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Lappwaldsee: Zweites Flözerfest am Bergbaufolgesee

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Helm­stedt. Am 25. Mai 2024 wur­de auf der nie­der­säch­si­schen Sei­te des ent­ste­hen­den Lapp­wald­sees das zwei­te FLÖ­Ze­r­fest began­gen. Tau­sen­de Inter­es­sier­te besuch­ten die zwei Event­flä­chen auf dem nörd­li­chen Berg­bau­sa­nie­rungs­ge­län­de der Helm­sted­ter Revier GmbH (HSR). Die Berg­bau­sa­nie­rerin LMBV zeich­net für den süd­li­chen sach­sen-anhal­ti­ni­schen Bereich — den ehe­ma­li­gen Tage­bau Wul­fers­dorf — ver­ant­wort­lich, an dem 2022 das ers­te FLÖ­Ze­r­fest statt­ge­fun­den hat­te. Auch die­ses Mal waren LMBV-Ver­tre­ter mit einem Infor­ma­ti­ons­stand und groß­for­ma­ti­gen LMBV-Infor­ma­ti­ons­ta­feln vor Ort, um die Sanie­rungs­ar­bei­ten vor­zu­stel­len. Das Inter­es­se der Gäs­te galt den lau­fen­den Maß­nah­men und dem Pla­nungs­ho­ri­zont für die Fer­tig­stel­lung des län­der­über­grei­fen­den Gewäs­sers.

Für die zahl­rei­chen Besu­cher gab es eine brei­te Palet­te an Ange­bo­ten und Aktio­nen, dar­un­ter Boots­fahr­ten auf dem in Flu­tung befind­li­chen Berg­bau­fol­ge­ge­wäs­ser, Rund­flü­ge über den See und Füh­run­gen durch geschul­te See-Gäs­te­füh­rer.

240525 LMBV Floezerfest Lappwaldsee1310 0530
Event­flä­che am Peters­berg

Aktu­el­le LMBV-Sanie­rungs­ar­bei­ten:

Um die Süd­bö­schung der stei­len Hoch­kip­pe Wul­fers­dorf abzu­fla­chen, läuft seit 2022 der Erd­bau im 3. Bau­ab­schnitt. Die dort mit Bag­ger­tech­nik abge­tra­ge­nen Mas­sen mit einem Volu­men von rund 450.000 Kubik­me­tern wur­den zum Teil an der Ost­bö­schung und in den Tief­la­gen 1 und 2 ein­ge­baut. Dafür wur­den im Schnitt zwi­schen 700 m und 1.500 m Weg pro Dum­per-Fahrt zurück­ge­legt. Die Mas­sen­ge­win­nung an der Hoch­kip­pe wird für den 3. Bau­ab­schnitt im 3. Quar­tal 2024 abge­schlos­sen wer­den. Im 4.  Bau­ab­schnitt wird der Rest­mas­sen­block mit ca. 200.000 m³ ent­nom­men und zum obe­ren Glüsig trans­por­tiert und bis 2027 ein­ge­baut. Danach wird die Flä­che wie­der­auf­ge­fors­tet wer­den.

Zwi­schen Juli 2020 und Dezem­ber 2021 lie­fen an der Hoch­kip­pe die ers­ten bei­den Bau­ab­schnit­te im Erd­bau, dabei wur­den bereits cir­ca 800.000 Kubik­me­ter Mate­ri­al umge­setzt. Ins­ge­samt wur­den somit fast 1.600.000 Kubik­me­ter Erd­mas­sen auf dem Gelän­de des ehe­ma­li­gen Tage­baus Wul­fers­dorf umge­la­gert.

Die gewach­se­ne Ost­bö­schung wur­de durch die abge­tra­ge­nen Erd­mas­sen im Bereich der Haupt­zu­fahrt ange­stützt. Hier­bei wur­de eine für den Sanie­rungs­berg­bau typi­sche Böschungs­nei­gung von 1 zu 10 auf einer Böschungs­län­ge von ca. 400 Metern her­ge­stellt. Die Arbei­ten im Bereich der Ost­bö­schung wur­den in der zwei­ten Jah­res­hälf­te 2023 abge­schlos­sen.

Im unte­ren Böschungs­be­reich des Glüsig hat­ten sich über einen län­ge­ren Zeit­raum hin­weg grö­ße­re so genann­te Ero­si­ons­rin­nen mit einer Tie­fe von bis zu 8 Metern aus­ge­bil­det. Um das Vor­an­schrei­ten der Ero­si­ons­rin­nen­bil­dung in Rich­tung Hin­ter­land zu ver­hin­dern, erfolg­te zwi­schen Sep­tem­ber und Dezem­ber 2022 die Sanie­rung der Rin­nen auf einer Gesamt­län­ge von mehr als 400 Metern. Anfang 2023 wur­de die Anspritz­be­grü­nung (Nass-Ansaat) der Böschungs­flä­che von ca. 26.000 Qua­drat­me­tern durch­ge­führt. Im obe­ren Böschungs­be­reich müs­sen noch Erd­ar­bei­ten zur Anstüt­zung der vor­han­de­nen, steil ste­hen­den Böschun­gen durch­ge­führt wer­den. Dafür lau­fen zur­zeit die Pla­nun­gen.

 

LMBV Sanierungsgebiet Lappwaldsee
Die LMBV saniert durch ver­schie­de­ne Maß­nah­men den Bereich des ehe­ma­li­gen Tage­baus Wul­fers­dorf.

His­to­rie:

Nach Ein­stel­lung des Braun­koh­le­ab­baus ver­blieb ein bis zu 66 Meter tie­fes Rest­loch. Die Sanie­rung im Tage­bau Wul­fers­dorf bei Harb­ke begann 1986
und wur­de nach der poli­ti­schen Wen­de von der LMBV fort­ge­setzt. Bei Harb­ke auf nie­der­säch­si­scher Sei­te ist seit 2014 die Helm­sted­ter Revier GmbH (HSR), eine Toch­ter der MIBRAG, für die Sanie­rung des Tage­baus Helm­stedt zustän­dig. Der Bereich des Tage­baus Wul­fers­dorf wird durch die LMBV saniert. Gemein­sa­mes Sanie­rungs­ziel ist die Her­stel­lung des län­der­über­grei­fen­den Lapp­wald­sees als Bade- und Frei­zeit­ge­wäs­ser.

Die Flu­tung des Rest­lo­ches erfolgt seit 1. Mai 2006 mit Sümp­fungs­wäs­sern aus dem Tage­bau Schö­nin­gen in den Tage­bau Helm­stedt und mit Was­ser aus der West­mul­de. Die Flu­tung soll nach aktu­el­lem Stand 2036 been­det sein. Der Lapp­wald­see wird dann einen End­was­ser­stand von 103 Metern NHN und ein Volu­men von etwa 120 Mil­lio­nen Kubik­me­tern haben und eine Flä­che von reich­lich 4 Qua­drat­ki­lo­me­tern umfas­sen. Der aktu­el­le Flu­tungs­stand liegt bei 88,2 Metern NHN bzw. 64,8 Mil­lio­nen Kubik­me­tern und damit bei 60 Pro­zent der Ziel­mar­ke (Stand: April 2024). Geplant ist eine stu­fen­wei­se Zwi­schen­nut­zung des Sees. Ein Wan­der- und Rad­we­ge­netz an den etwa 11 Kilo­me­ter lan­gen Ufern wird ange­legt.

Impres­sio­nen von Chris­ti­an Kor­tüm im Auf­trag der LMBV:

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