Die Gegend um Plessa, Lauchhammer und Schwarzheide war vor Beginn der Bergbautätigkeit durch Kiefernwälder geprägt. Die Schwarze Elster verlief vielarmig in den weiten Sümpfen der Niederung. Der Reichtum dieser spärlich besiedelten Gegend bestand neben Ton- und Braunkohlen-, aus ausgedehnten Raseneisenerzvorkommen. Um 1850 setzte der Braunkohlenbergbau nördlich der heutigen Stadt Lauchhammer ein.
In den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts brach die Blütezeit der Kohleindustrie an. Es entstand eines der größten zusammenhängenden Tagebaugebiete der ehemaligen DDR. Um an tiefer liegende Kohleflöze zu gelangen, wurde das Grundwasser abgesenkt. Der Fluss Schwarze Elster wurde reguliert und zum Hauptvorfluter für die Braunkohlenindustrie. Seit dem Ende der Braunkohle-Ära Anfang der neunziger Jahre steigt das Grundwasser allmählich wieder auf vorbergbauliches Niveau.
Von den großen zusammenhängenden Tagebaufeldern um Lauchhammer bleiben eine Vielzahl kleinerer Restlöcher. Ziel der LMBV ist es, eine sichere Bergbaufolgelandschaft sowie einen möglichst ausgeglichen Wasserhaushalt in den einstigen Tagebaugebieten herzustellen.
Die Tagebaurestgewässer werden aus diesem Grund durch sogenannte Überleiter, Gräben oder Gefluder miteinander verbunden, um Überschusswasser, das größtenteils Eisenfrachten mit sich bringt, aus dem Gebiet in Richtung des Flusses Schwarze Elster abzugeben. Es entsteht vom Bergheider See bis zur Schwarzen Elster schrittweise eine Kette von kleineren und größeren Bergbaufolgegewässern mit einem Ableitungssystem von mehr als 20.400 Metern Gesamtlänge. Die Kleine Restlochkette hat eine Gesamtfläche von rund 860 Hektar. Die Seen der Kleinen Restlochkette in den ehemaligen Tagebaufeldern um Lauchhammer sind zu großen Teilen eisenbelastet und weisen einen niedrigen pH-Wert auf.
Eine Wasserbehandlung der einzelnen kleinen Gewässer der Kleinen Restlochkette wäre technisch sehr aufwendig und durch weiter zuströmendes Grundwasser nur kurzfristig von Erfolg. Das Wasser, das hohe Eisenanteile mit sich bringt, fließt zur Schwarzen Elster hin. Um diese vor Eisen und Versauerung zu schützen, wird die Wasserbehandlungsanlage Plessa (WBA) gebaut. Der Standort der Anlage befindet sich am Zusammenfluss von Floß- und Hammergraben, am östlichen Ortseingang von Plessa. An dieser Stelle kann das Oberflächenwasser aus der Kleinen Restlochkette sowie aus dem ehemaligen Tagebau Plessa erfasst werden.
Das eisenbelastete Wasser aus den Vorflutern Hammer- und Floßgraben wird künftig in der Wasserbehandlungsanlage gereinigt und anschließend in Richtung der Schwarzen Elster wieder abgegeben. Die Anlage wird 2025 in den Probebetrieb gehen.