Dietmar Onnasch pflanzt Weinstock auf Klobikauer Halde
Leipzig/Bad Lauchstädt. Liebhaber des heimischen Rebensafts werden ihre Freude am derzeitigen Ausbau des Weinbergs Goldener Steiger am Geiseltalsee auf insgesamt 5,1 Hektar haben.
Kurz vor Ostern begann Familie Reifert östlich der Altanlage auf einer Fläche von 1,7 Hektar mit den maschinellen Pflanzarbeiten. Zunächst wurde großflächig Erde mit einer Raupe aufgebracht. Danach kam mit Hilfe der Firma Minges aus der Südpfalz über 8.000 Rebstöcke in die Erde. Dank der modernster GPS-Technik entstanden per Pflanzmaschine 33 Reihen mit gleichem Stockabstand von 90 Zentimetern.
Folgende weiße Rebsorten werden künftig auf dem Hang mit 30 Grad Neigung gedeihen: 12 Reihen Grauburgunder, 10 Reihen Bacchus, 7 Reihen Gutedel und 4 Reihen Sauvignon Blanc. Zwischen der Alt- und der Neuanlage war im Übrigen einen Monat zuvor in mühevoller Handarbeit eine etwa 1 Hektar große Streuobstwiese als ökologischer Ausgleich für die Erweiterung der vorhandenen Weinbaufläche im Naturschutzgebiet „Bergbaufolgelandschaft Geiseltal“ angelegt worden. Dort sollen alte Apfel‑, Pflaumen- und Kirschsorten wachsen.
Als Dank für die gute Zusammenarbeit mit der LMBV während der letzten zwei Jahrzehnte blieb es Dietmar Onnasch, Abteilungsleiter Projektmanagement Sachsen-Anhalt, vorbehalten, den letzten Rebstock zu setzen. Am 16. April 2020 pflanzte er einen Grauburgunder-Setzling mit Schaufel und Wassereimer. Damit trat er in die Fußstapfen von Dr. Peter Tropp. Der damalige zuständige LMBV-Länderbereichsleiter hatte vor genau 20 Jahren – im Juni 2000 – den ersten Weinstock auf der westlichen Seite der rekultivierten Bergbaufläche in die Erde gesetzt. Er war sich nicht sicher gewesen, ob der Weinanbau auf der Halde Klobikau funktionieren würde, hoffte aber auf ein „schönes Aushängeschild“ für die Bergbauregion.
Der Erfolg stellte sich tatsächlich auf der Halde ein. Der erste Jahrgang „Goldener Steiger“ war ausverkauft. Heute sind die Reifertschen Weine bekannt und begehrt. Dass prächtige Trauben auf der Südseite der Klobikauer Halde reifen konnten, liegt auch an ständigen bodenverbessernden Maßnahmen u. a. in Zusammenarbeit mit der Hochschule Merseburg. Fotos: Claudia Hermann/LMBV und Lars Reifert/Weinbau am Geiseltalsee
Impressionen vom Geiseltal-Weinber