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MLUK: Ausgeprägte Trockenheit: Schwieriges Wasserbewirtschaften in Spree & Schwarzer Elster

Ab Mai wird Abgabe der Talsperre Spremberg von aktuell 7 m³/s auf max. 10 m³/s zum Stützen der Spree angehoben

Talsperre Spremberg - Archivfoto Staumauer

Potsdam/Cottbus. Die länderübergreifende „Ad-hoc-AG Extremsituation“
hat in ihrer 15. Beratung zum Wochenbeginn die Abflussverhältnisse in
den Einzugsgebieten von Spree und Schwarzer Elster angesichts der
langanhaltenden Trockenperiode bewertet.

Wegen der weiterhin angespannten Situation wird die seit Juni
vergangenen Jahres regelmäßig tagende Arbeitsgruppe mit Mitgliedern aus
Brandenburg und Sachsen ihre Treffen fortsetzen.

Bedingt durch extrem geringe Niederschlagsmengen im April 2020 –
lediglich 5 Prozent der mittleren Niederschlagsmenge sind bisher
gefallen – und der jahreszeitlich zunehmenden Verdunstung sind die
Abflussverhältnisse weiterhin auf niedrigem Niveau; sie zeigen zum Teil
bereits erste fallende Tendenzen.

Während die brandenburgischen Speicher, Talsperre Spremberg und
Speicherbecken Niemtsch, das Speicherziel nahezu erreicht haben, war in
den sächsischen Talsperren Bautzen und Quitzdorf aufgrund der
hydrologisch-meteorologischen Situation eine vollständige
Wiederauffüllung nicht möglich.

Aktuelle Berechnungen zeigen, dass voraussichtlich nur 7 Millionen
Kubikmeter Wasser zur Niedrigwasseraufhöhung der Spree aus den
sächsischen Speichern zur Verfügung stehen werden. Dies würde lediglich
35 Prozent der unter normalen Bedingungen zur Verfügung stehenden
Wassermenge (20 Millionen Kubikmeter) entsprechen.

Aufgrund der akuten hydrologisch kritischen Situation tritt der
Ad-hoc-AG „Extremsituation“ ab sofort wieder 14-tägig zusammen. Da alle
weiteren Maßnahmen von der meteorologischen Situation abhängig sind,
können keine belastbaren Ausblicke hinsichtlich zukünftiger
Einschränkungen für das Jahr 2020 gegeben werden.

In den Einzugsgebieten der Spree und Schwarzen Elster ist bereits
jetzt ein äußerst sparsamer und gewissenhafter Umgang mit den begrenzten
Wasserressourcen angeraten. (Quelle: PM des MLUK v. 28.04.2020)

Spree

Durch die trockene Witterung war im unteren Spreegebiet die normale Bewirtschaftung weiterhin nicht umsetzbar. Der Abfluss in der Spree am Unterpegel Leibsch beträgt aktuell 3,54 Kubikmeter pro Sekunde und liegt damit drastisch unter dem mittleren Abfluss für den Monat April von 22,3 Kubikmetern pro Sekunde.

Im Sinne eines sparsamen Umgangs mit dem zur Verfügung stehenden Wasserdargebot wurde durch die „Ad-hoc-AG Extremsituation“ festgelegt, dass der Mindestwasserabfluss am Pegel Leibsch UP vorübergehend von 4,5 Kubikmeter pro Sekunde auf 2,5 Kubikmeter pro Sekunde herabgesetzt wird.

Die Talsperre Spremberg hat einen aktuellen Beckenwasserstand von 91,95 m NHN (Normalhöhennull). Ab Anfang Mai wird die Abgabe der Talsperre Spremberg von aktuell 7 Kubikmeter pro Sekunde auf 9,0 bis maximal 10 Kubikmeter pro Sekunde zur Stützung der Spree angehoben.

Schwarze Elster

An der Schwarzen Elster bleibt die Lage auf einem sehr niedrigen Niveau unverändert. Der Wasserstand im Speicher Niemtsch (Senftenberger See) konnte durch die konsequente Einspeicherung auf aktuell 98,93 Meter NHN gehalten werden.

Der Abfluss der Schwarzen Elster am Pegel Biehlen wird zusätzlich zur Abgabe aus der Grubenwasserreinigungsanlage Rainitza, mit cirka 0,2 Kubikmeter pro Sekunde aus dem Speicher Niemtsch gestützt. Ziel ist es, zur Sicherung der Wasserqualität, den Abfluss am Pegel Biehlen unterhalb von Senftenberg mindestens zwischen 0,7 bis 1,0 Kubikmeter pro Sekunde zu halten.

Der mittlere Abfluss für diesen Pegel liegt im April normalerweise bei rund 2,9 Kubikmetern pro Sekunde. Die Sanierung am Senftenberger See wurde durch die LMBV fristgemäß beendet. Seit Anfang April ist der Senftenberger See wieder zur Nutzung freigegeben.

Impressionen von Spree und Schwarzer Elster (mit Archivaufnahmen aus 2019)