Sondershausen/Altenberg. Seit Ende November finden im Entwässerungsstollen der ehemaligen Zinnerzgrube Altenberg reguläre Wartungs- und Reinigungsarbeiten des Wasserableitungsgerinnes (Saige) statt. Mit der sogenannten Saigenwartung wird die Funktionsfähigkeit zur Wasserführung und ‑ableitung gewährleistet. Im Wasser befindliche Sedimente sowie Gesteinsausbrüche lagern sich mit der Zeit im Abflussgraben ab und müssen deshalb entfernt werden. Voraussichtlich Mitte Februar werden die Arbeiten abgeschlossen sein.
Als erster Schritt der Maßnahme wurde die First- und Stoßsicherheit durch Beraubearbeiten geprüft und hergestellt. In einem Bereich waren aufgrund von Nachbrüchen zusätzliche Sicherungsmaßnahmen notwendig. Des Weiteren wurde die Betonbettung von 50 Fahrbahnplatten erneuert, da der vorhandene Beton durch die Wässer angegriffen wurde und die Platten nicht mehr sicher in ihrer Bettung lagen.
Der Entwässerungsstollen Altenberg (auch Bielastollen genannt) führt die Grubenwässer aus dem Einzugsgebiet der ehemaligen Zinnerzgrube Altenberg auf deren tiefstes Sohlenniveau sowie die weiteren, über den 3.925 Meter langen Stollenverlauf zusitzenden Bergwässer in durchgehend freiem Gefälle bis zur Einleitung in die Vorflut, im Tal der Kleinen Biela, ab.
Die Sohle des Entwässerungsstollens ist mit einer durchgehenden Befestigung aus Betonfertigelementen und mittig angelegten Beton-Saigenelementen ausgerüstet. Die Wasserableitung des Entwässerungsstollens wurde 2014 in Betrieb genommen. Die letzte reguläre Saigenwartung fand 2019 statt.
Aufgrund untertägigen Bewetterungsverhältnisse wird die Saigenwartung im Winter durchgeführt. Bei Minusgraden zieht die Grube frische Wetter durch den Entwässerungsstollen ein, sodass die Arbeiter vor Ort geringeren Belastungen durch Radon, Staub oder Abwetter ausgesetzt sind. Zusätzlich wurde eine Sonderbewetterung eingebaut.
Fotodokumentation Saigenwartung
Saigenwartung in Altenberg: Mit schwerem Gerät werden Stahlplatten entfernt
damit die darunter liegenden Pumpensümpfe gereinigt werden können.
(Bild: Christian Horn)