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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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Bergbausanierer veranstaltet Baustellentag auf der Hochkippe am Weiher in Borna-West

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210814 Baustellentag Hochkippe Borna West 9393
Inter­es­se an der Bau­tech­nik zeig­ten Jung und Alt

Anwohner und Interessierte verfolgten die Rüttelstopfarbeiten auf der LMBV-Baustelle

Bor­na. Rund 45 Besu­cher folg­ten am Sams­tag, dem 14. August 2021, der Ein­la­dung der LMBV und infor­mier­ten sich auf der Hoch­kip­pe am Wei­her Bor­na-West über die aktu­el­le geo­tech­ni­sche Sanie­rungs­maß­nah­me. Der Tag der offe­nen Bau­stel­le stieß sowohl bei alten als auch jun­gen Anwoh­nern auf Inter­es­se, denn sie konn­ten sich die Arbei­ten, die sie sonst haupt­säch­lich hören, aus der Nähe anzu­schau­en. Ein­gangs erläu­ter­ten Die­mo Trep­te, Pro­jekt­ma­na­ger der LMBV, und Yves Koitzsch, Sach­ver­stän­di­ger für Geo­tech­nik von CDM Smith, den Ablauf des Pro­jekts von 2018 bis heu­te und die von der Fir­ma ARGE Bick­hardt & Metz­ner ein­ge­setz­te Tech­nik.

Sie blick­ten zurück auf die His­to­rie der Alt­kip­pe und zeig­ten bei­spiel­haft ein Pro­be­röhr­chen mit set­zungs­fließ­ge­fähr­de­tem Sand aus dem Pro­be­feld von 2018, der sich ver­hält wie Bil­lard­ku­geln, die auf­ein­an­der­ge­schich­tet wer­den. Beim anschlie­ßen­den Blick auf die Groß­ge­rä­te konn­ten die Besu­cher die rund 120-minü­ti­ge Her­stel­lung einer Rüt­tel­stopf­säu­le mit­er­le­ben und sehen, wie auf­wän­dig das Stopf­ma­te­ri­al auf­ge­füllt wird. Das Mate­ri­al dafür wird von einem Rad­la­der antrans­por­tiert, der per Seil von einer grö­ße­ren Rau­pe gesi­chert wird. Zusätz­lich wur­de die Rüt­tel­stopf­ver­dich­tung im Bau­con­tai­ner per Video im Ver­gleich zu ande­ren Sanie­rungs­tech­no­lo­gien aus­führ­lich per Video erklärt.

Die Ver­ant­wort­li­chen beant­wor­te­ten zwi­schen 10 und 13 Uhr eine brei­te Mischung an Fra­gen der Anwe­sen­den. Dabei ging es auch ums Moni­to­ring­kon­zept und die regel­mä­ßi­gen Schwall- und Vibra­ti­ons­mes­sun­gen. und setz­ten dafür auch Kar­ten­ma­te­ri­al ein, um die Dimen­sio­nen zu ver­deut­li­chen. „Ich hof­fe sehr, dass wir mit die­sem Tag das Ver­ständ­nis für die nöti­ge Bau­maß­nah­me erhö­hen und vor allem für die Gefah­ren­la­ge sen­si­bi­li­sie­ren konn­ten“, fass­te Die­mo Trep­te den Tag zusam­men. „Denn immer wie­der kommt es vor, dass der Sperr­be­reich von Per­so­nen betre­ten wird, die sich der Gefahr nicht bewusst sind oder sie bewusst igno­rie­ren.“

Umfang der Bau­ar­bei­ten und ein­ge­setz­te Tech­nik

Mit der aktu­el­len Siche­rung der Hoch­kip­pen­bö­schung Bor­na-West sol­len poten­zi­el­le geo­tech­ni­sche Gefähr­dun­gen wie Ver­flüs­si­gungs­er­schei­nun­gen des Bodens oder ein Böschungs­bruch ver­hin­dert wer­den. Es erfolgt eine Boden­ver­gü­tung der gesam­ten Hoch­kip­pen­bö­schung mit­tels der Rüt­tel­stopf­ver­dich­tung. Bei die­sem Ver­fah­ren wer­den Säu­len aus grob­kör­ni­gen Böden cir­ca 25 Meter tief in die Kip­pen­bö­schung ein­ge­bracht. Damit wird eine Sta­bi­li­sie­rung und Homo­ge­ni­sie­rung des set­zungs­fließ­ge­fähr­de­ten Bodens erreicht.

Bereits Ende April 2021 wur­de damit begon­nen das Bau­feld ein­zu­zäu­nen, die Bau­stel­le ein­zu­rich­ten, die umfas­sen­de Moni­to­ring­tech­nik zu instal­lie­ren und das Trä­ger­ge­rät für die Rüt­tel­lan­ze auf­zu­bau­en. Am 29. Juni 2021 began­nen die Rüt­tel­ar­bei­ten. Sie sol­len bis Ende 2022 abge­schlos­sen wer­den.

Die Bau­maß­nah­me ist in zwei zeit­lich getrenn­te Bau­pha­sen unter­teilt. Bei den vor­ge­zo­ge­nen Maß­nah­men von August 2018 bis zum I. Quar­tal 2019 wur­de die Rüt­tel­stopf­ver­dich­tung zunächst auf einem Pro­be­feld durch­ge­führt, um eine geeig­ne­te Tech­no­lo­gie zur Unter­grund­ver­bes­se­rung des ehe­ma­li­gen Tage­bau­are­als zu fin­den. Dies bil­de­te die Grund­la­ge für die Pla­nung der eigent­li­chen Gefah­ren­ab­wehr­maß­nah­me. Nach Aus­wer­tung der Ergeb­nis­se erfolgt seit Anfang Juli 2021 die Rüt­tel­stopf­ver­dich­tung im gesam­ten Böschungs­be­reich. Dafür wer­den cir­ca 2.000 Säu­len zwi­schen 18 und 25 Meter Tie­fe auf einer cir­ca 20.000 Qua­drat­me­ter gro­ßen Feld- und Wald­flä­che erstellt. Als Zuga­be­ma­te­ri­al und Stopf­mas­se dient eine Gesteins­kör­nung aus mine­ra­li­schen natür­li­chen Vor­kom­men.

Kip­pen­bö­schung­ab­fla­chun­g/-neu­pro­fi­lie­rung sowie Ein­rich­tung des Sperr­be­rei­ches

Nach der Hol­zung und Rodung mit gleich­zei­ti­gem Böschungs­ab­trag des Wal­des erfolgt die Erd­mas­sen­be­we­gung (Aus- und Wie­der­ein­bau) von cir­ca 20.000 Kubik­me­ter Kip­pen­bo­den. Ins­ge­samt müs­sen 13.000 Ton­nen Über­schuss­mas­sen ent­sorgt wer­den. Wäh­rend der Arbei­ten zur Siche­rung der Böschung vor Ver­flüs­si­gungs­er­schei­nun­gen wur­de ein umzäun­ter, erwei­ter­ter Sperr­be­reich ein­ge­rich­tet, um die Gefähr­dung Drit­ter zu ver­hin­dern. Die­ser Sperr­be­reich darf wäh­rend der Bau­maß­nah­me nicht betre­ten oder befah­ren wer­den, da es infol­ge der Arbei­ten zu Rut­schun­gen der Böschung und somit der Gefähr­dung von Leib und Leben kom­men kann.

Impres­sio­nen vom Tag der offe­nen Bau­stel­le (Fotos: Chris­ti­an Kor­tüm)