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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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Mit Fertigstellen des Ableiters wird die Beendigung der Bergaufsicht für Merseburg-Ost erreicht

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Leipzig/Schkopau. Die Bau­ar­bei­ten am Ablei­tungs­bau­werk Mer­se­burg-Ost im Auf­trag der LMBV wur­den kürz­lich erfolg­reich abge­schlos­sen. Am 12. Sep­tem­ber 2024 wur­de der neue Ablei­ter vom Wal­len­dor­fer See zur Alten Lup­pe fei­er­lich in Betrieb genom­men. Mit dem Fer­tig­stel­len die­ses Bau­wer­kes hat die LMBV den Plan­fest­stel­lungs­be­schluss am ehe­ma­li­gen Tage­bau Mer­se­burg-Ost nahe­zu voll­stän­dig erfüllt und lhre Sanie­rungs­tä­tig­kei­ten hier wei­test­ge­hend abge­schlos­sen.

Bernd Sab­lot­ny, Spre­cher der Geschäfts­füh­rung der Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­schen Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV), begrüß­te aus die­sem Anlass zahl­rei­che Gäs­te aus Minis­te­ri­en und Ämtern, der betei­lig­ten Bau­fir­men, den Bür­ger­meis­ter sowie Bür­ger der Gemein­de Schko­pau. Er erläu­ter­te den Weg vom ehe­ma­li­gen Braun­koh­len­ta­ge­bau Mer­se­burg-Ost, über die erfolg­rei­che Sanie­rung und Flu­tung des Raß­nit­zer und des Wal­len­dor­fer Sees bis zur heu­ti­gen Nach­nut­zung als Bade- und Sport­ge­wäs­ser und schließ­lich der Fer­tig­stel­lung fast aller Sanie­rungs­leis­tun­gen.

Dr. Stef­fen Eich­ner, Staats­se­kre­tär im Minis­te­ri­um für Wis­sen­schaft, Ener­gie, Kli­ma­schutz und Umwelt des Lan­des Sach­sen-Anhalt, ver­wies in sei­nem Gruß­wort auf die gro­ße Bedeu­tung der Braun­koh­le­sa­nie­rung in Sach­sen-Anhalt. In den letz­ten 30 Jah­ren wur­den hier Sanie­rungs­leis­tun­gen in Höhe von über 1,5 Mil­li­ar­den Euro erbracht. Er ver­deut­lich­te die kom­ple­xen Zusam­men­hän­ge mit dem Bau des Ablei­ters: das Was­ser im Wal­len­dor­fer See ist auf Grund des vor­ma­li­gen Salz­koh­le­ta­ge­baus salz­hal­ti­ger als gewöhn­lich. Um es in die Lup­pe – ein FFH-Gebiet – ein­lei­ten zu kön­nen, muss­te eine Min­dest­was­ser­men­ge gewähr­leis­tet sein, um das salz­hal­ti­ge Was­ser zu ver­dün­nen. Dafür wie­der­um muss­te auch das Wehr Klein­lie­be­nau ertüch­tigt wer­den, bevor die 750 Meter Ablei­ter gebaut und in Betrieb gehen konn­ten. (KHM)

240912 CK LMBV AbleiterMerseburg Einweihung1327 6599
Die ent­hüll­te Tafel infor­miert über den ehe­ma­li­gen Braun­koh­len­ta­ge­bau und den Ablei­ter Mer­se­burg-Ost (Dau­er­haf­te Auf­stel­lung erfolgt nach Ertei­lung der Bau­ge­neh­mi­gung)

Been­di­gung der Berg­auf­sicht für 1.135 Hekt­ar erreicht

Bernd Sab­lot­ny nahm die Ver­an­stal­tung auch zum Anlass, um die Been­di­gung der Berg­auf­sicht für einen Groß­teil der Flä­che des ehe­ma­li­gen Tage­baus Mer­se­burg-Ost zu ver­kün­den. Erst am 4. Sep­tem­ber 2024 fand die Abschluß­be­fah­rung mit Ver­tre­tern der LMBV, des Lan­des­am­tes für Geo­lo­gie und Berg­we­sen (LAGB), des Land­rats­am­tes Saa­le­kreis und der Gemein­de Schko­pau statt und bestä­tig­te die Erfül­lung der berg­recht­li­chen Ver­pflich­tun­gen durch die LMBV für die bean­trag­te Flä­che von 1.135 Hekt­ar. Ins­ge­samt umfasst die unter Berg­auf­sicht ste­hen­de Flä­che 1.136 Hekt­ar, d.h. mit einem Hekt­ar Flä­che sind die noch aus­ste­hen­den Rest­auf­ga­ben ver­knüpft.

Ulf Des­sel­ber­ger, Ver­tre­ter des Abtei­lungs­lei­ters Berg­bau, im Lan­des­am­tes für Geo­lo­gie und Berg­we­sen Sach­sen-Anhalt (LAGB) beton­te, dass mit die­sem Schritt eine unge­wöhn­lich gro­ße Flä­che aus der Berg­au­sicht ent­las­sen wer­den konn­te. Auf Initia­ti­ve  der LMBV wur­de ein neu­es Vor­ge­hen ent­wi­ckelt, wonach in zwei Pha­sen für gro­ße Flä­chen die Berg­auf­sicht been­det wer­den kann und die aus­ste­hen­den Leis­tun­gen mit einer klei­nen Rest­flä­che ver­knüpft wer­den.

Mit der Been­di­gung der Berg­auf­sicht müs­sen künf­tig Bau­maß­nah­men in die­sem Bereich nicht mehr mit dem LAGB abge­stimmt wer­den, wodurch auch die künf­ti­gen Pla­nun­gen der LMBV ver­ein­facht wird. Denn es sind noch immer Rest­ar­bei­ten durch die LMBV zu erle­di­gen, unter ande­rem die Ver­wah­rung bzw. Siche­rung von 520 Fil­ter­brun­nen oder der Rück­bau einer Pump­sta­ti­on. Die Fer­tig­stel­lung die­ser Arbei­ten ist Vor­aus­set­zung dafür, um auch für die rest­li­che Flä­che von einem Hekt­ar die  Berg­auf­sicht zu been­den. Die LMBV wird auch in den kom­men­den Jah­ren noch vor Ort tätig sein.

2024 LoeptizWallendorfer SeeAbleiter Merseburg Ost Gesamt Blickrichtung SW Christian Kortuem 0945 0690
Luft­auf­nah­me des Ablei­ters Mer­se­burg-Ost in sei­nem gan­zen Ver­lauf, kurz nach Fer­tigstl­lung.

Hin­ter­grund:

Wo sich heu­te der Wal­len­dor­fer und der Raß­nit­zer See befin­den, begann 1971 der Auf­schluss des Tage­baus Mer­se­burg-Ost, nach­dem die Braun­koh­le­vor­rä­te im Gei­sel­tal erschöpft waren. Von 1973 bis 1991 wur­de hier Koh­le geför­dert. Ins­ge­samt 116 Mio. Ton­nen Koh­le, 14 Mio. Ton­nen Kies­sand sowie 1 Mio. Ton­nen Ton wur­den gewon­nen und dazu 117 Mio. Ton­nen Abraum bewegt. Der Tage­bau Mer­se­burg-Ost war der ein­zi­ge Salz­koh­le-Tage­bau der DDR. Auf­grund des hohen Salz­ge­hal­tes der Roh­braun­koh­le wur­de die­se fast aus­schließ­lich zur Bri­ket­tie­rung ver­wen­det.

Nach der Still­le­gung des Tage­baus setz­te 1991 die Sanie­rung ein. Das Rest­loch bestand aus den Abbau­fel­dern 1a und 1b, die­se waren durch eine Innen­kip­pe getrennt. Um das ent­stan­de­ne Mas­sen­de­fi­zit auf­zu­fül­len, begann 1998 die Flu­tung bei­der Tei­le mit Was­ser aus der Wei­ßen Els­ter. Sie wur­de Ende 2002/Frühjahr 2003 abge­schlos­sen.

Sowohl Raß­nit­zer als auch Wal­len­dor­fer See besit­zen kei­nen Zulauf und wer­den allein durch Grund- und Nie­der­schlags­was­ser gespeist. Die Seen sind mit­ein­an­der durch einen Über­lei­ter ver­bun­den, so dass über­schüs­si­ges Was­ser – zum Bei­spiel nach Stark­re­gen – aus dem Raß­nit­zer in den Wal­len­dor­fer See abflie­ßen kann. Von dort wur­de das Was­ser bis zum Jahr 2024 über eine Pump­sta­ti­on am Nord­ufer abge­pumpt und in die Wei­ße Els­ter gelei­tet.

Dank der Errich­tung eines Ablei­ters zwi­schen Mai 2023 und Mai 2024 konn­te die Pump­sta­ti­on außer Betrieb gehen. Das ca. 750 Meter lan­ge Gewäs­ser über­nimmt den Was­ser­ab­fluss vom Wal­len­dor­fer See über das natür­li­che Gefäl­le in die Lup­pe und gewähr­leis­tet dadurch eine wei­test­ge­hen­de Selbst­re­gu­lie­rung des plan­fest­ge­stell­ten Was­ser­stands im Wal­len­dor­fer See.

Fotos: Chris­ti­an Kor­tüm

Foto Damm­bal­ken: Uwe Stein­hu­ber