Senftenberg/Dresden/Spremberg. Eine wichtige fortlaufende wasserwirtschaftliche Sanierungsaufgabe der LMBV war auch im Jahr 2020 die Reduzierung der sanierungsbergbaubedingten Stoffeinträge aus den Grundwasserleitern in die Fließgewässer. Dabei bildet das Einzugsgebiet der Spree einen Schwerpunkt der problembezogenen Handlungserfordernisse in der Lausitz.
„Die Maßnahmen zur Reduzierung der Eisenfracht in der Spree haben auch 2020 eine sehr gute Wirkung erzielt“, resümiert für die LMBV die Projektgruppe „Gewässergüte Fließgewässer Lausitz“ den Jahresbericht 2020 zum „Monitoring der Eisenbelastung der Spree und der Talsperre Spremberg“, der jüngst fertiggestellt wurde. Verfasst hat den neuen Bericht auch 2020 der LMBV-Fachgutachter Dr. Wilfried Uhlmann vom Dresdener Institut für Wasser und Boden (IWB).
Handlungsschwerpunkt war 2020 die Verringerung der Eisenfrachten im Spreegebiet mit dem Betrieb der Konditionierungsanlage an der Spree vor der Talsperre Spremberg. „Das Betreiben der Konditionierungsanlage und die kontinuierlichen Beräumungsmaßnahmen (Vorsperre Bühlow) im Zulauf der Spree zur Talsperre Spremberg sind“, so Marius Schlösser von der Projektgruppe, „zurzeit die wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen die Eisenbelastung der Spree und zum Schutz des Spreewaldes.“
Diese Konditionierungsanlage in der Spree im Zulauf zur Vorsperre Bühlow bestehend aus zwei Teilanlagen (TA I – Bekalkungsanlage im Bereich Spremberg-Wilhelmsthal und TA II — Flockungshilfsmittelzugabe am Einlaufbauwerk der Vorsperre) erzielte eine wirksame Erhöhung des Eisenrückhaltes in der Vorsperre Bühlow auf ca. 66 % (2019: 53%) bezogen auf die Eisenfracht in der Spree in Spremberg-Wilhelmsthal, entlastet damit die Hauptsperre und sichert gleichzeitig die Einhaltung der Zielwerte unterhalb der Talsperre am Pegel Bräsinchen.
Für den Parameter Eisen-gesamt wurden hier 2020 jahresdurchschnittlich 0,4 mg/l registriert. Die Talsperre Spremberg (Vor- u. Hauptsperre) leistet im Berichtszeitraum insgesamt einen Eisenrückhalt von ca. 94 %. Die Eisen-gesamt-Konzentration am Auslauf der Vorsperre Bühlow war erstmalig seit der kontinuierlichen Messreihe (ab 2012 gemessen an der Messstelle Bühlower Brücke) ganzjährig im Mittel der Tageswerte bei 1,8 mg/L. Somit wurde der Orientierungswert der Oberflächengewässerverordnung (OGewV) nach der Vorsperre Bühlow 2020 überwiegend unterschritten.
Mitverantwortlich für die reduzierte Eisenbelastung der Spree sind jedoch auch die Trockenjahre 2018 bis 2020. „Aufgrund der fehlenden Niederschläge und der damit verbundenen geringeren Grundwasserneubildung wurde zudem weniger Eisen aus dem Grundwasserleiter in die Oberflächengewässer eingetragen.“
Durch die verstärkte Eisenausfällung in der Vorsperre Bühlow steigen die Anforderungen an die bedarfsgerechte, zyklische Beräumung. In 2020 wurden die Maßnahmen zur Teilberäumung von eisenhydroxidbelasteten Schlämmen (EHS) mittels Saug-/Spülbaggerung in Projektträgerschaft der LMBV fortgeführt.
Die in 2020 an der Vorsperre angefallenen Eisenhydroxidschlämme (EHS) mit einer Gesamtmenge von ca. 45.000 t wurden im Auftrag der LMBV beprobt, analysiert und ausnahmslos als nicht gefährliche Abfälle einer stofflichen Verwertung zugeführt.
Durch den Einsatz von Flockungs- und Flockungshilfsmitteln und den damit verbundenen verbesserten Eisenrückhalt im Zuge der Konditionierungsmaßnahmen konnten zudem die Umweltbedingungen für die aquatische Fauna in den Gewässern verbessert werden. Sie haben sich 2020 weiter stabilisiert.
Zu diesem Ergebnis kommt der bereits im Dezember 2020 erstellte Monitoringberichtdes Instituts für Binnenfischerei e.V. Potsdam-Sacrow.
Alle relevanten Berichte zum Thema sind auch auf der Homepage der LMBV unter dem Punkt Wassermanagement/Wasserbeschaffenheit/Lösungen für die Spree einsehbar und zugänglich.