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Informationsveranstaltung in Borna über geplante Sanierung des Speicherbeckens

Interessierte Bürger erkundigen sich über Rahmenbedingungen

Leipzig/Borna. Am 27. Februar 2020 standen in Borna die Verantwortlichen den interessierten Anwohnern zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen an der Adria - wie bereits einige Tage zuvor in Regis-Breitingen - Rede und Antwort. Das Stadtgespräch zum Speicherbecken Borna fand im Bürgerhaus Goldener Stern statt. Über 40 Personen nutzten die Gelegenheit, sich den aktuellen Planungsstand zu informieren.

Nach einer Begrüßung durch LMBV-Abteilungsleiter Rolf Schlottmann und Oberbürgermeisterin Simone Luedtke erläuterten Dr. Vinzent Sturm (CDM Smith) und Jochen Seiffert (BIUG) als Mitarbeiter der beteiligten Arbeitsgemeinschaft sowie LMBV-Projektmanager Diemo Trepte, welche einzelne Sanierungsschritte nötig sind und welche Sanierungstechnologien genutzt werden, um das gesperrte Speicherbecken Borna wieder für die Öffentlichkeit nutzbar zu machen und gleichzeitig die Hochwasserschutzfunktion zu erhalten. In der anschließenden Diskussion gab es zahlreiche Fragen und Hinweise, u. a. bezüglich der Brauchwassernutzung in den Gartenanlagen und der Radwegnutzung.

Historie Speicherbecken Borna
Das Speicherbecken Borna befindet sich auf einem bergbaulich geprägten, unsanierten Gebiet. Eine geotechnische Sanierung der Kippenböden ist notwendig. Bis zum Abschluss der Sanierung besteht in einzelnen Bereichen die Gefahr von Grundbrüchen und Setzungsfließen. Daher wurde rund um das Speicherbecken ein geotechnischer Sperr- und Gefahrenbereich ausgewiesen. Hinweisschilder kennzeichnen die gefährdeten Gebiete beziehungsweise jene Areale, die nicht betreten werden dürfen.

Geplante Sanierungsmaßnahmen
Zur Beseitigung der Verflüssigungsgefahr ist eine Stabilisierung der Kippenböden mittels Verdichtung notwendig. Zum Einsatz kommen am Speicherbecken Borna die Stopfende Rütteldruckverdichtung (SRDV) sowie die Schonende Sprengverdichtung (SSPV). Im Bereich der Innenkippe und der Ostböschung des Speichers werden die gewählten Sanierungstechnologien im Rahmen von Probefeldern zunächst getestet. Währenddessen kann es in den Böschungsbereichen zu unbeabsichtigten Verflüssigungen und Setzungsfließen kommen. Infolgedessen können Massen in das Speicherbecken fließen und auf der Wasserfläche Schwallwellen entstehen lassen. Diese gefährden Personen und Gegenstände, die sich auf der Wasserfläche sowie im Uferbereich befinden. Um diese Gefährdung auszuschließen, erfolgt mit Beginn der Sanierungstätigkeit im Jahr 2020 die Einrichtung erweiterter Sperrbereiche für die Probefelder. Für diese gilt ein absolutes Betretungs- und Befahrungsverbot. Das Baden und Angeln sowie das Befahren der Wasserfläche ist seit Januar 2020 untersagt. Die beiden von der Kreisstraße 7932 nach Norden führenden Zufahrten (Dammfahrweg/Betonplattenweg) zählen in diesem Zeitraum zum Baubereich und können nicht genutzt werden.

Voraussichtlicher Sanierungszeitraum Arbeiten:

  • 2020 – 2022: Betrieb Probefelder, temporäre Erweiterung Sperrbereich
  • 2022 – 2023: Auswertung der Ergebnisse, Planung Ausschreibung, Sanierungsleistung des Sperrbereiches
  • 2023 – 2029: Hauptsanierung, Erweiterung des Sperrbereiches auf gesamten Speicher Borna
  • Voraussichtlich ab 2029 erfolgt die Aufhebung der Sperrbereiche.

Sperrbereichserweiterung am Speicherbecken Borna
Mit der Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Gefahrenabwehr am Speicher Borna des Sächsischen Oberbergamtes vom 11. Mai 2010 erfolgte – aufgrund der vor Ort festgestellten Gefahrenlage – die Ausweisung eines Gesamtgefahrenbereiches um den Speicher Borna mit einer vollständigen Sperrung von Teilbereichen.

Die LMBV wurde durch das Sächsische Oberbergamt mit der Polizeivereinbarung vom 28. März 2018 aufgefordert, als Projektträger Gefahrenabwehrmaßnahmen durchzuführen. Auf Grundlage der daraufhin durchgeführten Untersuchungen und Planungen erfolgte eine Neubewertung der Gefahrenlage, die zur Ausweisung eines erweiterten Sperrbereiches ab dem 1. Januar 2020 führte.

Durch die im IV. Quartal 2020 beginnenden Baumaßnahmen und die dabei eingetragenen Initiale wird die Gefährdungslage noch einmal verschärft werden, weshalb ab dem 1. August 2020 eine zusätzliche Erweiterung der Sperrbereichsgrenzen durch das Sächsische Oberbergamt erfolgt. Ziel der Sanierungsmaßnahmen am Speicher Borna ist die gefahrlose Nutzung der Flächen und damit die Aufhebung des Sperrbereiches. Die Maßnahme wird, unterteilt in verschiedene Bauphasen, voraussichtlich bis 2029 andauern. Dabei kommen in den jeweiligen Teilbereichen entsprechend angepasste Sanierungstechnologien zum Einsatz.

Eindrücke von der Informationsveranstaltung (Fotos: Anika Dollmeyer für LMBV)