Pflanzung von 43 Gehölzen für die Artenvielfalt in Rositz
Leipzig/Rositz. Bei einem Treffen im Rositzer Ortsteil Gorma präsentierte LMBV-Projektmanager Florian Krüger dem Bürgermeister von Rositz, Steffen Stange, und dem zuständigen Naturschutzbeauftragten Benno Moller die neue Informationstafel an der um Jungbäume ergänzten Streuobstwiese (v.r.n.l.).
Darauf geht es um den historischen Braunkohleabbau im Meuselwitz-Rositzer Revier, die sich anschließende Bergbausanierung und die nunmehr gepflanzten 20 Obsthochstämme. Um die Blütezeit zu verlängern und so ein längeres Nahrungsangebot für Insekten zu schaffen, waren verschiedene standortgerechte Sorten für die Streuobstwiese ausgewählt worden: 4 Conference Birne, 3 Birne Nordhäuser Winterforelle, 4 Birne Gräfin von Paris, 3 Kirsche Altenburger Melonenkirsche, 3 Kirsche Kassins Frühe (Herzkirsche) und 3 Hauszwetschge Schüfer.
Grund für die Ausgleichsmaßnahme waren die Rückbauarbeiten und Sanierungen auf mehreren Grundstücken im Zuge der großflächigen Altlastensanierung im Rositzer Ortsteil Schelditz. Da die Gefahrenabwehrmaßnahme Baumfällungen nach sich gezogen hatte, wurden 2023 in Abstimmung mit der Kommune insgesamt 43 Gehölze gepflanzt: Zum einen pflanzte man Ende 2023 23 Winterlinden als Alleebäume an der Nordseite der Fichtenhainicher Straße ein. Zum anderen wurden 20 Jungbäume auf einer bestehenden, jedoch lückig und mit teilweise überalterten Bäumen bewachsenen Streubostwiese im nahe gelegenen Ortsteil Gorma neu gesetzt. Diese Arbeiten wurden 2024 beendet.
Die neuen Habitate seien „bei den Tieren gut angekommen“, bestätigte Benno Moller im Hinblick auf den Artenreichtum. An der Fichtenhainicher Allee hätte er bereits nach vier Wochen Zauneidechsen und sogar Neuntöter entdeckt.
Revierbefahrung des Steuerungs- und Budgetausschusses für die Braunkohlesanierung
Senftenberg. Die Mitglieder des Steuerungs- und Budgetausschusses der Braunkohlesanierung (StuBA) befuhren im Rahmen ihrer jüngsten Sitzung das Lausitzer Revier der LMBV.
Erster Stopp der Befahrung war die Wasserbehandlungsanlage Plessa, in der derzeit Nassproben stattfinden. Außerdem schauten sich die fast 30 Mitglieder gemeinsam mit den LMBV-Geschäftsführern das Baggerfeld 116 sowie die Baustelle des Brückenbauwerks L60 an der Schwarzen Keute an. Auch die Maßnahmen zur Böschungsgestaltung am Südufer des Bergheider Sees, dem ehemaligen Tagebau Klettwitz, wurden erklärt. Den Abschluss der Befahrung bildete ein Kurzbesuch der historischen Brikettfabrik Louise in Domsdorf.
Im Steuerungs- und Budgetausschuss für die Braunkohlesanierung (StuBA) entscheiden und kontrollieren Bund und Länder die Sanierungsmaßnahmen der LMBV. (KHM)
Fotos: Gernot Menzel
Mit Fertigstellen des Ableiters wird die Beendigung der Bergaufsicht für Merseburg-Ost erreicht
Leipzig/Schkopau. Die Bauarbeiten am Ableitungsbauwerk Merseburg-Ost im Auftrag der LMBV wurden kürzlich erfolgreich abgeschlossen. Am 12. September 2024 wurde der neue Ableiter vom Wallendorfer See zur Alten Luppe feierlich in Betrieb genommen. Mit dem Fertigstellen dieses Bauwerkes hat die LMBV den Planfeststellungsbeschluss am ehemaligen Tagebau Merseburg-Ost nahezu vollständig erfüllt und lhre Sanierungstätigkeiten hier weitestgehend abgeschlossen.
Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), begrüßte aus diesem Anlass zahlreiche Gäste aus Ministerien und Ämtern, der beteiligten Baufirmen, den Bürgermeister sowie Bürger der Gemeinde Schkopau. Er erläuterte den Weg vom ehemaligen Braunkohlentagebau Merseburg-Ost, über die erfolgreiche Sanierung und Flutung des Raßnitzer und des Wallendorfer Sees bis zur heutigen Nachnutzung als Bade- und Sportgewässer und schließlich der Fertigstellung fast aller Sanierungsleistungen.
Dr. Steffen Eichner, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, verwies in seinem Grußwort auf die große Bedeutung der Braunkohlesanierung in Sachsen-Anhalt. In den letzten 30 Jahren wurden hier Sanierungsleistungen in Höhe von über 1,5 Milliarden Euro erbracht. Er verdeutlichte die komplexen Zusammenhänge mit dem Bau des Ableiters: das Wasser im Wallendorfer See ist auf Grund des vormaligen Salzkohletagebaus salzhaltiger als gewöhnlich. Um es in die Luppe – ein FFH-Gebiet – einleiten zu können, musste eine Mindestwassermenge gewährleistet sein, um das salzhaltige Wasser zu verdünnen. Dafür wiederum musste auch das Wehr Kleinliebenau ertüchtigt werden, bevor die 750 Meter Ableiter gebaut und in Betrieb gehen konnten. (KHM)
Beendigung der Bergaufsicht für 1.135 Hektar erreicht
Bernd Sablotny nahm die Veranstaltung auch zum Anlass, um die Beendigung der Bergaufsicht für einen Großteil der Fläche des ehemaligen Tagebaus Merseburg-Ost zu verkünden. Erst am 4. September 2024 fand die Abschlußbefahrung mit Vertretern der LMBV, des Landesamtes für Geologie und Bergwesen (LAGB), des Landratsamtes Saalekreis und der Gemeinde Schkopau statt und bestätigte die Erfüllung der bergrechtlichen Verpflichtungen durch die LMBV für die beantragte Fläche von 1.135 Hektar. Insgesamt umfasst die unter Bergaufsicht stehende Fläche 1.136 Hektar, d.h. mit einem Hektar Fläche sind die noch ausstehenden Restaufgaben verknüpft.
Ulf Desselberger, Vertreter des Abteilungsleiters Bergbau, im Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt (LAGB) betonte, dass mit diesem Schritt eine ungewöhnlich große Fläche aus der Bergausicht entlassen werden konnte. Auf Initiative der LMBV wurde ein neues Vorgehen entwickelt, wonach in zwei Phasen für große Flächen die Bergaufsicht beendet werden kann und die ausstehenden Leistungen mit einer kleinen Restfläche verknüpft werden.
Mit der Beendigung der Bergaufsicht müssen künftig Baumaßnahmen in diesem Bereich nicht mehr mit dem LAGB abgestimmt werden, wodurch auch die künftigen Planungen der LMBV vereinfacht wird. Denn es sind noch immer Restarbeiten durch die LMBV zu erledigen, unter anderem die Verwahrung bzw. Sicherung von 520 Filterbrunnen oder der Rückbau einer Pumpstation. Die Fertigstellung dieser Arbeiten ist Voraussetzung dafür, um auch für die restliche Fläche von einem Hektar die Bergaufsicht zu beenden. Die LMBV wird auch in den kommenden Jahren noch vor Ort tätig sein.
Hintergrund:
Wo sich heute der Wallendorfer und der Raßnitzer See befinden, begann 1971 der Aufschluss des Tagebaus Merseburg-Ost, nachdem die Braunkohlevorräte im Geiseltal erschöpft waren. Von 1973 bis 1991 wurde hier Kohle gefördert. Insgesamt 116 Mio. Tonnen Kohle, 14 Mio. Tonnen Kiessand sowie 1 Mio. Tonnen Ton wurden gewonnen und dazu 117 Mio. Tonnen Abraum bewegt. Der Tagebau Merseburg-Ost war der einzige Salzkohle-Tagebau der DDR. Aufgrund des hohen Salzgehaltes der Rohbraunkohle wurde diese fast ausschließlich zur Brikettierung verwendet.
Nach der Stilllegung des Tagebaus setzte 1991 die Sanierung ein. Das Restloch bestand aus den Abbaufeldern 1a und 1b, diese waren durch eine Innenkippe getrennt. Um das entstandene Massendefizit aufzufüllen, begann 1998 die Flutung beider Teile mit Wasser aus der Weißen Elster. Sie wurde Ende 2002/Frühjahr 2003 abgeschlossen.
Sowohl Raßnitzer als auch Wallendorfer See besitzen keinen Zulauf und werden allein durch Grund- und Niederschlagswasser gespeist. Die Seen sind miteinander durch einen Überleiter verbunden, so dass überschüssiges Wasser – zum Beispiel nach Starkregen – aus dem Raßnitzer in den Wallendorfer See abfließen kann. Von dort wurde das Wasser bis zum Jahr 2024 über eine Pumpstation am Nordufer abgepumpt und in die Weiße Elster geleitet.
Dank der Errichtung eines Ableiters zwischen Mai 2023 und Mai 2024 konnte die Pumpstation außer Betrieb gehen. Das ca. 750 Meter lange Gewässer übernimmt den Wasserabfluss vom Wallendorfer See über das natürliche Gefälle in die Luppe und gewährleistet dadurch eine weitestgehende Selbstregulierung des planfestgestellten Wasserstands im Wallendorfer See.
Fotos: Christian Kortüm
Foto Dammbalken: Uwe Steinhuber
Vorbereitungen für neue Grundwassermessstellen für Monitoring der LMBV am Zwickauer Brückenberg angelaufen
Sondershausen/Zwickau. Voraussichtlich ab Oktober 2024 werden am Brückenberg neue Grundwassermessstellen mit einer Tiefe bis zu 25 Meter gebohrt. Bei Antreffen der entsprechenden hydraulischen Voraussetzungen werden dabei drei Doppelmessstellen mit jeweils einer Verfilterung im Muldeschotter sowie im Festgesteinsgrundwasserleiter errichtet.
Seit dem Jahr 1865 wurde auf dem Brückenberg Steinkohle abgebaut. Kokereien wurden ab dem Jahr 1873 am Standort betrieben. Die Stilllegung des Komplexes Brückenberg erfolgte im März 1992. Durch die langfristige Produktion von Koks, Gas und Nebenprodukten am Standort wurde eine erhebliche Kontamination im Boden und Grundwasserbereich verursacht. Die Sanierung der Flächen erfolgte von 1996 bis Juni 1999 vor allem durch großflächige Versiegelungen.
Im Rahmen der Sanierung wurde außerdem ein Überwachungsmessnetz für die lokalen Grundwasserschäden errichtet. Das seither unter der Verantwortung von LMBV-KSE, Nachsorgebetrieb Zwickau betriebene Monitoring ist im Wesentlichen auf den Quellschadensbereich der Kokerei und seine unmittelbare Umgebung begrenzt. Der Fokus lag dabei auf der Erfassung und Bewertung der relevanten Schadstoffe im unmittelbaren Umfeld des Altstandortes Brückenberg.
Die Ergebnisse des Monitorings der vergangenen ca. 10 Jahre zeigen, dass sich die Schadenssituation im sogenannten Abstrom bzw. am Quellenrand zwar als stabil darstellt, jedoch auf einem relativ hohen Schadensniveau verharrt. Davon ausgehende potenziell Gefahren für Schutzgüter - z. B. Oberflächengewässer Mulde, ungeschädigtes Grundwasser - sind durch das Monitoring nur punktuell bewertbar. Aus diesem Grund hat sich die LMBV sich veranlasst gesehen, den Zustand des Grundwasser-Abstrombereichs Brückenberg vertiefend zu erkunden und den weiteren Umgang damit mittels eines hydrogeologischen Strukturmodells neu zu bewerten.
Dafür wurde ein Genehmigungsverfahren von bis zu zehn neuen Grundwassermessstellen beim sächsischen Oberbergamt unter Beteiligung der jeweils zuständigen Fachbehörden durchlaufen und die Arbeiten genehmigt. Diese sollen im 4. Quartal 2024 beginnen.
Da im Rahmen einer vorauslaufenden Kampfmittelauskunft laut der zuständige Bauaufsichtsbehörde für einige Bereiche der geplanten Bohransatzpunkte mit Kampfmitteln zu rechnen war, musste im Vorfeld eine sogenannte Kampfmittelerkundung durchgeführt werden. Damit wird das Antreffen von Bomben, Munition und ähnlichem ausgeschlossen. Diese Arbeiten wurden in der 35. KW 2024 durchgeführt und die geplanten Bohrungen freigegeben.
MIL: Vereinbarung zur Nutzung weiterer Lausitzer Tagebauseen ab 2026 mit LMBV
Potsdam/Senftenberg. Zu den Ergebnissen der Kabinettssitzung vom 27. August 2024 teilte Regierungssprecher Florian Engels in Potsdam mit:
"In der Lausitz können voraussichtlich im Jahr 2026 vier weitere Tagebauseen öffentlich genutzt werden. Das Kabinett hat heute einer entsprechenden Vereinbarung mit der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) zur Zwischennutzung der aus Tagebaurestlöchern entstandenen Gewässer im Lausitzer Seenland zugestimmt. Anschließend hat Infrastrukturminister Rainer Genilke die Vereinbarung gemeinsam mit den Geschäftsführern der LMBV, Bernd Sablotny und Torsten Safarik, unterzeichnet.
Damit sind die Weichen gestellt für die Freigabe von Sedlitzer und Großräschener See, der brandenburgischen Teile von Partwitzer und Geierswalder See sowie der verbindenden Überleiter. Die Vereinbarung schafft die rechtliche Grundlage für die angestrebte Freigabe der Gewässer für Sport- und Segelboote sowie das Wasserwandern, Baden und Tauchen zum Jahr 2026.
Infrastrukturminister R. Genilke betonte: „Die Freigabe der Gewässer für die Nutzung durch die Öffentlichkeit wird ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Lausitzer Seenlandes. Es entsteht eine überregional bedeutsame Kulturlandschaft, die sicher viele Menschen anziehen und begeistern wird. Doch nicht nur der Tourismus und die regionale Wirtschaft werden davon profitieren, sondern zu allererst die Bewohnerinnen und Bewohner. Sie erhalten nach den jahrzehntelangen Beeinträchtigungen durch den Bergbau eine Landschaft mit ganz neuen Nutzungs- und Naherholungsmöglichkeiten zurück. Dafür hat das Land Brandenburg zusammen mit der LMBV sowie Bund und Kommunen in den vergangenen Jahren die Voraussetzungen geschaffen. Kommunen, Zweckverbände und Investoren erhalten Planungssicherheit für ihre eigenen Vorhaben und Investitionen. Heute beginnt ein weiteres Stück Zukunft für die Lausitz und ganz Brandenburg.“
Bernd Sablotny fügte hinzu: „Bereits seit 2021 bereiten wir uns gemeinsam mit der Region auf die Freigabe der Gewässer vor. Wir freuen uns, dass wir die abgestimmten Termine einhalten und am Großräschener See bereits in diesem Jahr eine Teilfreigabe erreichen konnten. Nun bereiten wir weiter die durchgängige Nutzung der Restlochkette für 2026 und damit die Übergabe an die Allgemeinheit vor.“
Die Tagebauseen, Überleiter und Uferbereiche stehen aktuell noch unter Bergaufsicht. Nach der Gewässerrahmenvereinbarung aus dem Jahr 2009 sollen die Tagebauseen nach dem Ende der Bergaufsicht an das Land Brandenburg übergehen. Da dieser Schritt noch einige Jahre dauern wird, die Gewässer aber inzwischen eine öffentliche Nutzung erlauben, waren zwischen Land und LMBV Regelungen für eine vorzeitige Öffnung abzustimmen. Damit tragen Land und LMBV dem großen öffentlichen Interesse an der Öffnung der seit Jahren sichtbaren Gewässer und der Nutzung der bereits fertiggestellten Strände, Häfen und weiteren Anlagen an den Ufern Rechnung.
Die Vereinbarung regelt die Unterhaltungspflichten des Gewässers während der Dauer der Bergaufsicht, die Verkehrssicherungspflichten, Fragen der Beschilderung und Kennzeichnung sowie Haftungsfragen. Zudem wird der weiteren Sanierung Vorrang vor einer Nutzung eingeräumt.
Damit 2026 auch in Brandenburg die Nutzung der länderübergreifend schiffbar verbundenen Tagebauseen möglich wird, ist im nächsten Schritt die Landesschifffahrtsverordnung zu ändern und die geotechnische Nutzungsfreigabe nach Abschluss der restlichen Sanierungsarbeiten durch das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe Brandenburg (LBGR) erforderlich.
Lausitzer Seenland – Europas größte künstlich geschaffene Seenlandschaft
Durch Rekultivierung und Flutung der Tagebaurestlöcher der Bergbaufolgelandschaft Südbrandenburgs und Nordostsachsens (Lausitzer Revier) entstand und entsteht Europas größte künstlich geschaffene Seenlandschaft. Dazu gehören auf Brandenburger Seite der Senftenberger, Sedlitzer, Großräschener, Partwitzer (anteilig) und Geierswalder (anteilig) See sowie die Überleiter Rosendorfer, Sornoer, Ilse und Koschener Kanal.
Die Herstellung dieser länderübergreifenden Seenkette ist eines der bedeutendsten Großprojekte im Lausitzer Revier im Rahmen des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung. Das Vorhaben ist seit langem zwischen dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen zur Steigerung des touristischen Potenzials verabredet. Gemeinsam wurde bereits im Jahr 2001 mit der LMBV als zuständigem Bergbauunternehmen eine entsprechende Vereinbarung zur Herstellung schiffbarer Verbindungen zwischen den entstehenden Seen abgeschlossen. Das Land Brandenburg hat in den vergangenen 20 Jahren Landesfördermittel im Umfang von rund 100 Millionen Euro für die Herstellung der Überleiter sowie von weiteren öffentlichen Infrastrukturen eingesetzt.
Bedeutende in Realisierung befindliche und geplante Projekte
Überleiter 8, 10, 11 und 12
Maritimes Gewerbegebiet Nordufer Sedlitzer See
Landmarke „Rostiger Nagel“, Schwimmender Steg am Sedlitzer See
Stadtstrand Großräschen
Seestrand Lieske am Sedlitzer See
Hafen, Verkehrserschließung und Wasserwanderrastplatz Sedlitzer Bucht
Radrundwege(abschnitte) insbesondere um Großräschener und Sedlitzer See
Steganlage im Überleiter 12
Schiffsanleger Sedlitz am Großräschener
Öffentliche Erschließung und Steganlage Nordufer Bergheider See
Quelle: Medieninfo der Staatskanzlei des Landes Brandenburg v. 27.08.24 (UST)
Foto: Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung |
Luftfotos: LMBV/Steffen Rasche
Plangenehmigung für Hafen am Partwitzer See übergeben
Klein Partwitz. Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat in ihrer Funktion als obere Wasserbehörde im Freistaat Sachsen die Plangenehmigung für die Errichtung des Hafens am Partwitzer See erteilt. Vor der Kulisse der zukünftigen Marina überreichten die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch und Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, am 19. August 2024 den Bescheid an die Gemeinde Elsterheide.
»Wir sagen heute Leinen los für den Hafen am Partwitzer See. Für den Weg hierher braucht es Menschen, die das Potential des Sees erkennen, loslegen, nicht nachlassen, einen langen Atem haben und Projekte wie dieses verwirklichen. Dafür möchte ich Danke sagen, der Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV), der Landesdirektion, dem Landkreis, der Gemeinde, den Investoren und die vielen Menschen, die ihren Teil dazu beigetragen haben. Der Partwitzer See zeigt einmal mehr die gesamte Schönheit und Vielfalt unseres Freistaates und hat sich bereits jetzt zu einem Urlaubsparadies entwickelt. Mit dem Hafen wird die touristische Anziehungskraft weiterwachsen, auch über die Grenzen Sachsens hinaus. Ich wünsche viel Erfolg und Kraft bei der weiteren Umsetzung des Vorhabens und einen zügigen Bauverlauf«, so Sachsens Tourismusministerin Barbara Klepsch laut der gemeinsamen Presseerklärung von SMWK und LDS.
»Noch ein Highlight im Lausitzer Seenland – das ist eine gute Nachricht für all jene, die am liebsten auf dem Wasser unterwegs sind«, so Regina Kraushaar. »Ich bin sicher: Der Hafen am Partwitzer See und die neue Marina werden Strahlkraft weit über die Lausitz hinaus entfalten. Das ist gelebter und klug gestalteter Strukturwandel, der für Freizeit und Erholung, aber auch für Arbeitsplätze und sichere Zukunft in der Lausitz gleichermaßen steht."
Kernstück des Hafens wird ein rund 170 Meter langes Molenbauwerk mit Anlegestelle für die öffentliche Fahrgastschifffahrt. Dahinter entstehen vier wellengeschützt liegende Schwimmstege mit Liegeplätzen für insgesamt 112 Sportboote bis 10 Meter Länge. Über eine Slipanlage mit Rampe können Boote mit und ohne Motor auf Anhängern in die Marina eingelassen oder herausgezogen werden. Auch eine Löschwasser-Entnahmestelle für die Feuerwehr sowie der Anschluss an bestehende Zuwegungen zum Hafen sind geplant. "Wenn alles planmäßig läuft, kann Ende des Jahres 2025 mit dem Bau begonnen werden, die Gesamtkosten belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf ca. 6,3 Mio. Euro", erklärte Gerd Richter, Sanierungsbereichsleiter der LMBV.
Der Partwitzer Hafen ist ein Schlüsselprojekt zur Entwicklung des Tourismus am Partwitzer- und Geierswalder See. Die beiden Gewässer sind über den schiffbaren Barbarakanal miteinander verbunden. Über den Rosendorfer- und den Sornoer Kanal sind nach der Fertigstellung des Sedlitzer Sees in Brandenburg auch Bootstouren bis in das Nachbarbundesland möglich. Auf diese Weise kann man mit Wasserfahrzeugen von See zu See »wandern« oder mit dem Fahrgastschiff zu kleinen Kreuzfahrten aufbrechen. Der Hafen am Partwitzer See wird dabei als zentraler Ausgangspunkt innerhalb der Lausitzer Seenkette dienen.
Der Hafen soll nicht nur die Wasserinfrastruktur verbessern, sondern auch die weitere Entwicklung der »Küste« fördern. Direkt an die Marina angrenzend soll eine Ferienhaussiedlung mit einem Hafengebäude entstehen – das Projekt »Aqua Terra Lausitz«, von der Gemeinde Elsterheide initiiert. Damit wird der Partwitzer Hafen auch zur Verbindung zwischen wasser- und landseitigem Tourismus. Das Vorhaben wurde von der Gemeinde Elsterheide beantragt, zusammen mit dem Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen und der Lausitzer- und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH entwickelt und vom Freistaat Sachsen über §4-Mittel gefördert. Quellen: PM der LDS v. 19.08.24 und LMBV (KHM)
Fotos: Gernot Menzel
Wegebau verbessert Anbindung für Großdeuben
Großdeuben/Böhlen. Mit Fertigstellung des Weges 9a ist eine vorbergbauliche Wegebeziehung wiederhergestellt. Am Dienstag, den 13. August 2024, gaben Dietmar Berndt, Bürgermeister der Stadt Böhlen, und Jörg Schöne, Projektmanager der LMBV, den Weg offiziell zur Nutzung frei. Dabei verwies Dietmar Berdt auf die Bedeutung des Weges als Anbindung an die vorhandenen Neue-Harth-Wege und bestätigte die rege Nutzung. Die Bürger von Großdeuben erhalten damit eine bessere Anbindung an das Wegenetz zum Cospudener und Zwenkauer See.
Die Bauarbeiten hatten im November 2023 gebonnen und wurden im Juli 2024 mit der Bauabnahme und der Übergabe des Weges an die Stadt Böhlen und den Sachsenforst erfolgreich und vorfristig abgeschlossen, wie Jörg Schöne, verantwortlicher Projektmanager der LMBV ergänzte. Der etwa einen Kilometer lange Weg wurde von der LMBV auf eine Breite von 3,50 Metern grundhaft aus- bzw. neu gebaut. Die Herstellung erfolgte mit einer sandgeschlämmten Schotterdecke, weil der Weg nicht nur als Rad- und Gehweg, sondern für den Eigentümer Sachsenforst auch als Wirtschaftsweg genutzt wird.
Der Weg 9a beginnt an der Feldstraße in der Ortslage Großdeuben und führt in westlicher Richtung zum vorhandenen Neue-Harth-Weg. Die Trassenführung ist das Ergebnis eines Beteiligungsprozesses im Zusammenhang mit der bergbehördlichen Zulassung des Abschlussbetriebsplanes der LMBV für diesen Bereich. Denn es handelt sich um eine vorbergbaulichen Wegebeziehung, die im Rahmen der bergbaulichen Grundsamierungspflicht der LMBV annähernd wiederhergestellt wurde. Finanziert wurde die Maßnahme über den § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung und damit zu 75 Prozent aus Bundesmitteln und zu 25 Prozent als Mitteln des Freistaates Sachsen. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 450.000 Euro netto. Auftragnehmer ist die Firma Rädlinger Straßen und Tiefbau GmbH/Niederlassung Markkleeberg. Die örtliche Bauüberwachung und die ökologische Baubegleitung übernahm das Ingenieurbüro K. Langenbach Dresden GmbH in Zusammenarbeit mit der AQUILA Ingenieurgesellschaft mbH, wobei Letztere für die ökologische Baubegleitung verantwortlich zeichnete.
Fotos: Christian Kortüm
Luftbilder: Christian Horn
Teilfreigabe des Großräschener Sees: Strandnutzung ab 08.08.2024 offiziell möglich geworden
Senftenberg/Großräschen. Ab dem 8. August 2024 kann man am Großräschener Stadtstrand ganz offiziell in die kühlen Fluten des Großräschener Sees eintauchen und auf dem Strandsand aus Kiesgruben in Freienhufen und Saalhausen relaxen. An der Allgemeinverfügung und den Sicherheitsprüfungen, die dafür nötig waren, mussten viele Institutionen mitwirken, was leider eine frühere Freigabe nicht zuließ.
Am 07.08.2024 hat das Landratsamt Oberspreewald-Lausitz den Bescheid bzw. die erlösende Nachricht amtlich bekannt gemacht. Die entsprechende Allgemeinverfügung (AV) des Landkreises Oberspreewald-Lausitz wurde im Amtsblatt Nr. 13/2024 veröffentlicht und ist zudem online einsehbar unter www.osl-online.de/bekanntmachungen.
Grit Klug, Erste Beigeordnete und Dezernentin für Bau, Ordnung und Umwelt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz: „Mit dem heutigen Tag bekommt das Lausitzer Seenland am Stadtstrand von Großräschen eine weitere attraktive Möglichkeit für den Sprung ins kühle Nass. Die Allgemeinverfügung unserer unteren Wasserbehörde steht für sicheres Baden im Strandbereich des Tagebaurestloches. Im gemeinsamen Zusammenwirken mit LMBV, Stadt und LBGR ist diese teilweise Freigabe eine richtungsweisende Entscheidung und ein weiteres positives Zeichen für das Seenland insgesamt.“
Gerd Richter, LMBV-Sanierungsbereichsleiter Lausitz ergänzt: „Dies ist eine richtungsweisende Entscheidung des Landkreises OSL, bereits in dieser Phase der Zwischennutzung des Bergbaufolgesees auch das Baden vom Stadtstrand Großräschen im Großräschener See rechtlich verbindlich für 2024 zu ermöglichen. Die LMBV hat ihrerseits im Vorfeld alles unternommen, um die geotechnische Sicherheit und die notwendige Wasserüberdeckung im Betriebsgewässer zu ermöglichen. Dies alles passiert am vormaligen Restloch des Tagebaus Meuro noch unter dem Bergrecht – hier gilt unser besonderer Dank der begleitenden Bergbehörde LBGR in Cottbus, die die jetzigen temporären Lösungen mitträgt.
Es bleibt das Ziel der LMBV, die derzeitigen Zwischennutzungen in 2026 in dauerhaft sichere Nutzungen überführen zu können, wenn auch die bergtechnische Sanierung am und um den benachbarten Sedlitzer See vor dem Abschluss stehen wird. Dann werden auf einem Wasserspiegel-Niveau ausgespiegelt gemeinsam vier Bergbaufolgeseen mit rund 4.000 Hektar für die Einheimischen und Touristen zusammenhängend zur Nutzung bereitgestellt.
Dies wird dann im Strukturwandel ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt des Lausitzer Seenlandes sein und der LMBV und den beteiligten Bergbausanierern zur Ehre gereichen.“
Das Team von den IBA-Terrassen hat die Sperrschilder durch die aktuelle Badeordnung ersetzt und die gelben Bojen verlegt. Die Regeln sollen für Sicherheit, Sauberkeit und gegenseitige Rücksichtnahme am Strand sorgen. Ein QR-Code auf den Schildern leitet die Gäste zur vollständigen Fassung der Badeordnung.
Der Großräschener See ist als Bergbaugewässer gesperrt, deshalb beschränkt sich die Erlaubnis auf den 500 m langen Stadtstrand und den Wasserbereich innerhalb der Bojen. Der Badestrand ist unbewacht, das Baden geschieht auf eigene Gefahr. Bitte achten sie besonders auf ihre Kinder. Aufgrund der kleinen Nutzfläche ist nur das Baden erlaubt. Wassersport wie Kajak oder Paddelboote, Surfen oder Angeln müssen bis zur endgültigen Seefreigabe warten, auf die wir für 2026 hoffen.
Der Strandparkplatz, der Strand, die Müll- und Wertstoffeimer und der Radweg um den See sind bereits fertig. Noch fehlen die Sozialgebäude – das Baden soll trotzdem schon möglich sein. In der „Zwischenzeit“ können die 500 m entfernten Toiletten und Wickelmöglichkeiten am Hafen im Zielhaus genutzt werden.
Bürgermeister Thomas Zenker „Ich freue mich über die Allgemeinverfügung, die den Großräschenern und den Touristen das erste Anbaden ermöglicht. So können wir erste Erfahrungen für die Zukunft sammeln. Die Boote mit Sondernutzungserlaubnis bringen schon seit dem Mai Bewegung auf den See, die eingewiesenen Bootsführer halten sich gut an die Absprachen. Wenn alle Gäste ihren Strandbereich so verlassen, wie sie ihn vorfinden möchten, können wir auf eine gute erste Badesaison hoffen, auch wenn sich diese auf den August und September beschränkt. Die Genehmigung war für alle Beteiligten Neuland, weswegen ich mich trotz der Verzögerungen bei der LMBV, dem Landesbergamt, dem Landkreis OSL und dem Zweckverband LSB herzlich bedanken möchte.“ (UST)
Quellen: Medieninfo der Stadt Großräschen v. 7. August 2024; O-Ton v. LMBV und LK OSL
Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig bei der LMBV in der Lausitz zu Gast
Senftenberg/Klein Partwitz. Am 23. Juli 2024 war der sächsische Staatsminister für Wirtschaft und Arbeit, Martin Dulig, zu einem Informationsbesuch bei der LMBV. Am Sitz des Unternehmens in Senftenberg wurde er vom Sprecher der Geschäftsführung, Bernd Sablotny und Lausitz-Sanierungsbereichsleiter Gerd Richter herzlich zu einem Informationsaustausch empfangen. Der sächsische Wirtschaftsminister wurde von Pressesprecher Jens Jungmann sowie Ralph Weidner und Robert Wand aus dem SMWA fachlich begleitet.
Mit Jeeps wurden im Anschluss verschiedene Baustellen des Bergbausanierers am Ableiter Sedlitz sowie der Brückenfeldkippe sowie dem Sanierungsstützpunkt am Sedlitzer See besichtigt. Ein Schwerpunkt des fachlichen Austausches waren u.a. sogenannte § 4-Vorhaben des Freistaates, für welche die LMBV als Projektträgerin fungiert. Hier trug Dr. Robert Böhnke, § 4-Koordinator der LMBV, fachlich zum Austausch bei. Am Beispiel des Vereinsgeländes des "1. Segelclub Partwitzer See e.V." kam der Minister auch mit dem Vereinsvorsitzenden Jens Schuster im Vereinsgelände an der Hohen Düne 1 ins Gespräch. Die Bürgermeisterin der Anlieger-Gemeinde Elsterheide, Antje Gasterstädt, brachte sich hier ebenfalls mit ihren kommunalen Erfahrungen in den Austausch ein.
Der aus einer Fusion entstandene "1. Segelclub Partwitzer See e.V." kann bereits auf eine 60-jährige Tradition im Segel- und Regattasport zurückblicken. Wegen der der notwendig gewordenen Sanierungsarbeiten am Knappensee war und ist eine Nutzung für den Segelsport an jenem Gewässer langfristig nicht möglich. Aus diesem Grund hatten sich der 1. Segelclub Knappensee e.V. und der Oberlausitzer Segelclub e.V. Neukirch mit dem Sanierungsstart am Knappensee dazu entschieden, einen gemeinsamen neuen Weg zu beschreiten und sich am Partwitzer See neu zu etablieren. Dazu entstanden unter u.a. ein Vereinsgelände mit Bootshaus und eine Steganlage, die im Frühjahr 2024 fertig gestellt worden war.
Minister Dulig bedankte sich bei der LMBV, die er umgangssprachlich als „Schönmacher der Bergbaufolgelandschaften und -seen“ bezeichnete, für den konstruktiven Dialog und die vielfältigen Informationen. Er akzeptierte, dass viel von der Arbeit der LMBV und der beauftragten Sanierungsfirmen nicht immer schon für Jedermann sichtbar seien, aber zum Gelingen der Entwicklung im Revier produktiv beitragen und bekräftigte, sich gemeinsam für die weitere Entwicklung des Umsetzens der Ziele der Bergbausanierung zu verwenden und sich auch künftig mit dem SMWA mit einzubringen. (UST)
LMBV-Ersatzneubau des Durchlasses D‑603 zwischen den Restlöchern 76 und 78 ist fertiggestellt
Eröffnung des dafür gesperrten Radweges zw. Lauchhammer und Tröbitz wg. Deckschicht-Mangel temporär abgesagt
Senftenberg/Lauchhammer. Ein Teilabschnitt des Radwegs zwischen Lauchhammer und Tröbitz ist seit März 2023 gesperrt. Der Radweg ist Bestandteil des Radwanderweges Kohlebahntrasse EE13 des Wegenetzes Elbe-Elster. Er verläuft auf 26,6 km zwischen den Ortsteilen Domsdorf und Grünewalde.
Grund dafür war die i.A. der LMBV durchzuführende Erneuerung des Durchlassbauwerkszwischen den Restlöchern 76 und 78, dem Kleinen Woobergsee und der Grünewalder Linse.
Im Zuge der Realisierung dieses Ersatzneubaus im Rahmen der Bergbausanierung wurde auch der Teilabschnitt des Radweges Domsdorf-Grünewalde, welcher das Baufeld quert und durch die Baumaßnahme in Anspruch genommen wurde, erneuert.
Leider ist die Erneuerung der Asphalttragdeckschicht durch das von der LMBV beauftragte Asphaltunternehmen aus dem Raum Cottbus mangelhaft ausgeführt worden, sodass die Bauabnahme und die Inbetriebnahme des Radweges im Juli 2024 zunächst gescheitert ist. Die Firma wurde daher aufgefordert, die Asphalttragdeckschicht in einen mangelfreien Zustand zu versetzen.