Sondershausen/Zwickau. Bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin am Zwickauer Brückenberg informierten sich am 12. Februar 2025 Bernd Sablotny, Sprecher der LMBV-Geschäftsführung, und Dr. Michael Paul, Geschäftsführer Technisches Ressort der Wismut GmbH, über den aktuellen Stand der erfolgreichen Kooperation der beiden Bundesunternehmen. Im Auftrag der LMBV bohren Kollegen der Wismut GmbH seit Mitte November 2024 am Zwickauer Brückenberg neue Grundwassermessstellen mit einer Teufe von bis zu 25 Metern. Bislang wurden vier Bohrungen vorgenommen. Nach aktuellen Planungen soll das Projekt Mitte Mai abgeschlossen sein. Darauf folgen dann Beprobungen und ein Monitoring des Grundwassers.
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Hintergrund
Seit dem Jahr 1865 wurde auf dem Brückenberg Steinkohle abgebaut. Kokereien wurden ab dem Jahr 1873 am Standort betrieben. Die Stilllegung des Komplexes Brückenberg erfolgte im März 1992.
Die langfristige Produktion von Koks, Gas und Nebenprodukten am Standort verursachte eine erhebliche Kontamination im Boden und Grundwasserbereich. Die Sanierung der Flächen erfolgte von 1996 bis Juni 1999 vor allem durch großflächige Versiegelungen. Im Rahmen der Sanierung wurde außerdem ein Überwachungsmessnetz für lokale Grundwasserschäden errichtet. Das seither unter der Verantwortung des LMBV Nachsorgebetriebs Zwickau betriebene Monitoring ist im Wesentlichen auf den Quellschadensbereich der Kokerei und seine unmittelbare Umgebung begrenzt. Der Fokus lag dabei auf der Erfassung und Bewertung der relevanten Schadstoffe im unmittelbaren Umfeld des Altstandortes Brückenberg.
Die Ergebnisse des Monitorings der vergangenen circa 10 Jahre zeigen, dass sich die Schadenssituation im Abstrom bzw. am Quellenrand zwar als stabil darstellt, jedoch auf einem relativ hohen Schadensniveau verharrt. Davon ausgehende potenziell Gefahren für Schutzgüter — z. B. Oberflächengewässer Mulde, ungeschädigtes Grundwasser — sind durch das Monitoring nur punktuell bewertbar. Aus diesem Grund hat sich die LMBV in Abstimmung mit den zuständigen Behörden veranlasst gesehen, den Zustand des Grundwasser-Abstrombereichs Brückenberg vertiefend zu erkunden und den weiteren Umgang mittels eines hydrogeologischen Strukturmodells neu zu bewerten.
Dafür wurde ein Genehmigungsverfahren von bis zu zehn neuen Grundwassermessstellen beim sächsischen Oberbergamt unter Beteiligung der jeweils zuständigen Fachbehörden durchlaufen.
Fotos der Baustelle: Christian Kortüm