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Bereits 105. Sitzung des Braunkohlenausschusses des Landes Brandenburg — mit LMBV als beratendem Mitglied

Cott­bus. Am 13. März 2025 kamen die Mit­glie­der des Braun­koh­len­aus­schus­ses des Lan­des Bran­den­burg zu ihrer 105. Sit­zung in Cott­bus zusam­men. Neben Ver­tre­tern der Land­krei­se, Gewerk­schaf­ten, der Kir­chen und Ver­bän­den sind auch der Sanie­rer LMBV und die berg­bau­trei­ben­de LEAG — hier als bera­ten­de Mit­glie­der — im Aus­schuss betei­ligt. Zu Beginn der Sit­zung zog der Lei­ter der Gemein­sa­men Lan­des­pla­nungs­ab­tei­lung Ber­lin-Bran­den­burg (GL) beim Minis­te­ri­um für Infra­struk­tur und Lan­des­pla­nung (MIL) Timo Ficht­ner eine Zwi­schen­bi­lanz zur bis­he­ri­gen Braun­koh­len- und Sanie­rungs­pla­nung aus Sicht des MIL. Er ver­wies u.a. auf die 15 Sanie­rungs- und sie­ben Braun­koh­len­plä­ne, an denen der Aus­schuss inten­siv mit­ge­wirkt hat­te. T. Ficht­ner beton­te u.a. das Bemü­hen der GL, die Berg­bau­sa­nie­rung immer mit den ent­spre­chen­den Mit­teln, auch nach den Abstim­mun­gen im Stu­BA und im ent­spre­chen­den RSB, aus­zu­stat­ten und zu beglei­ten. Aktu­ell sei von der GL das Ziel­ab­wei­chungs­ver­fah­ren zum Teil­feld I Wel­zow-Süd inten­siv zu bear­bei­ten.

Hin­sicht­lich des Wie­der­nutz­bar­ma­chens des Tage­baus Jänsch­wal­de stell­te der LEAG-Ver­tre­ter Dr. Tho­mas Koch eine Drei-Seen-Land­schaft vor. Der ent­spre­chen­de Ziel­ab­wei­chungs­be­schluss läge dazu vor. Für die­se Drei-Seen-Land­schaft sind zuvor u.a. 1.300 Fil­ter­brun­nen und 14 Kilo­me­ter Glei­se zurück­zu­bau­en sowie die künf­ti­gen See­ufer mit einem Volu­men von 65 Mio. Kubik­me­ter mit RDV bzw. 3,8 Mio. Kubik­me­ter mit LRV zu ver­dich­ten. Zum Reli­ef­ge­stal­ten sol­len 124 Mio. Kubik­me­ter mit Groß­ge­rä­ten bewegt wer­den. Mit mobi­len Erd­bau müs­sen rund 21 Mio. Kubik­me­ter zum Böschungs­ab­fla­chen und Kip­pen­ab­tra­gen bewegt wer­den. Rund 6.200 Hekt­ar sol­len land- und forst­wirt­schaft­lich rekul­ti­viert wer­den. Der Rück­bau und die Demon­ta­ge der För­der­brü­cke sei für 2026 vor­ge­se­hen. Ein ent­spre­chen­der Abschluss­be­triebs­plan des Tage­bau-Betrei­bers Leag sei zwi­schen­zeit­lich vom LBGR geneh­migt wor­den. Der Zulas­sungs­be­scheid und der Abschluss­be­triebs­plan sind noch bis zum 17. März 2025 öffent­lich aus­ge­legt.

Zwei­fel gäbe es an der Stand­si­cher­heit der künf­ti­gen Seen­land­schaft, so Aus­schuss­mit­glied René Schus­ter. Zudem gäbe es Beden­ken, ob das vor­han­de­ne Was­ser über­haupt aus­rei­chen wür­de, die drei neu­en Seen zu fül­len. Hier­zu infor­mier­te Dr. Koch, dass ver­schie­den Alter­na­ti­ven zur Was­ser­zu­füh­rung vor­zugs­wei­se aus der Nei­ße bezie­hungs­wei­se und/oder aus der Spree in Vor­be­rei­tung des was­ser­recht­li­chen Plan­ver­fah­rens geprüft wer­den. Ziel sei es, bis zu vier Kubik­me­ter pro Sekun­de für das Flu­ten ver­füg­bar zu machen. Eine was­ser­recht­li­che Erlaub­nis für den Tage­bau Jänsch­wal­de sowie das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren für die Her­stel­lung der Tage­bau­seen stän­den noch aus. Das LBGR gehe von einem Antrag des Unter­neh­mens dazu in 2026 aus. Mit einem vor­zei­ti­gen Beginn könn­te LEAG ab 2028 mit dem Flu­ten begin­nen. Bis in die 2040er Jah­re wer­de vor­aus­sicht­lich das Flu­ten und bis 2044 die See-End­ge­stal­tung andau­ern.

Für die LEAG stell­te Dr. Tho­mas Koch zudem die aktu­el­len Plä­ne zur Wie­der­nutz­bar­ma­chung am Cott­bu­ser Ost­see vor. Seit­dem am 23. Dezem­ber 2024 im Cott­bu­ser Ost­see der Ziel­was­ser­stand von 62,5 Meter über Nor­mal-Null plan­mä­ßig erreicht wor­den war, sei kein Was­ser mehr aus der Spree in den See geflos­sen. Bis dato habe der Ziel-Was­ser­stand ohne wei­te­re Was­ser­ein­lei­tun­gen gehal­ten wer­den kön­nen. „Der Cott­bu­ser Ost­see aber ist nach wie vor im Berg­recht“, sag­te Dr. Koch, der als Lei­ter der Abtei­lung Geo­tech­nik bei der LEAG ver­ant­wort­lich für die Arbei­ten zur Wie­der­nutz­bar­ma­chung der Berg­bau­land­schaft ist. „Ein Zaun sichert so lan­ge das gesam­te Are­al, bis der See und auch sei­ne Ufer­be­rei­che sicher in eine öffent­li­che Trä­ger­schaft über­ge­ben wer­den kön­nen. Bis dahin ist noch eini­ges zu tun“, beton­te Dr. Koch aus die­sem Anlass. Er appel­lier­te auch an die Ver­nunft der Anrai­ner und Besu­cher, die­se Absper­run­gen zu respek­tie­ren.

Nach zurück­lie­gen­den Abbrü­chen am Schlichower Ufer sol­len 2025 Jahr die­se Ufer­ver­än­de­run­gen wei­ter gesi­chert wer­den. Dafür wer­den Erd­mas­sen aus dem frü­he­ren Tage­bau-Lärm­schutz­damm genutzt und in den Abbruch­kes­seln ver­kippt. Danach wer­de das Erd­reich dort ver­dich­tet und der Ufer­be­reich neu model­liert. Die­se Arbei­ten zur Siche­rung des Schlichower Ufers wer­den ver­mut­lich bis zu zwei Jah­re in Anspruch neh­men. Im Jahr 2027 will das Unter­neh­men ein bis dahin noch wei­ter zu bepla­nen­des und zu geneh­mi­gen­des Aus­lauf­bau­werk für den Cott­bu­ser Ost­see errich­ten. Die LEAG arbei­tet dafür wei­ter auf der Basis des geneh­mig­ten Abschluss­be­triebs­pla­nes des Tage­baus und den umzu­set­zen­den Rege­lun­gen und Neben­be­stim­mun­gen des was­ser­recht­li­chen Plan­fest­stel­lungs­be­schlus­ses. Ziel sei es, die Arbei­ten zur Wie­der­nutz­bar­ma­chung am Cott­bu­ser Ost­see bis Anfang der 2030er Jah­re abzu­schlie­ßen. Danach müss­ten noch Stand­si­cher­heits­gut­ach­ten erar­bei­tet wer­den. Ziel sei die Ent­las­sung der Ufer aus der Berg­auf­sicht.

In einer Stel­lung­nah­me von Wel­zows Bür­ger­meis­te­rin Bir­git Zuchold wur­de ein­drück­lich eine Ersatz­stra­ße zwi­schen Sprem­berg und Wel­zow im Bereich des Tage­baus Wel­zow-Süd von LEAG und LMBV (hier für die rück­wär­ti­gen Berei­che) gefor­dert. Vor­aus­set­zung sei jedoch, dass ein Bau­last­trä­ger nach dem Bau die Unter­hal­tung der Stra­ße über­neh­men müs­se. Die künf­ti­ge Bau­last­trä­ger­schaft sei nach wie vor unge­klärt. Und pla­nen kön­nen die Unter­neh­men übli­cher­wei­se erst, wenn sie den Bau­last­trä­ger ken­nen. Dies sei vor­al­lem wich­tig, um zu wis­sen, ob für eine Lan­des­stra­ße, Kreis­stra­ße oder ledig­lich für einen Wirt­schafts­weg die Pla­nun­gen und Vor­be­rei­tun­gen auf­ge­nom­men wer­den soll­ten. Dies bestim­me die Fahr­bahn­brei­te, den Unter­grund und auch die Anschluss­mög­lich­kei­ten.

Und die Zeit drän­ge: Der Braun­koh­len­ab­bau im Tage­bau Wel­zow-Süd soll vor­aus­sicht­lich 2033 enden. 2027/2028 pla­ne die Leag als Berg­bau­trei­ben­de, die Lie­gen­schaf­ten im alten Hai­de­mühl zu über­bag­gern. Dann ver­schwän­den neben der Haupt­stra­ße des vor­ma­li­gen Dor­fes auch Tei­le der Betriebs­stra­ße der LMBV. Dass das Land Bran­den­burg nach dem Bau der Stra­ße die Bau­last­trä­ger­schaft über­neh­me, for­der­ten kürz­lich die Abge­ord­ne­ten der SPD und der CDU im Kreis­tag Spree-Nei­ße in einem Beschluss und Schrei­ben an die Lan­des­re­gie­rung. Sie sähen die neue Stra­ße als Ersatz einer Lan­des­stra­ße und das Land des­halb in der Pflicht. Im Land­tag sei dies jedoch schon in einem ande­ren Zusam­men­hang ver­neint wor­den, so die Aus­sa­ge eines Aus­schuss­mit­glie­des. Die GL wur­de auf­ge­for­dert, die­se Fra­ge wei­ter zu mode­rie­ren.

In einem geson­der­ten Tages­ord­nungs­punkt stell­te Prof. Dr. Chris­toph Neu­kum sei­nen Fach­be­reich „For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum Berg­bau­fol­gen“, kurz FEZB, der BGR (Bun­des­an­stalt für Geo­wis­sen­schaf­ten und Roh­stof­fe) vor, der in Cott­bus seit 2002 ansäs­sig und mit 31 Fach­stel­len, von denen 26 bereits besetzt sei­en, aus­ge­stat­tet wur­de. Die For­schungs­the­men sind auf die Umwelt­me­di­en Grund­was­ser und Boden sowie auf Sanie­rungs­berg­bau, Geo­tech­nik und Umwelt-Moni­to­ring aus­ge­rich­tet und umfas­sen fol­gen­de Schwer­punk­te:

  • Hydro­geo­che­mi­sche Ver­än­de­run­gen in Grund­was­ser und Boden
  • Ent­wick­lung ange­pass­ter Moni­to­ring- und Pro­gno­se­werk­zeu­ge
  • Bewer­tung von Lang­zeit­fol­gen
  • Gestal­tung neu­er Land­schaf­ten
  • Lang­fris­ti­ge Daten­hal­tung
  • (Inter)nationale Ver­net­zung und regio­na­ler Bezug

Der FEZB wid­me sich u.a. wis­sen­schaft­lich Fra­gen der Was­ser­qua­li­tä­ten in den Rest­lö­chern, der Wech­sel­wir­kung von See­was­ser und Grund­was­ser, der geo­tech­ni­schen Sta­bi­li­tät, so z.B. der geo­phy­si­ka­li­schen Beglei­tung der SSPV – hier u.a. in enger Zusam­men­ar­beit mit der LMBV bei der Ver­dich­tung am Brü­cken­feld Sedlitz – sowie einem über­grei­fen­den Grund­was­ser­mo­dell Lau­sitz. For­schungs­the­men sei­en z.B. auch die iso­to­pen­hy­dro­lo­gi­schen und hydro­che­mi­schen Unter­su­chun­gen der Wech­sel­wir­kun­gen zwi­schen dem Grund­was­ser und Berg­bau­fol­ge­seen im Lau­sit­zer Revier, wozu bei­spiels­wei­se wer­den im Jahr 2024 im Rah­men des Mon­tan­hy­dro­lo­gi­schen Moni­to­rings der LMBV etwa 400 Grund­was­ser­pro­ben und rund 700 Ober­flä­chen­was­ser­pro­ben aus Flie­ßen und Berg­bau­fol­ge­seen für Iso­to­pen­un­ter­su­chun­gen ent­nom­men wur­den. Im Zusam­men­wir­ken mit der LMBV wur­de u.a. auch der Eisen­sul­fi­dum­satz in der Spree­wit­zer Rin­ne wei­ter quan­ti­fi­ziert, da die Ver­tei­lung des Eisens und Sul­fats in den Grund­was­ser­lei­tern sowie der Bei­trag der ein­zel­nen Kom­po­nen­ten — natür­li­che Sedi­men­te, Kip­pen- und Hal­den­ab­la­ge­run­gen — noch nicht voll­stän­dig geklärt sei. Der BGR-Dienst­be­reich Cott­bus mit dem For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum Berg­bau­fol­gen ist in der Gag­lower Stra­ße 17–18 in 03048 Cott­bus zu fin­den. (UST)

Fotos: Dr. Steinhuber und Luftbilder von Steffen Rasche für LMBV

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