Rückbau technischer Anlagen zum Filterbrunnenbetrieb am Zwenkauer See abgeschlossen
Leipzig/Zwenkau. Vom Aussichtspunkt Zitzschen bis zum Ortsrand Zwenkau (parallel zu Weg 19) wurden von Mitte September bis zur 51. Kalenderwoche 2023 noch vorhandene Energieverteilungsanlagen, die seinerzeit zur Versorgung der bergbaulichen Wasserhaltungen im Bereich des Tagebaus Zwenkau verwendet wurden, zurückgebaut bzw. demontiert und entsorgt. Betroffen waren eine 6-kV-Freileitung mit ca. 60 Masten auf einer Länge von insgesamt 4 Kilometern und technische Anlagen wie Elektroverteiler, Trafostation und Strossenschalter.
Finanziert wurde die Sanierungsmaßnahme über den § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 60.000 Euro netto. Auftragnehmer war der Baggerbetrieb Burkhardt GmbH aus Thonhausen. Das Ingenieurbüro Wolff aus Leipzig übernahm die örtliche Bauüberwachung, das Ingenieurbüro Knoblich aus Zschepplin die ökologische Baubegleitung.
Reste der technischen Anlagen
Fotos: LMBV/Michael Klemm
Demontage ehemaliger Energieverteilungsanlagen
St. Barbara in Halle gehuldigt – LMBV-Barbarafeier 2023
Halle/Saale. Am 5. Dezember versammelten sich rund 400 Gäste in der Händelhalle in Halle (Saale) aus den drei Revieren der LMBV, so aus Mitteldeutschland, der Lausitz und dem Südharz, um gemeinsam die traditionelle Barbarafeier zu begehen. Ehrengast und Grußwortrednerin war in diesem Jahr die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke, die aus Dessau stammt.
Die Bundesumweltministerin nahm die Barbarafeier zum Anlass, sich bei der LMBV und allen Beteiligten der Braunkohlesanierung in den Landkreisen und Kommunen sowie bei den Unternehmen zu bedanken. "Die Braunkohlesanierung kann ein Vorbild für den Strukturwandel sein. Ich denke insbesondere an den breiten Konsens bei den Akteuren im Bund, in den Ländern und vor Ort. Aus politischer und föderaler Perspektive ist vor allem die konstruktive Zusammenarbeit von Bund und Ländern in all den Jahren zu nennen.
Die Zusammenarbeit war nahezu geräuschlos und von einem breiten Konsens getragen, einem Verständnis für die besondere Bedeutung der Braunkohlesanierung in den betroffenen Regionen. Große Veränderungsprozesse können nur mit einem breiten, parteiübergreifenden Konsens über lange Jahre erfolgreich gestaltet werden." (Hier zur Rede von Bundesumweltministerin Steffi Lemke anlässlich der Barbarafeier der LMBV)
In seinem auf das zurückliegende Jahr ausgerichteten Sanierungsbericht betonte Bernd Sablotny, Sprecher der Geschäftsführung, dass sich die Zeiten auch für die LMBV geändert haben. Konnten in den beiden vorangegangenen Verwaltungsabkommen die von Bund und Ländern zur Verfügung gestellten Mittel fast vollständig ausgegeben werden, gelingt dies nur noch im Hinblick auf den veränderten Charakter der Sanierungs- und Verwahrarbeiten unter immer größeren Anstrengungen.
Jetzt rückt die Fertigstellung insbesondere der Seen, ihre Folgenutzung und die Beendigung der Bergaufsicht in den Vordergrund. Die damit verbundenen Aufgaben werden aufwändiger und kleinteiliger. Auch Daueraufgaben wie Grundwasserhaltungen und Eisenminderungsmaßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Die vorgegebenen Sanierungsziele im ersten Jahr des laufenden Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung von 2023 bis 2027 wurden dennoch weitestgehend erreicht. Im Jahr 2023 wird die LMBV Leistungen in einem Finanzierungsumfang insgesamt von circa 257 Millionen Euro erbracht haben.
In den Maßnahmen davon nach rechtlicher Verpflichtung, entsprechend § 2 des Verwaltungsabkommens, werden das circa 177 Millionen Euro, für die Maßnahmen gegen die Folgen des Grundwasserwiederanstiegs, entsprechend § 3 des Verwaltungsabkommens, circa 39 Millionen Euro und für die Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards in alleiniger Finanzierung durch das Land Brandenburg und den Freistaat Sachsen, entsprechend § 4 des Verwaltungsabkommens, circa 14 Millionen Euro sein.
Im Bereich Kali-Spat-Erz wird die LMBV bis zum Jahresende Verwahrungsleistungen in Höhe von 27 Millionen Euro realisiert haben. Dies alles konnte nur als Gemeinschaftswerk gelingen.
Mit der Würde eines Ehrenbergmannes wurde der bald aus dem Dienst ausscheidende Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Werner Gatzer, der lange Jahre auch die Fachaufsicht über die LMBV geführt hatte, für sein Engagement um die Sicherung der Braunkohlesanierung seitens des Gesellschafters BMF geehrt.
Ebenso wurde der Referatsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten, Frank Ranneberg, mit dem Arschledersprung und den Insignien eines Ehrenbergmannes für sein Engagement für die Bergbausanierung und Verwahrung gewürdigt.
Zum Ehrenbergmann geschlagen: Frank Ranneberg, Referatsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten
Fotos: LMBV/Christian Kortüm
Grußwort durch Bundesumweltministerin Steffi Lemke
Kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, Gunnar John, begrüßt die geladenen Gäste
Sprecher der Geschäftsführung der LMBV, Bernd Sablotny, beim Sanierungsbericht
Bergmusikkorps Saxonia Freiberg
Impressionen aus den drei Revieren
Zeremonie für den Ehrenbergmann Werner Gatzer, Staatssekretär im BMF
Gemeinsames Singen des Steigerliedes mit Orchester-Begleitung
LMBV startet Wegebau in der Neuen Harth südlich von Leipzig
Bessere Anbindung für Böhlener Anwohner an den Zwenkauer See
Leipzig/Böhlen. Die Bürger von Großdeuben und Gaschwitz erhalten nach langer Wartezeit eine bessere Anbindung an den Zwenkauer See. Seit Anfang November 2023 wird im Böhlener Ortsteil Großdeuben die Wegeverbindung zum westlich gelegenen Bergbaufolgesee hergestellt. Von den zwei geplanten Wegen im Waldgebiet der Neuen Harth wird zunächst der sogenannte Weg 9a umgesetzt: Er beginnt an der Feldstraße in der Ortslage und führt in westlicher Richtung zum vorhandenen Neue-Harth-Weg. Der geplante Weg 10a wird bauseitig in den kommenden Jahren folgen, wenn naturschutzfachliche Belange geklärt sind. Die Abstimmungen mit dem Sachsenforst als Eigentümer der Waldfläche und einem Privateigentümer laufen noch.
Der Weg 9 befindet sich im Bau, der Weg 10 in Planung
Der vorhandene Weg wird auf einer Länge von ca. 1 Kilometer auf eine Breite von 3,50 Meter ausgebaut werden. Vorgesehen ist der Bau einer sandgeschlämmten Schotterdecke einschließlich Grabenbau und Anschluss an vorhandene Wege. Dieses Jahr erfolgt die Baufeldfreimachung, bei der u. a. ein Amphibienschutzzaun errichtet wird und Ersatzmaßnahmen laut Bundesnaturschutzgesetz umgesetzt werden. Bis voraussichtlich April 2024 soll der Hauptteil der Wegebaumaßnahme abgeschlossen, bis Ende November 2024 sollen die nachbereitenden Arbeiten beendet sein. Während der Bauzeit ist der Weg für Radfahrer und Fußgänger gesperrt.
Finanziert wird die Maßnahme über den § 2 des Verwaltungsabkommens Braunkohlesanierung. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme belaufen sich auf rund 450.000 Euro netto. Auftragnehmer ist die Firma Rädlinger Straßen und Tiefbau GmbH/Niederlassung Markkleeberg. Die örtliche Bauüberwachung und die ökologische Baubegleitung übernimmt das Ingenieurbüro K. Langenbach Dresden GmbH in Zusammenarbeit mit der AQUILA Ingenieurgesellschaft mbH, wobei Letztere für die ökologische Baubegleitung verantwortlich zeichnet.
Zudem läuft im ehemaligen Bereich des Tagebaus Zwenkau bis Ende dieses Jahres der Rückbau technischer Anlagen zum Filterbrunnenbetrieb im Auftrag der LMBV.
Hintergrund:
Bereits im Braunkohlenplan bzw. Sanierungsrahmenplan für den Tagebaubereich Zwenkau/Cospuden war die Verbindung zum Siedlungsband Gaschwitz-Großdeuben an den Zwenkauer See ein ausgewiesenes Ziel. Die annähernde Wiederherstellung der vorbergbaulichen Wegebeziehungen gehört zur bergrechtlichen Grundsanierungspflicht der LMBV – ebenso wie die Erschließung der Bergbaufolgelandschaft zur Bewirtschaftung von land-, forst- und wasserwirtschaftlichen Flächen.
Fotos: LMBV/Michael Klemm
Großdeuben in südlicher Richtung: Auf der rechten Bildseite wird der geplante Weg zum See im Hintergrund beginnen (Foto: Peter Radke).Am Ende der Großdeubener Feldstraße beginnt der BauVorbereitetes BaufeldBeginn der Bauarbeiten
25 Jahre überbetriebliche Ausbildung bei der LMBV
Berufsanfänger erkunden mitteldeutsches Revier
Leipzig. Seit über 25 Jahren ermöglicht das überbetriebliche Ausbildungssystem der LMBV vielen jungen Menschen eine qualifizierte Erstausbildung. Möglich gemacht hat diese Arbeit u. a. der Steuerungs- und Budgetausschuss für die Braunkohlesanierung (StuBA) mit seiner kontinuierlichen und verlässlichen Mittelbereitstellung. Anlässlich dieses Jubiläums nahmen am 17. Oktober mit Kerstin Grosch, Abteilungsleiterin Finanzen, und Marco Höpner, verantwortlicher Mitarbeiter u. a. für die Finanzierungsplanung und –abrechnung im §2, auch zwei Vertreter des StuBA am diesjährigen Tag des Berufsanfängers teil.
Im aktuellen Ausbildungsjahr haben bei der LMBV 12 junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren eine überbetriebliche Ausbildung zum Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement begonnen. In den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg hat die LMBV erprobte Partner, welche diese Erstausbildung absichern. Mehr als 950 junge Menschen haben seit dem Bestehen der LMBV eine Ausbildung bei der LMBV und damit eine Perspektive für ihre berufliche Zukunft erhalten.
Zum Tag des Berufsanfängers informierte am 17. Oktober in Leipzig Gunnar John, kaufmännischer Geschäftsführer der LMBV, die zukünftigen Bürokaufleute persönlich über die Arbeit der LMBV und ihre möglichen Perspektiven im Unternehmen. Im Anschluss erläuterte Sybille Panitzky, Abteilungsleiterin Personalwesen, das überbetriebliche Ausbildungssystem des Unternehmens und gab einen Überblick zu den bislang angebotenen Ausbildungsberufen.
Gemeinsam mit Arne Sander und Bettina Fütz ging es an den Schladitzer See, wo die beiden LMBV-Kollegen die Besonderheiten des Sanierungsgebietes erläuterten.
Viel Erfolg sowie genügend Durchhaltevermögen – auch in herausfordernden Ausbildungssituationen – wünschte den zukünftigen Bürokaufleuten Elke Kreische-König, Abteilungsleiterin Stab Sanierung Mitteldeutschland. Mit Klemens Hermann, Mitglied des Betriebsrates Mitteldeutschland, erhielten die Teilnehmenden einen Überblick über die betriebliche Mitbestimmungsseite bei der LMBV. Über die Arbeit und Angebote der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) informierte Felix Schultz, kommissarischer Leiter des IG BCE-Bezirks Leipzig.
Im Anschluss führte eine Exkursion ins mitteldeutsche Revier. Bettina Fütz, aus der Planung Westsachen/Thüringen und Arne Sander, Bereich Stab Mitteldeutschland, erläuterten anschaulich das Sanierungsgeschehen am Schladitzer See sowie die Besonderheiten des Sportstrandes Schladitz und des Biedermeierstrandes.
Bilder: Anika Dollmeyer
Gruppenbild mit den Auszubildenden und Teilnehmern vor dem Leipziger Unternehmensstandort
Gunnar John, kaufm. Geschäftsführer der LMBV, mit Azubis im Gespräch
LMBV-Abteilungsleiterin Elke Kreische-König
Gunnar John informierte über die Perspektiven im Unternehmen.
Gesperrter Störmthaler Kanal: Ursachenermittlung ist abgeschlossen
Das Gutachten wurde auf der 3. Sitzung der „AG Störmthaler Kanal“ vorgestellt
Leipzig. Am 12. Oktober 2023 kam die „Arbeitsgruppe Störmthaler Kanal“ zu ihrem dritten Treffen zusammen. Das Gutachterteam stellte seinen Bericht zu den „Ursachen der festgestellten Defizite im Bereich des Störmthaler Kanals und des Kompaktbauwerkes zwischen Störmthaler und Markkleeberger See“ vor.
Die Gutachter bestätigten allen Beteiligten, die mit der Gefahrenabwehrmaßnahme und der Sperrung des Kanals im März 2021 zu tun hatten, richtig gehandelt zu haben.
Nach Einschätzung der Gutachter sind multikausale Ursachen für die festgestellten Defizite im Störmthaler Kanal und am Kompaktbauwerk ursächlich. Es bestanden zu jedem Zeitpunkt ungünstige geotechnische und hydrogeologische Randbedingungen welche zusätzlich von dem prognostizierten Verhalten abweichen. Ungünstige Planungs-/ Ausführungsanpassungen haben die Schäden begünstigt. Das Gutachten nennt in seiner Zusammenfassung fünf Hauptschadensursachen:
Der Kippenboden ist sehr suffosionsempflindlich. In der Folge besteht eine Gefahr durch Innere Erosion und Piping, wobei feine Bodenteilchen in den Bodenschichten durch die Strömungskraft des Grundwassers transportiert werden und somit die Standsicherheit des Bauwerks gefährden.
Abweichungen der geohydraulischen Randbedingungen: Der Wiederanstieg des Grundwassers hat sich anders entwickelt als prognostiziert. Zugleich reagierte der Kippenboden anders als erwartet. Statt der im Baugrundgutachten von 2004 prognostizierten Setzung um 28 Zentimeter hat sich das Schleusenbauwerk um zwei Zentimeter gehoben.
Die Nichtausführung von Filterschichten im Schleusenunterhaupt (das Schleusentor in Richtung Markkleeberger See) wirkt sich nachteilig auf den Bodenaustrag durch Innere Erosion und Piping aus.
Es konnten Defizite bei der Ausbildung des Kanals ausgemacht werden. Das Abweichen bei der Böschungsausbildung hin zu einer steileren Neigung sowie die Nichtbeachtung hydrodynamischer Belastungen bei der Schleusenentleerung wirken sich infolge eines unzureichenden Deckwerkes nachteilig im Unterwasserbereich aus. Die Nichtausführung eines mineralischen Filters und die Kompensation mittels eines ungeeigneten Geotextils unter dem Deckwerk des Kanals führten zu Beschädigungen des Deckwerkes im Kanal.
Ungünstige Planungsanpassungen im Kontaktbereich zwischen Stahlbetonbauteilen und den eingebauten Erdbaustoffen.
Ursachenermittlung ist abgeschlossen
Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) hatte das Gutachten in Auftrag gegeben und sieht die beauftragte Leistung gemäß Aufgabenstellung als vollumfänglich erbracht. Somit ist die Ursachenermittlung aus Sicht der LMBV abgeschlossen. Dem schlossen sich auch die anderen Teilnehmer der Arbeitsgruppe Störmthaler AG an. Dies sind neben der LMBV das Sächsische Oberbergamt (SächsOBA), die Landesdirektion Leipzig (LDS), der Regionale Planungsverband Leipzig-Westsachsen (RPV), die Stadt Markkleeberg und die Gemeinde Großpösna.
Nach dem Abschluss der Ursachenermittlung steht nunmehr die Frage im Raum, ob und wie der Kanal mit der Schleuse saniert werden kann. Das Ziel der LMBV ist die dauerhafte Gewährleistung der geotechnischen Sicherheit. Das SächsOBA schlug vor, vor Beginn der Sanierungsplanung eine Machbarkeitsstudie zu beauftragen, um die Frage zu klären, ob und mit welchen technischen Mitteln die Standsicherheit des Kompaktbauwerkes hergestellt werden kann. Darauf aufbauend sollen die konkreten Planungsansätze für die Sanierung des Kanals sowie des Kompaktbauwerkes festgelegt werden. SächsOBA, LDS und RPV werden die Anforderungen und das Ziel einer Machbarkeitsstudie formulieren.
Der Störmthaler Kanal mit Schleuse verbindet den Störmthaler mit dem Markkleeberger See. Die Seen entstanden durch Flutung der Restlöcher des Braunkohlentagebaus Espenhain, deren Abschlussbetriebsplan die LMBV umsetzt.
Der künstliche Kanal im Kippengebiet zwischen Störmthaler und Markkleeberger See im Südraum von Leipzig ist aufgrund von Böschungsschäden und Rissbildungen nahe der Kanuparkschleuse seit März 2021 gesperrt. Zur Gefahrenabwehr wurden zeitnah Querbauwerke ober- und unterhalb des Schleusenbauwerks errichtet.
Das Gutachten zur Ursachenermittlung wurde von KREBS+KIEFER Ingenieure GmbH und der Technischen Hochschule Nürnberg, Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, erstellt. Begleitet wurde die Ursachenermittlung durch die Arbeitsgruppe Störmthaler Kanal. Das Gutachten wurde im September 2023 der LMBV übergeben.
Der Störmthaler Kanal mit A 38 und Kanuparkschleuse zwischen Störmthaler (rechts) und Markkleeberger See (links), 2019 (Foto: P. Radke)
Stoermthaler Kanal mit Fußgängerbrücke, unterem Querbauwerk, Schleuse, Autobahnbrücke und oberem Querbauwerk, 2023 (Foto: Ch. Kortüm)
Die Schleuse im Störmthaler Kanal mit dem Querbauwerk im Unterhafen, Richtung Markkleeberger See, 2023 (Foto: Ch. Kortüm)
Informationstag in Nachterstedt mit zahlreichen interessierten Besuchern
Stadt Seeland/Nachterstedt. Die LMBV hat, wie im Frühjahr angekündigt, am 30. September 2023 eine Informationsveranstaltung für interessierte Bürger der Stadt Seeland am ehemaligen Tagebau Nachterstedt, dem heutigen Concordia See, durchgeführt. Zwischen 10 und 14 Uhr wurden Führungen bis in den Sperrbereich angeboten, die alle ausgebucht waren.
Fachleute gaben Auskunft über die in den vergangenen vierzehn Jahren durchgeführten Bautätigkeiten und Einblicke in die künftigen Sanierungsmaßnahmen. Die Angebote wurden gut angenommen und weckten bei einigen Teilnehmern traurige Erinnerungen, erzeugten allerdings auch großes Erstaunen ob des Sanierungsfortschritts am Bergbaufolgesee.
Heidrun Meyer, Bürgermeisterin der Stadt Seeland, erklärte zur Eröffnung des Informationstages: „Für mich schließt sich gewissermaßen heute ein Kreis. Die Tragödie von Nachterstedt hat mein Wirken als Bürgermeisterin maßgeblich geprägt. Nun, da ich Ende Oktober aus meinem Amt scheide, bin ich froh zu sehen, was sich in den vergangenen Jahren getan hat und dass die Arbeit der LMBV auf die Zukunft ausgerichtet ist. Dieser See hat eine Perspektive, die wir nutzen wollen.“
Grit Uhlig, LMBV-Bereichsleiterin Mitteldeutschland, dankte allen beteiligten Akteuren für ihre gute Zusammenarbeit, aber auch den Anrainern und Betroffenen für ihre Geduld, denn die Sanierungsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen. „Rund 90 Prozent unserer bergmännischen Arbeit sind bereits umgesetzt, in den nächsten Jahren werden Restarbeiten ausgeführt. Die Flutung wird in den 2040er Jahren abgeschlossen sein, abhängig vom Wasserdargebot.“
Aufgrund des großen Interesses und der hohen Nachfrage nach Führungen in den Sperrbereich am Concordia See plant die LMBV in den nächsten Jahren eine Wiederholung des Informationstags für interessierte Anwohner.
Videos:
Einen Rückblick auf den Informationstag in Nachterstedt am 30.09.2023 gibt es hier.
Ein aktuelles Video zum Sanierungsgeschehen am Concordia See ist in der LMBV-Mediathek zu sehen.
Impressionen vom Informationstag Fotos: Christian Horn
Öko-Institut e. V. informiert sich über Arbeit der LMBV
Geiseltal/Leipzig. Über die Arbeit der LMBV und die Besonderheiten des Geiseltalsees informierten sich am 20. September Mitarbeiter des Öko-Instituts e. V. LMBV-Referent Jörg Schlenstedt gab während der Befahrung einen Einblick in die vor Ort erfolgten Arbeiten und die damit verbundenen Besonderheiten der Landschaftsgestaltung und Renaturierung.
Das Öko-Institut ist eine Forschungs- und Beratungseinrichtung, welche beispielsweise für Ministerien auf Bundes- und Landesebene, Unternehmen, Nicht-Regierungs-organisationen sowie die Europäische Union tätig ist.
Impressionen von der Befahrung (LMBV Unternehmenskommunikation)
Der Geiseltalsee aus der Vogelperspektive (Christian Bedeschinski, 2021)
Personelle Veränderungen im Aufsichtsrat: Neue Vorsitzende gewählt
Merseburg. In ihrer 105. Sitzung am 24.08.2023 in Merseburg wählten die Mitglieder des Aufsichtsrates der LMBV Heike Große-Wilde zur neuen Vorsitzenden des Gremiums. Die Neuwahl war nötig geworden, nachdem ihr Vorgänger, Ministerialrat Dr. Ulrich Teichmann, zum 15.07.2023 sein Mandat niedergelegt hatte. Der Aufsichtsrat dankt Dr. Teichmann für sein langjähriges Wirken im Aufsichtsrat der LMBV. Zugleich begrüßten die Mitglieder Dr.-Ing. Michael Drobniewski als neues Aufsichtsratsmitglied. Der Regionalbeauftragte der RAG im Saarland war zum 16.08.2023 mit Gesellschafterbeschluss bestellt worden.
Am Vortag der Sitzung informierten sich alle Mitglieder des Aufsichtsrates in einer Befahrung über die geleisteten und die noch ausstehenden Arbeiten im Revier. In diesem Jahr besuchten die Vertreter von Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite den Runstedter und den Geiseltalsee.
An mehreren Stationen informierten Experten der LMBV über die Sanierungsfortschritte. So besteht am Runstedter See eine noch viele Jahre andauernde Sanierungsmaßnahme in Form der Sauerstoffanreicherung des Sees mit einer Tiefenwasserbelüftungsanlage. Bei der Befahrung des Geiseltalsees spielte die Diskrepanz zwischen geplantem und tatsächlich eingetretenem Wasserstand, unter anderem beim Besuch des Geiseltalsee-Ableiters, eine dominierende Rolle.
Aber auch die erfolgreiche und schon weit vorangeschrittene Rekultivierung in diesem Gebiet war Gegenstand der Befahrung. So bot der Weinberg an der Halde Klobikau einen hervorragenden Überblick über den Geiseltalsee. Mit Besuch der Marina Mücheln und einer Schiffstour, vorbei an der Marina Braunsbedra, erhielten die Aufsichtsratsmitglieder einen konkreten Einblick in die erfolgreiche Renaturierung und Ufergestaltung sowie das umfangreiche Naturschutzgebiet. Zudem begleiteten die Bürgermeister von Mücheln und Braunsbedra, Andreas Marggraf und Steffen Schmitz, die Schifffahrt und brachten die kommunale Sicht der Nutzer in die Befahrung ein. Ein kurzer Stopp am Museum Pfännerhall, in deren Umfeld sich im Eigentum der LMBV befindliche Entwicklungsflächen für die Erzeugung von erneuerbaren Energien befinden, rundete die Befahrung ab.
Die Mitglieder des Aufsichtrates wurden von den zwei Geschäftsführern der LMBV und einzelnen Fachverantwortlichen begleitet.
Impressionen der Befahrung des Aufsichtrates am Geiseltalsee, am Vortag der 105. Sitzung (Fotos: Anika Dollmeyer)
Erste Station der Befahrung war die Tiefenwasserbelüftungsanlage am Runstedter See.
Am Ableiter des Geiseltalsees wurde über die Besonderheiten des Sees informiert.
Fachgespräche am Weinberg auf der Halde Klobikau mit Blick über den Geiseltalsee
§ 4‑Erfolgsgeschichte am Schladitzer See: Seebühnen-Einweihung
Schkeuditz/Leipzig. Der Haynaer Strandverein e. V. hatte am Samstag, dem 5. August 2023, zur Einweihung der erweiterten Seebühne an den Biedermeierstrand Hayna am Südufer des Schladitzer Sees eingeladen. Mit der Uraufführung des Musicals „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ des Theaterfördervereins Priester e. V. wurde die neue Seebühne am Biedermeierstrand eröffnet.
Die Vergrößerung des Veranstaltungszentrums am Haynaer Strand mit der baulichen Erweiterung der Bühne und Tribünen einschließlich Überdachung für eine Verdreifachung der Zuschauerkapazität von 350 auf 1000 Plätze wurde zu 90 % vom Freistaat Sachsen im Rahmen des Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung als § 4-Maßnahme finanziert.
Der Freistaat Sachsen verfolgt im Umfeld der Bergbaufolgeseen eine nachhaltige Entwicklung für verschiedenartige Nutzungen. Für Maßnahmen zur Erhöhung des Folgenutzungsstandards – sogenannte § 4-Maßnahmen – stellt er zusätzliche Mittel aus dem Landeshaushalt zur Verfügung, um gute Voraussetzungen für Folgeinvestitionen zur touristischen Nutzung zu schaffen.
Die LMBV fungiert hier als Projektträger dieser § 4-Maßnahmen und gleichzeitig als gesetzlich Sanierungsverpflichteter. Somit werden Synergien zwischen Wiedernutzbarmachung und Folgenutzung erreicht, mit dem Ziel der Entwicklung einer attraktiven Bergbaufolgelandschaft.
LMBV-Projektkoordinator Dr. Robert Böhnke verwies in seinem Grußwort auf die erfolgreiche Entwicklung am Südufer des Schladitzer Sees durch Folgenutzungsmaßnahmen, die im Rahmen der § 4-Förderung finanziert wurden: Mit der Fertigstellung des Zugangs mit Treppenanlage, der barrierefreien Zufahrt und der Freiflächengestaltung einschließlich Bepflanzung wurde im Mai 2019 der Strand Hayna feierlich an die Stadt Schkeuditz und den Betreiber Haynaer Strandverein e. V. übergeben. Im Vorjahr konnten bereits der Strandbereich und der Parkplatz sowie die medientechnische Erschließung aus § 4-Mitteln fertig gestellt werden.
Im unmittelbaren Umfeld des Veranstaltungszentrums ist gerade mit dem Bau einer Überwachungs- und Serviceeinrichtung am Strand Hayna begonnen worden. Ziel dieser § 4-Maßnahme ist die Gewährleistung eines sicheren Badebetriebes sowie die Überwachung des Strandbereiches. Des Weiteren sollen sanitäre Einrichtungen, Abstellplätze für Fahrräder und Lademöglichkeiten für E-Bikes geschaffen werden. Zusätzlich wird das Gebäude auch als Service- und Informationsstation für Benutzer des Rundweges (Spaziergänger, Radfahrer) dienen.
Weitere Informationen aus der Pressemitteilung des Haynaer Strandvereins vom 9. August 2023:
Seebühne am Biedermeierstrand mit Festakt und Musical eröffnet
Zehn Monate lang wurde die Veranstaltungsstätte am Biedermeierstrand Hayna umgebaut, die Bühnenfläche erweitert, Kulissen ab- und neu aufgebaut und die Sitzplatzkapazität von 350 auf circa 1000 erhöht. Dabei sind unter anderem 72 Tonnen Stahl und 600 Kubikmeter Beton verbaut, sowie 22 Kilometer Stromkabel verlegt worden – genug, um von Hayna nach Schkeuditz, zurück nach Hayna und wieder nach Schkeuditz zu gelangen. Aller Hürden durch Corona, Wetterwidrigkeiten, Lieferengpässe und Personalmangel zum Trotz ist die Seebühne nun fast fertiggestellt. Auch, wenn einige Dinge wie der Außenputz oder die Überdachung der neuen Tribünen noch fehlen, ist die neue Veranstaltungsstätte nun für die Spielsaison 2023 freigegeben – und wurde am 5. August gebührend eingeweiht.
Der Festakt mit geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Kultur begann mit einem kleinen Sektempfang, ehe um 19 Uhr der offizielle Festakt folgte. Projektmanager Christoph Zwiener begrüßte die restlos ausverkauften Ränge herzlich und dankte anschließend allen Freunden, Förderern und Partner des Projektes, ehe kurze Reden von Schkeuditzer Oberbürgermeister Rayk Bergner und LMBV-Abteilungsleiter Geotechnik Dr. Robert Böhnke folgten.
Das Publikum erfuhr außerdem Einiges über die Geschichte des Schladitzer Sees, dem ehemaligen Braunkohletagebau Breitenfeld, über den Haynaer Strandverein, der das Gelände seit 2009 betreibt und die Veranstaltungen organisiert, sowie über den Musik- und Theaterförderverein Priester, der im Anschluss sein neues Musical »Reise zum Mittelpunkt der Erde« erstmals der Öffentlichkeit präsentierte. Dabei begleitete des Publikum den zerstreuten Professor Dr. Otto Lidenbrock und seinen Neffen Alex auf ihrem waghalsigen Unterfangen durch fantastische Welten voll fremder Wesen und unglaublicher Begegnungen. Ein circa 50-köpfiges Ensemble, ein drehbares Bühnenbild im Stil des Pariser Eiffelturms, schillernde Kostüme, ausgefeilte Choreografien, Projektionen und epische Musik erweckten dabei die Romanvorlage von Jules Verne zu neuem Leben.
Aber nicht nur das Musical wird 2023 aufgeführt. Von Flamenco- und Klassikkonzert über Saxophon- und Bigbandklänge bis hin zu Folkmusik und Minitheater ist noch Einiges los in dieser Saison. Ab Oktober folgen dann letzte Bauarbeiten zur Fertigstellung der Seebühne.
Grußwort von Dr. Robert Böhnke (Foto: Birgit Seiler)
Biedermeierstrand am Schladitzer See (Foto: LMBV/Peter Radke)
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Sanierungsmethode in Meuselwitz erfolgreich: Teilabschnitt der Kohlebahn auf einer Länge von 360 m muss eingestellt bleiben
Jena/Meuselwitz. Die LMBV, Projektträger für die Sicherung der Gleistrasse der Kohlebahn in Meuselwitz, informierte am 3. August 2023 darüber, dass die Probebohrungen im Sanierungsabschnitt zwischen Weinbergstraße und Rudolf-Breitscheid-Straße abgeschlossen seien.
Im Ergebnis wurde bestätigt, dass die angewandte Sanierungsmethode erfolgreich ist, so dass nunmehr die Zweifel ausgeräumt werden konnten und die Sanierung fortgesetzt werden kann. Nach Einschätzung der LMBV sollen die Hohlräume im o. g. Streckenabschnitt der Kohlebahn bis Ende dieses Jahres gesichert sein.
Bis zum Abschluss der Verwahrarbeiten durch die LMBV und der sich anschließenden gutachterlichen und behördlichen Freigabe kann auf einem Teilabschnitt mit einer Länge von 360 m keine Personenbeförderung stattfinden, da Sicherheit Vorrang haben muss. Deshalb bleibt die Anordnung des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) vom 7. Juli 2023 bis auf Weiteres bestehen.
Mit den getroffenen Regelungen bleibt der Fahrverkehr auf einem Großteil der Strecke (14 km) ohne Einschränkungen erhalten, informierte Dr. Karsten Waldenburger, Vorsitzender des Kohlebahn-Vereins.
(Quelle: PM des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz vom 03.08.2023)