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Bergbausanierer informierten in Regis-Breitingen über geplante Maßnahmen an Adria

Zahlreiche Anwohner folgten der Einladung zum Informationsgespräch

Leipzig/Regis-Breitingen. Am Montag, den 24. Februar, fand in Regis-Breitingen ein Informationsgespräch zur geplanten Sanierung und den damit verbundenen Sperrungen am Speicherbecken Borna statt. Rund 70 Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich die geplanten Maßnahmen erläutern zu lassen.

Nach einer Begrüßung durch Wolfram Lenk, Bürgermeister von Regis-Breitingen, informierten Mitarbeiter der LMBV und der beteiligten Arbeitsgemeinschaft (CDM Smith und BIUG) über die geplanten Sanierungsschritte und die damit verbundene Erweiterung des Sperrbereiches. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Hinweise zu geben.

Historie Speicherbecken Borna
Das Speicherbecken Borna befindet sich auf einem bergbaulich geprägten, unsanierten Gebiet. Eine geotechnische Sanierung der Kippenböden ist notwendig. Bis zum Abschluss der Sanierung besteht in einzelnen Bereichen die Gefahr von Grundbrüchen und Setzungsfließen. Daher wurde rund um das Speicherbecken ein geotechnischer Sperr- und Gefahrenbereich ausgewiesen. Hinweisschilder kennzeichnen die gefährdeten Gebiete beziehungsweise jene Areale, die nicht betreten werden dürfen.

Geplante Sanierungsmaßnahmen
Zur Beseitigung der Verflüssigungsgefahr ist eine Stabilisierung der Kippenböden mittels Verdichtung notwendig. Zum Einsatz kommen am Speicherbecken Borna die Stopfende Rütteldruckverdichtung (SRDV) sowie die Schonende Sprengverdichtung (SSPV). Im Bereich der Innenkippe und der Ostböschung des Speichers werden die gewählten Sanierungstechnologien im Rahmen von Probefeldern zunächst getestet. Währenddessen kann es in den Böschungsbereichen zu unbeabsichtigten Verflüssigungen und Setzungsfließen kommen. Infolge dessen können Massen in das Speicherbecken fließen und auf der Wasserfläche Schwallwellen entstehen lassen. Diese gefährden Personen und Gegenstände, die sich auf der Wasserfläche sowie im Uferbereich befinden. Um diese Gefährdung auszuschließen, erfolgt mit Beginn der Sanierungstätigkeit in 2020 die Einrichtung erweiterter Sperrbereiche für die Probefelder. Für diese gilt ein absolutes Betretungs- und Befahrungsverbot. Das Baden und Angeln sowie das Befahren der Wasserfläche ist ab 2020 untersagt. Die beiden von der Kreisstraße 7932 nach Norden führenden Zufahrten (Dammfahrweg / Betonplattenweg) zählen in diesem Zeitraum zum Baubereich und können nicht genutzt werden.

Voraussichtlicher Sanierungszeitraum Arbeiten:

  • 2020 – 2022: Betrieb Probefelder, temporäre Erweiterung Sperrbereich
  • 2022 – 2023: Auswertung der Ergebnisse, Planung Ausschreibung, Sanierungsleistung des Sperrbereiches
  • 2023 – 2029: Hauptsanierung, Erweiterung des Sperrbereiches auf gesamten Speicher Borna
  • Voraussichtlich ab 2029 erfolgt die Aufhebung der Sperrbereiche.

Sperrbereichserweiterung am Speicherbecken Borna
Mit der Allgemeinverfügung über Maßnahmen zur Gefahrenabwehr am Speicher Borna des Sächsischen Oberbergamtes vom 11. Mai 2010 erfolgte – aufgrund der vor Ort festgestellten Gefahrenlage – die Ausweisung eines Gesamtgefahrenbereiches um den Speicher Borna mit einer vollständigen Sperrung von Teilbereichen.

Die LMBV wurde durch das Sächsische Oberbergamt mit der Polizeivereinbarung vom 28. März 2018 aufgefordert, als Projektträger Gefahrenabwehrmaßnahmen durchzuführen. Auf Grundlage der daraufhin durchgeführten Untersuchungen und Planungen erfolgte eine Neubewertung der Gefahrenlage, die zur Ausweisung eines erweiterten Sperrbereiches ab dem 1. Januar 2020 führte.

Durch die in 2020 beginnenden Baumaßnahmen und die dabei eingetragenen Initiale wird die Gefährdungslage noch einmal verschärft, weshalb ab dem 1. August 2020 eine zusätzliche Erweiterung der Sperrbereichsgrenzen durch das SächsOBA erfolgt. Ziel der Sanierungsmaßnahmen am Speicher Borna ist die gefahrlose Nutzung der Flächen und damit die Aufhebung des Sperrbereiches. Die Maßnahme wird, unterteilt in verschiedene Bauphasen, voraussichtlich bis 2029 andauern. Dabei kommen in den jeweiligen Teilbereichen entsprechend angepasste Sanierungstechnologien zum Einsatz.

Impressionen vom Informationsabend (Fotos: Anika Dollmeyer für LMBV)