LMBV-Projekt wird auf der IMWA 2021 vorgestellt
Leipzig/Borna. Die in 2008/2009 errichtete Wasseraufbereitungsanlage (WBA) Borna-West wird derzeit umgebaut und modernisiert. In der Anlage werden Grund- und Niederschlagswasser mit einer Konzentration von bis zu 300 mg/l an Eisen (vorwiegend Eisen(II)) vor der Einleitung in die Pleiße von den Eisenbestandteilen gereinigt, um die behördlich festgelegten 3 mg/l zu erreichen. Hierzu wird das Wasser mit Kalk neutralisiert. Das entstehende Eisenhydroxid wird unter Zugabe von Flockungshilfsmitteln (FHM) durch Sedimentation vom Wasser abgetrennt und als eisenhaltiger Schlamm separat gesammelt und chargenweise entsorgt.
Die Besonderheit dabei ist, dass das Wasser auch einen hohen Anteil an freier Kohlensäure bzw. Hydrogenkarbonat (TIC) besitzt (bis zu 90 mg/l), wodurch ein großer Anteil des Kalks als Calciumcarbonat ausfällt. Dadurch entstehen erhöhte Schlammmengen, die mechanisch entwässert und entsorgt werden müssen. Das führt zu einem erhöhten Kalkverbrauch und geht entsprechend in die Betriebskosten mit ein.
Ziel der Umbaumaßnahmen ist die Implementierung des vorangegangenen Pilotversuches, bei dem erfolgreich bestätigt wurde, dass durch intensive Belüftung das Hydrogencarbonat physikalisch als Kohlenstoffdioxid (CO₂) aus dem Wasser ausgetrieben wird (Stripping). Gleichzeitig konzeptionierte das Planungsbüro G.E.O.S. Freiberg für die LMBV Mitteldeutschland die Anlage grundhaft neu.
Herzstück der Anlage ist das von G.E.O.S. Freiberg entwickelte 3‑Kammer Becken in dem das Wasser in drei Phasen für die folgende Sedimentation vorbereitet wird:
- Phase – Vorbelüftung und Entfernung Hydrogenkarbonat (TIC) (B2.1)
- Phase – pH-Wert-Anhebung mittels Kalkdosierung und Eisenoxidation durch Belüftung von Fe(II) zu Fe(III) (B2.2)
- Phase – langsames Einrühren des Flockungshilfsmittels (B2.3)
Impressionen vom Umbau der WBA in Borna, Fotos: G.E.O.S. Freiberg