Erster Bauabschnitt zur vorsorglichen Quer-Sicherung umgesetzt sowie Kontroll-Tauchgang erfolgt
Leipzig/Markkleeberg. Bei einem Vor-Ort-Pressetermin am 15. April 2021 informierten die LMBV-Abteilungsleiter Thomas Rösler (Projektmanagement Westsachsen-Thüringen) und Dr. Robert Böhnke (Geotechnik Mitteldeutschland) über den aktuellen Baufortschritt zur Sicherung des Störmthaler Kanals sowie über die Ergebnisse des permanenten Monitorings: Das obere Querbauwerk zwischen Störmthaler See und Kanuparkschleuse ist in weiten Teilen fertiggestellt, während das untere Querbauwerk bereits parallel vorbereitet wird. Die präventiven Sofortmaßnahmen laufen planmäßig, so dass die Sicherheit an den Bauwerken weiter erhöht werden konnte.
Planungs- und Baustand:
Im 1. Bauabschnitt wurde am 7. April 2021 die zweite Spundwandachse des oberen Querbauwerks auf Störmthaler Seeseite fertiggestellt. Vorausgegangen war die Errichtung der ersten Spundwandachse des oberen Querbauwerkes bis 1. April 2021. Derzeit wird der Zwischenbereich mit Wasserbausteinen und Bodenmaterial verfüllt. Aufgrund seitlicher Nachsackungen im Böschungsbereich sind Dämmer- und Tonschichteinbau als zusätzliche Verdichtungsmaßnahmen erforderlich.
Im 2. Bauabschnitt soll voraussichtlich in der 18. Kalenderwoche die erste Spundwandachse des unteren Querbauwerks auf Markkleeberger Seeseite errichtet werden. Geplant sind drei Spundwände mit abnehmenden Höhen. Zurzeit werden die einzelnen Spundwandbohlen für den Einbau vorbereitet.
Die Überschusswasserableitung erfolgt weiterhin über die Bypässe der Schleuse. Bauzeitlich werden auf der Baustelle Pumpen vorgehalten, um die Ableitung des Überschusswassers zu gewährleisten. Bisher war ein Pumpbetrieb nicht notwendig. Nach Abschluss der Baumaßnahme werden beide Querbauwerke über offene Gerinne mit Dammbalkenverschlüssen im Ober- und Unterwasser verfügen.
Eine Empfehlung zur Nutzungsfreigabe der angrenzenden Gewässer Störmthaler und Markkleeberger See kann erst nach Errichtung der oberen und unteren Querbauwerke mittels Spundwänden, nach Vorlage aller erforderlichen statischen Nachweise und Bestandsunterlagen sowie nach Prüfung und Freigabe durch die Sachverständigengutachter erfolgen.
Monitoring/Untersuchungen:
Aus dem laufenden Grundwasser- und Böschungsmonitoring ergeben sich keine Hinweise auf eine akute Gefährdung. Auch die Grundwasserstandsentwicklung der einzelnen Messpegel entspricht den bisherigen Bewertungen.
Per Tauchgang fanden am 7. April 2021 im Auftrag der LMBV weitere Untersuchungen im Störmthaler Kanal und am Schleusenbauwerk statt. In Auswertung des Tauchgangs gab es keine Veränderung zu den bereits seit 2019/2020 bekannten Schäden. An der Kanalsohle im Bereich des unteren Vorhafens wurden kleine Vertiefungen (Kolk), Lochbildungen und Aufwallungen gefunden.
Kontrollen durch Taucher sind oft die einzige Möglichkeit, sich einen fortlaufenden Überblick über Zustand und Funktion von wasserbautechnischen Anlagen zu verschaffen oder um Gefährdungen richtig bewerten zu können. Abhängig von den Bedingungen unter Wasser wird der Zustand vom Taucher dabei durch Ertasten oder mit digitaler Foto- oder Videotechnik dokumentiert.
Im Anschluss an den Pressetermin am 15. April 2021 fand eine gemeinsam mit der Gemeinde Großpösna organisierte Online-Bürgerinfo-Veranstaltung statt. Nach kurzen Informationen zum aktuellen Sachstand wurden im Rahmen einer Webkonferenz die Fragen von Anwohnerinnen und Anwohnern des Markleeberger sowie des Störmthaler Sees beantwortet. Die Informationsveranstaltung ist noch für einige Tage unter Youtube abrufbar.
Impressionen von Baugeschehen, Tauchgang und Pressetermin (Fotos: LMBV, u. a. Anika Dollmeyer)