Lübbenau/Senftenberg. Am 04.03.2022 wurde von den Bürgermeistern der vier beteiligten Kommunen Calau, Luckau, Lübbenau und Vetschau der erreichte Zwischenstand des „REK (Regionales Entwicklungskonzept) Seese-Schlabendorf“ in Lübbenau präsentiert. Dieses REK wurde unter Einbeziehung der Lausitzer Planungsabteilung der LMBV durch die Fa. KEM aus Dresden bearbeitet. Die anwesenden Stadtoberhäupter dankten allen Beteiligten, darunter auch den LMBV-Akteuren für ihren bisherigen konstruktiven Beitrag: „Ohne die LMBV geht es ja gar nicht; sie ist ein stets wichtiger Partner“, so Bürgermeister Lehmann.
Seit Beginn der Bearbeitung des REK Seese-Schlabendorf im Oktober 2016 wird das Projekt — nach erfolgter Beantragung Genehmigung durch die gemeinsame Landesplanung Berlin/Brandenburg GL4 — als sogenannte Brandenburger §4‑Maßnahme im Rahmen des VA BKS vorangetrieben. Insgesamt gab es bisher elf gemeinsame Beratungen einschließlich einer öffentlichen Ergebnis-Präsentation im April 2018 in Calau. Ziel ist es, initiiert von den Städten Luckau, Lübbenau, Calau und Vetschau, die neuen Wege in das überregionale Wegenetz einzubinden und so Radtouristen über den Spreewald hinaus ein Angebot zu unterbreiten.
Die LMBV war von Anfang an beratend tätig, um mögliche Synergieeffekte zu vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen beim Herausarbeiten von Maßnahmen im Umfeld der vormaligen Tagebaue Seese und Schlabendorf zu benennen. Dabei wurde untersucht, was vor dem Hintergrund der langfristigen geotechnisch noch notwendig gesperrten Innenkippenflächen in diesem Raum möglich ist und was in absehbarer Zeit umgesetzt werden könnte. Aus diesem Grund wurden die im REK ausgewiesenen Umsetzungsmaßnahmen vor allem in den Randbereichen der Tagebauflächen konzentriert.
Umsetzungsstart der ersten Maßnahme war im Jahr 2019 mit der Herstellung eines 9.750 Meter langen und asphaltierten Radweges zwischen Wanninchen und Fürstlich Drehna, Diese wurde teilweise als §4–Maßnahme vom Land Brandenburg gefördert und in Eigenregie der Stadt Luckau umgesetzt. Vorbereitend dazu erfolgten gemeinsame Abstimmungen zwischen der Stadt Luckau, dem ausführenden Planungsbüro und der LMBV. In diesem Zusammenhang wurden vorlaufend durch die LMBV alte Filterbrunnen im unmittelbaren Randbereich des neuen Weges sicher verwahrt. Laut Luckau wurden auch die Arbeiten am zweiten Vorhaben, hier zwischen Zinnitz und Schlabendorf am See auf 1.100 Meter begonnen
Umfangreiche Abstimmungen erfolgten auch mit der Stadt Lübbenau in Vorbereitung des Wegebaues zwischen Raddusch und dem Schacht V (über Groß Lübbenau). Diese Maßnahme wird ebenfalls über den § 4 durch das Land Brandenburg gefördert und in Eigenregie der Stadt Lübbenau realisiert. Der Beginn ist für April 2022 vorgesehen. Weitere Maßnahmen wie z.B. der Weg zwischen Kirschallee Mlode und Schacht V Bischdorf sind in Vorbereitung und im gemeinsamer Abstimmung mit der LMBV. Weiterhin erfolgen regelmäßige Abstimmungen mit den Bauämtern der Städte Luckau, Lübbenau und Vetschau, in denen Arbeitsstände bei der Umsetzung der REK-Maßnahmen erörtert werden.
Wichtige Fragen sind dabei künftig weiterhin das erwünschte Freihalten von Sichtschneisen, das alternative Definieren von Standorten von Aussichtstürmen und das Errichten von solchen Überblicksmöglichkeiten sowie von Schutzhütten und Rastpunkten. Aus LMBV-Sicht sind insbesondere das Berücksichtigen der vormaligen Filterbrunnen – mit bis zu 10 Meter Abstand — beim Planen der Trassenführungen, sofern diese nicht vorlaufend bereits verwahrt werden können.
Noch anstehende Sanierungsleistungen der LMBV
Um eine mittelfristige Nutzung des Bereiches Tagebau Seese-Ost, speziell des dort entstandenen Bischdorfer See der LMBV, zu erreichen, wurden durch den Bergbausanierer die planmäßigen Sanierungsarbeiten zur Schonenden Sprengverdichtung (SSPV) weiter kontinuierlich fortgesetzt. Ziel ist nach wie vor, diese Arbeiten auf Kippen mittelfristig fertigzustellen.
Notwendig sind nach der SSPV noch das anschließende geotechnisch notwendige grundwasserferne Auffüllen der gesicherten Bereiche und das nachfolgende Wiederaufforsten bzw. Herstellen landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Nach Realisieren der Sicherungsarbeiten am Bischdorfer See erfolgen noch Restarbeiten zum Beseitigen von Untiefen direkt im Restloch. Weiterhin werden auch die wasserqualitätsabhängige Konditionierung des Sees mittels Schiffstechnik und die Regulierung des Seewasserstandes fortgesetzt.
LMBV-Ausblick für die Zeit nach 2027
In den kommenden 15 Jahren sollen – so die langfristigen Planungen der LMBV — vorrangig die Bereich Seese-Ost und anschließend der Nordbereich des ehemaligen Tgb. Seese-West geotechnisch gesichert werden. Dazu werden entsprechen der gutachterlichen Vorgaben die Kippenböschungen und ein Teil des Hinterlandes der Schönfelder See (RL 4) nachgesichert.
Weiterhin soll die Pflugkippenböschung zwischen den künftigen landwirtschaftlichen Flächen und den Waldflächen der Kleptnaniederung mittels Rütteldruck (RDV) verdichtet und so gesichert werden. Dazu müssen in den kommenden Jahren die entsprechenden Vorbereitungsarbeiten erfolgen.
Die Kippenböschungen des Restloch 1 (Redlitzer See) sind ebenfalls noch durch RDV zu sichern. Nach der Sicherung der Kippenflächen und der Vorlage der entsprechenden Abschlussgutachten in Seese-Ost werden die Bearbeitungen für das Planfeststellungsverfahren „Bischdorfer See“ beginnen.
Infolge der weitaus umfangreicheren geotechnisch notwendigen Sanierungsarbeiten werden die Bereiche Seese-West Südteil, Schlabendorf-Nord und Schlabendorf-Süd anschließend gesichert. Dazu werden ein Großteil der Flächen mittels RDV und SSPV zu sichern und die Flächen anschließend grundwasserfern aufzufüllen sein. Diese Maßnahmen werden die LMBV über einen längeren Zeitraum im Lausitzer Nordraum beschäftigen.