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Flutungsbauwerk der Goitzsche: Sperrung der nicht standsicheren Holzbrücke

Muldestausee/Friedersdorf. Aus Sicherheitsgründen musste am 11. Januar 2024 die Holzbrücke am ehemaligen Flutungsbauwerk der Goitzsche zwischen Bitterfeld und Friedersdorf durch die LMBV gesperrt werden. Sie ist ein Bestandteil der 1999 fertig gestellten Flutungsanlage Mühlbeck. Die Sperrung wurde erforderlich, nachdem im Rahmen einer turnusmäßigen Bauwerksprüfung durch einen zertifizierten Prüfingenieur festgestellt worden war, dass die Brücke bis zu ihrem planmäßigen Rückbau bzw. bis zu ihrer Umgestaltung weder standsicher noch verkehrstüchtig ist. Derzeit arbeitet die LMBV zusammen mit der betroffenen Gemeinde Muldestausee, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld sowie dem für die Deichunterhaltung zuständigen Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) an einer für die Öffentlichkeit zufriedenstellenden Lösung. Eine alternative Route ist über den nahegelegenen südlich verlaufenden Landwirtschaftsweg gegeben, wobei die Ausweisung nicht im Verantwortungsbereich der LMBV liegt. Die LMBV bittet für die Beeinträchtigungen um Verständnis.

Die Brücke ist – auch wenn sie bisher durch Radfahrer, Fußgänger und teilweise Autos genutzt wurde – kein für den öffentlichen Verkehr zugelassenes Bauwerk, sondern eine Betriebsanlage der LMBV. Dies ist durch entsprechende Beschilderung gekennzeichnet. Die Zufahrt zu beiden Seiten der Brücke führt über einen Wirtschaftsweg des LHW. Dieser Weg ist zur Unterhaltung der Deichanlagen und deren Verteidigung im Hochwasserfall sowie für die LMBV zur Bewirtschaftung des ehemaligen Flutungsbauwerkes notwendig. Die Sperrung der Brücke im weiteren Verlauf des Wirtschaftsweges dient somit der Gewährleistung der Sicherheit von Mitarbeitern des LHW und der LMBV. Weiterhin verweist die LMBV darauf, dass das Betreten des Flutungsbauwerkes – auch Bediensteg, Gitterrost und Betonsteg sowie Treppe – ebenfalls verboten ist, da es sich bei dem Bauwerk ebenfalls um eine Betriebsanlage der LMBV handelt. Die wasserbauliche Anlage ist mit Hinweistafeln zum Betretungsverbot beschildert.

 

Hintergrund:

Nach der Einstellung der Kohleförderung 1991 wurde der Tagebaubereich Goitsche in die Sanierung überführt. Ein Schwerpunkt der inzwischen abgeschlossenen bergbaulichen Sanierungstätigkeit in Verantwortung der LMBV war u. a. die Herstellung der Flutungsanlage von der Mulde unterhalb des Muldestausees bis zum Einlaufbauwerk in den „Bernsteinsee“ (ehemaliges Restloch Mühlbeck) mit Untertunnelung der B 100. Im Jahr 1997 begann der Bau der Flutungsanlage: Diese umfasst das Deichbauwerk, den Zulaufgraben und das eigentliche Flutungsbauwerk in Mühlbeck mit einer Kapazität von 5,0 m³/s. Die Fremdflutung des Großen Goitzschesees mit Wasser der Mulde begann am 7. Mai 1999 und war nach dem Hochwasser 2002 abgeschlossen. Nach den Hochwässern von 2002 und 2013 musste die Flutungsanlage Mühlbeck jeweils instandgesetzt werden.