Facebook
Twitter
XING
LinkedIn
Email

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Geben Sie hier Ihre Überschrift ein

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

Neue Visionen für den IGP Espenhain beim 1. DokMitt-Workshop

Laden

Rötha. Dok­Mitt – das ist der För­der­ver­ein zum Auf­bau des Doku­men­ta­ti­ons­zen­trums Indus­trie­Kul­tur­land­schaft Mit­tel­deutsch­land e.V. in Bor­na, der sich seit Sep­tem­ber 2015 unter der Ägi­de des frü­he­ren Leip­zi­ger Regie­rungs­prä­si­den­ten Wal­ter Chris­ti­an Stein­bach enga­giert. Er möch­te ein gemein­nüt­zi­ges Zen­trum zur Erfor­schung des Struk­tur­wan­dels und zur Ent­wick­lung von Zukunfts­aus­sich­ten für die mit­tel­deut­sche Indus­trie- und Berg­bau­re­gi­on eta­blie­ren. Das avi­sier­te Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum soll dabei als „Enzy­klo­pä­die Mit­tel­deutsch­lands“ fun­gie­ren und die mehr­fach unter Beweis gestell­te Fähig­keit der Regi­on zur Trans­for­ma­ti­on ergrün­den. Zu den viel­be­ach­te­ten Pro­jek­ten des Ver­eins gehö­ren u. a. eine Zeit­zeu­gen­be­fra­gung („Oral Histo­ry“) sowie der Auf­bau einer Berg­bau­samm­lung betreut durch das Säch­si­sche Wirt­schafts­ar­chiv e. V. Die neu­es­ten Pro­jekt­ideen wid­men sich spe­zi­ell dem Stand­ort Indus­trie- und Gewer­be­park Espen­hain an der Leip­zi­ger Stra­ße, das durch die LMBV als Flä­chen­ei­gen­tü­me­rin ver­mark­tet wird.

Um die­se Visio­nen vor­zu­stel­len, lud der Dok­Mitt-Ver­ein am 24. Mai 2022 zu einem 1. Forum unter dem Titel „Das Werk Espen­hain. Von der Dreck­schleu­der zum Inno­va­ti­ons­stand­ort“. Wäh­rend des Work­shops im Volk­haus Rötha wur­den den rund 50 Zuhö­rern kon­kre­te Zukunfts­vor­schlä­ge für den Indus­trie­stand­ort ‚Werk Espen­hain‘ prä­sen­tiert:

  1. Aus­gangs­punkt für eine Inter­na­tio­na­le Bau­aus­stel­lung (IBA) Impuls­re­gi­on Leip­zig zwi­schen 2025 und 2035,
  2. der Auf­bau einer Holz­in­dus­trie basie­rend auf künst­li­cher Intel­li­genz plus Schaf­fung neu­er nach­hal­ti­ger Arbeits­plät­ze sowie
  3. der Auf­bau eines Indus­tri­ell-sozio­kul­tu­rel­len Zen­trums in der TDE-Wagen­hal­le.

 

Der Work­shop star­te­te mit einer Dar­stel­lung des Ent­wick­lungs­kon­zepts des DOK­Mitt e.V. am Stand­ort Espen­hain und mit den Gruß­wor­ten von Hen­ry Graichen, Land­rat Leip­zi­ger Land, und vom Schirm­herr der Ver­an­stal­tung, Micha­el Kret­schmer, das von Andre­as Matthes, SMWA Dres­den, über­bracht wur­de. Es folg­ten infor­ma­ti­ve Vor­trä­ge über:

  • die „Geschich­te des Ver­ede­lungs­stand­or­tes. Poten­ti­al für die Zukunft?“ von Peter Krüm­mel (Sozio­kul­tu­rel­les Zen­trum KuH­stall e.V. und DOK­Mitt-Grün­dungs­mit­glied)
  • „Das Holz­bau­zen­trum. Inten­ti­on und Per­spek­ti­ve“ von Dr. Mat­thi­as Reuschel (AG Holz­bau­zen­trum, Fa. S&P Grup­pe Leip­zig) und
  • die „IBA Impuls­re­gi­on Leip­zig“ von Ulri­ke Rothe (IBA Thü­rin­gen und Bran­den­burg), wobei letz­te­rer auf die IBA Fürst-Pück­ler-Land im Lau­sit­zer Braun­koh­le­re­vier zwi­schen 2000 und 2010 unter Lei­tung von Prof. Rolf Kuhn ver­wies.

Mode­riert wur­de die Ver­an­stal­tung von Prof. Dr. Mar­kus Krab­bes (Rek­tor der Hoch­schu­le Mer­se­burg und DOK­Mitt-Grün­dungs­mit­glied). Wäh­rend der sich anschlie­ßen­den Podi­ums­dis­kus­si­on kamen zu Wort:

  • Ron­ny Zienert (Säch­si­sches Minis­te­ri­um für Regio­nal­ent­wick­lung),
  • Dr. Nils Schin­ker (Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge Sach­sen),
  • Jörg Kel­ken­berg (LMBV, Abtei­lungs­lei­ter Flä­chen­ma­nage­ment Mit­tel­deutsch­land),
  • Dr. Sören Glöck­ner (Holz­bau Kom­pe­tenz Sach­sen GmbH),
  • Jens Buch­wald (TDE Mit­tel­deut­sche Berg­bau Ser­vice GmbH) und
  • Pablo Wen­del (Kul­tur­zen­trum EWerk Lucken­wal­de).
DSC03149
LMBV-Abtei­lungs­lei­ter Jörg Kel­ken­berg infor­miert über ver­füg­ba­re Flä­chen im IGP.

Von beson­de­rem Inter­es­se war dabei die bei­spiel­haf­te Dar­stel­lung des Künst­lers Pablo Wen­del, wie er das 1913 errich­te­te und nach 1989 still­ge­leg­te Lau­sit­zer Braun­koh­len­kraft­werk Lucken­wal­de 2019 als nach­hal­ti­ges Kunst­strom-Kraft­werk und als Zen­trum zeit­ge­nös­si­scher Kunst wie­der­be­leb­te. Der nun aus Holz­ab­fäl­len pro­du­zier­te „Kunst­strom“ aus dem E‑Werk wird in das öffent­li­che Netz ein­ge­speist.

Der Wil­le zur Revi­ta­li­sie­rung des heu­ti­gen IGP als Objekt der Indus­trie­kul­tur zeig­te sich sowohl in den zahl­rei­chen Rede­bei­trä­gen als auch in der dem Work­shop vor­an­ge­gan­ge­nen Fuß­ex­kur­si­on mit rund 25 Teil­neh­mern auf den Flä­chen des Indus­trie- und Gewer­be­parks (IGP) Espen­hain.

Die Bege­hung hat­te begon­nen auf dem Gelän­de von TDE Mit­tel­deut­sche Berg­bau Ser­vice GmbH, einer 1991 gegrün­de­ten Sanie­rungs­ge­sell­schaft und heu­ti­gem Dienst­leis­ter für Berg­bau­un­ter­neh­men, die von Anfang an erfolg­reich war. Zum Auf­takt erin­ner­te Uwe Bruch­mül­ler (ehe­mals IG BCE und Dok­Mitt-Grün­dungs­mit­glied) an den Berg­bau und die Umwelt­fol­gen in der Regi­on, an die 1.400 Bom­ben, die auf die­sen Stand­ort fie­len, aber auch an die etwa 8.000 Beschäf­tig­ten im Werk und im Tage­bau um 1990. Er wünsch­te sich künf­tig Wert­schöp­fung in Form eines klu­gen Struk­tur­wan­dels, indem Altes durch Neu­es ergänzt wird. Wal­ter Chris­ti­an Stein­bach wie­der­um berich­te­te vom Umwelt­se­mi­nar 1980, von der Erfin­dung der sym­bo­li­schen Akti­on „Eine Mark für Espen­hain“ und den 100.000 Unter­schrif­ten, die bis zur poli­ti­schen Wen­de gesam­melt wor­den waren. Mehr­fach wur­de von den Anwe­sen­den dar­an erin­nert, dass am 27. August 1990 der – deutsch­land­weit – letz­te Schwel­ofen abge­schal­tet wor­den war.

 

DSC03059
Clau­dia Her­mann erläu­tert die Chro­no­lo­gie der Flä­chen­ver­käu­fe

Die Bege­hung ver­lief wei­ter ent­lang der indus­trie­ar­chi­tek­to­nisch wert­vol­len Ver­wal­tungs­ge­bäu­des vom ehe­ma­li­gen Braun­koh­len­ver­ede­lungs­werk, bei der der rege Zuspruch bei den Flä­chen­ver­käu­fen in den letz­ten 20 Jah­ren sowohl sei­tens LMBV als auch Wirt­schafts­för­de­rung the­ma­ti­siert wur­de. Clau­dia Her­mann fass­te zusam­men, wie der Stand­ort Mit­tel­deut­scher Indus­trie­park Espen­hain mit zuneh­men­dem Sanie­rungs­fort­schritt neu belebt wur­de und wie das Ange­bot an ver­mark­tungs­fä­hi­gen Immo­bi­li­en in den letz­ten Jah­ren abnahm. Dr. Nils Schin­ker wie­der­um erläu­ter­te am Bei­spiel der denk­mal­ge­schütz­ten ehe­ma­li­gen Schalt­war­te und des Haupt­ver­wal­tungs­ge­bäu­des, welch nach­hal­ti­ges Poten­zi­al in den Hin­ter­las­sen­schaf­ten des Berg­baus steckt. Die Fuß­ex­kur­si­on ende­te mit einer Besich­ti­gung der Wagen­hal­le von TDE, die künf­tig als Raum für Kul­tur und Kunst die­nen könn­te.

 

DSC03074
In der Wagen­hal­le von TDE

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum För­der­ver­ein sind zu fin­den unter https://dokmitt.de/. Zum erwei­ter­ten bera­ten­den Vor­stand gehö­ren Almuth Götz (ehe­mals LMBV) und Prof. Dr. Andre­as Ber­kner (Regio­na­ler Pla­nungs­ver­band Leip­zig-West­sach­sen).

Impres­sio­nen vom Work­shop und von der Bege­hung: LMBV/Claudia Her­mann