Sulfatkonzentrationen im Spreeverlauf werden regelmäßigen von der AG Flussgebietsbewirtschaftung begutachtet
Senftenberg. Die Sulfat-Konzentrationen im Spreeverlauf werden in regelmäßigen Abständen von der AG Flussgebiets-Bewirtschaftung begutachtet. In dieser sind neben den Vertretern der Ministerien und Fachbehörden der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt auch die sächsische Landestalsperren-Verwaltung, die LMBV und die LEAG vertreten.
Aufgrund der derzeitigen Niedrigwassersituation trifft sich die Ad-Hoc-Arbeitsgruppe-Extremsituation der AG Flussgebietsbewirtschaftung im zweiwöchigen Rhythmus, um über Maßnahmen zur Wassermengen- und Wassergütebewirtschaftung zu sprechen und notwendige Maßnahmen festzulegen. Grundsätzlich ist es auch richtig, dass die geringe Wasserführung der Spree in der Konsequenz auch eine höheren Sulfatkonzentration mit sich bringt. Derzeit ist jedoch die Mengenproblematik vorrangig. Eine akute Verschärfung der Sulfatproblematik wird derzeit nicht gesehen.
Aus Sicht der LMBV ist die Situation im Wasserwerk Briesen in den zurückliegenden Monaten und Jahren, trotz der Niedrigwassersituationen, bisher nicht kritisch gewesen. Auch während der letzten beiden Trockenjahre hat die FWA Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH ihren Versorgungsauftrag erfüllen können, so LMBV-Pressesprecher Dr. Steinhuber. Eine kürzlich von verschiedenen Seiten angesprochene und als notwendig angesehene Gefährdungseinschätzung dient nach Kenntnis der LMBV dazu, abzuklären, unter welchen Bedingungen das Wasserwerk Briesen tatsächlich Probleme bekommen könnte.
Dies bestätigte auch der Prokurist der Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft mbH Michael Scheel laut MOZ online v. 19.05.2020 in einem Artikel von Frank Groneberg wie folgt: „…es müsse auch niemand befürchten, dass die Versorgung mit Trinkwasser gefährdet sei, weil das Wasserwerk in Briesen seinen Betrieb einstellen müsste, wie vergangene Woche zu hören war. “Es gibt keinen Grund dafür, zu befürchten, dass das Wasserwerk in Briesen in diesem Jahr abgeschaltet werden müsste”, beruhigt er.
“Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser ist sicher.” Damit das so bleibt, müsse aber das Problem mit der Sulfatbelastung endlich gelöst werden. Aktuell liegt sie bei 210 Milligramm je Liter (mg/l) Trinkwasser und damit noch immer unter dem in der deutschen Trinkwasserverordnung festgelegten Grenzwert von 250 mg/l…“ Quelle: MOZ „Sulfatbelastung: Wasserwerk Müllrose könnte sofort saniert werden“
“Ein langfristig weiterer Anstieg der Sulfatfrachten wird nach Expertenmeinung nicht erwartet“, so LMBV-Pressesprecher Dr. Uwe Steinhuber auf Nachfrage.
Hintergrund: Der aktive sowie der stillgesetzte Braunkohlenbergbau in der Lausitz tragen aus Grubenwasser-Reinigungsanlagen, aus der Kühlturmabflut von Braunkohlenkraftwerken, aus Bergbaufolgeseen und durch diffuse Grundwasserzutritte in Gebieten des Grundwasserwiederanstiegs Sulfat in die Spree ein. Das Bundesunternehmen LMBV als Projektträgerin der Bergbausanierung ist jedoch hinsichtlich der Sulfateinträge in der Lausitz nicht nur Teil des Problems, sondern vor allem Teil der Lösungen: da es derzeit keine großtechnisch einsetzbaren Technologien zur Sulfat-Abreicherung gibt, kann momentan nur durch Verdünnen ein Senken der Sulfatkonzentrationen in den Vorflutern erreicht werden.
Spree-Impressionen F.: P. Radke| LMBV