondere das Baden noch untersagt. Alle 25 Meter weist ein Sperrschild der LMBV auf diesen Umstand hin. Im Sommer 2023 sind zudem noch bergbaulich hinterlassene Überhöhen im Gewässer mit schwimmender Technik zu beseitigen, um eine sicher nutzbare Wasserlamelle von zwei Metern zu erzeugen. Die LMBV weist daher erneut auf die Gefahren einer illegalen Badenutzung hin. Erst mit dem geplanten Ausspiegeln des Sedlitzer Sees mit dem Großräschener See im Zeitraum 2025/2026 wird voraussichtlich auch eine Badenutzung auf Antrag im Großräschener See organisiert werden können.

Auf Initiative der Stadt Großräschen wird derzeit ein Antrag eines Wassersportvereins für eine Zwischennutzung durch Kutter und Rettungsboote für diesen Sommer von der Unteren Wasserbehörde des Landkreises OSL geprüft. Die LMBV als bergrechtlich verantwortliches Unternehmen für das noch nicht völlig fertige Restloch hat dazu eine positive Stellungnahme abgegeben. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass für einen klar abgrenzten Teilbereich auf dem Bergbaufolgesee temporär und gefahrlos die angefragte Bootsnutzung ermöglicht werden soll. Dafür waren im Vorfeld noch Auflagen von den Antragstellern zu erfüllen bzw. Unterlagen beizubringen wie z.B. ein Rettungswerk.

Die Schwarze Elster wird derzeit parallel dazu aus der LMBV-Grubenwasser-Reinigungsanlage Rainitza durch eine vorgelagerte Wasserentnahme am Restloch Sedlitz über die Pumpstation Bahnsdorf von der LMBV gestützt – auch entsprechend den Juni-Absprachen in der Ad hoc-AG „Extremsituation Schwarze Elster“. Das Wasser wird aus der Pumpstation Bahnsdorf in die Rainitza abgeschlagen und mündet dann in die Schwarze Elster oberhalb des Stadtgebietes Senftenberg. Aktuell werden zu diesem Zweck bis zu 500 l/s abgegeben. Am Partwitzer See und Geierswalder See besteht zudem für die FZL die Möglichkeit, Wasser in den Sedlitzer See überzuleiten. Damit besteht indirekt auch die Möglichkeit, über diese beiden „Flachspeicher“ die Schwarze Elster zeitweilig mit zu stützen. In den vergangenen Jahren ist dies auch praktiziert worden. Das Wasser allein aus diesen beiden Restseen reicht allerdings nicht aus, die Wasserverluste im Sommer in den Seen selbst und den Stützungsbedarf der Schwarzen Elster zu decken. (Neue Textfassung v. 16.06.23 - Ergänzungen zum Überheben eingefügt)

500 l/s Stützungswasser für die Schwarze Elster kommen derzeit von der LMBV.