Senftenberg/Christchurch. Die Jahrestagung 2022 der International Mine Water Association (IMWA) fand vom 6. bis 10. November 2022 in Christchurch, Neuseeland, statt.
Die IMWA ist eine interdisziplinäre Organisation, welche sich schwerpunktmäßig mit den verschiedenen Aspekten von Grubenwässern, deren Hydrologie, Chemie, Biologie, Umweltaspekten und der potenziellen Wiederverwendung beschäftigt. Auch das Wassermanagement, die Wasserbehandlung, Prognosen zur Wassermenge und ‑beschaffenheit sowie die Wiederherstellung von Wasserhaushalten in Bergbaugebieten sind wesentliche Themen. Die LMBV ist Mitglied der IMWA.
Die Jahrestagung 2022 fand nach der Coronapandemie-bedingten Unterbrechung erstmals wieder in Präsenz unter dem Motto „Reconnect“ – „Neuverknüpfung“ statt. Es nahmen 130 Teilnehmer aus 20 Ländern teil. Die LMBV wurde in Christchurch durch Dr. Oliver Totsche und Katja Kunze vertreten. Die auf der Tagung diskutierten und vorgestellten Themen umfassten die Bereiche Hinterlassenschaften des Bergbaus, Bergwerksschließung, Wiedernutzbarmachtung, Wassermanagement, Tailings und Bergbaufolgeseen, Klimawandel, Wasserbehandlung, Geochemie, Hydrogeologie und Monitoring.
Die LMBV stellte in ihrem Vortrag die derzeit laufenden Betrachtungen zum „Einfluss des Klimawandels sowie des Kohleausstiegs auf die weitere wasserwirtschaftliche Sanierung in der Lausitz“ vor. Hierbei zeigte sich, dass die LMBV im internationalen Vergleich eine Vorreiterrolle einnimmt.
Auf der Tagung konnten bestehende Kontakte vertieft und neue Kontakte geknüpft werden. Die britische Coal Authority ist z. B. eine ähnliche staatliche Organisation wie die LMBV, welche aber neben der Betreuung von Altbergbaustandorten auch Bergbaulizenzen vergibt.
An die Tagung schloss sich eine dreitägige Exkursion an. Hierbei wurden u. a. eine renaturierte Goldmine, aktive Braunkohletagebaue und deren Wasseraufbereitungsanlagen sowie Altbergbaustandorte besucht. Eine in Neuseeland an mehreren Standorten genutzte Art der Wasseraufbereitung sind Muschelschalen-Reaktoren, welche ihre Wirkung durch den Kalk der Muschelschalen sowie durch die sich ausbildenden reduzierenden Verhältnisse beim mikrobiellen Abbau der organischen Muschelreste entfalten.
Der internationale Austausch und die Sichtung von nationalen und internationalen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben unterstützt die LMBV in ihren vielschichtigen und langfristigen Sanierungsaufgaben. Autorin: Katja Kunze | LMBV