Bereits Schäden durch Diebstahl und Vandalismus auf Baustelle
Leipzig/Borna. Derzeit laufen die bauvorbereitenden Maßnahmen zur geotechnischen Sanierung des Speichers Borna in Projektträgerschaft der LMBV. Ziele des Vorhabens sind die Beseitigung der Gefahren für die öffentliche Sicherheit, den Erhalt der Hochwasserschutzfunktion sowie die restriktionsfreie Speichernutzung. Begonnen wurde mit den Baumaßnahmen im sogenannten Probefeld West südlich des Speicherbeckens. Folgende Arbeiten laufen 2020 bis 2022 in diesem Bereich:
- temporäre Erweiterung Sperrbereich für Probefeld West
- Herstellung der Zuwegung, Montageplatz und Baustelleneinrichtung
- Aufrüstung Trägergerät und Rütteltechnik
- Herstellung der Zufahrtsrampe in den Innenkippenbereich
- Herstellung der Testbereiche stopfende Rütteldruckverdichtung unter Anwendung verschiedener Stopfmaterialien und Rütteltechnologien
- Herstellung der Testbereiche schonende Sprengverdichtung unter Anwendung verschiedener Sprengtechnologien
- Auswertung Ergebnisse als Grundlage für die Planung Hauptsanierung
Mit der Ausführung der Leistungen hat die LMBV ein regionales Unternehmen des Sanierungsbergbaus beauftragt. Die Arbeiten werden durch ein Projektteam aus verschiedensten Fachexperten begleitet und überwacht. Dazu gehören der Sachverständige für Geotechnik, die Bauoberleitung, die örtliche Bauüberwachung, eine geotechnische Fachbegleitung, eine ökologische Baubegleitung und ein Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator.
Aktuell wurden die Zuwegungen geschaffen und ausgebaut. Es wurde der Montage- und Lagerplatz angelegt. Die Baustelleneinrichtung wurde aufgebaut und es wurden die Erkundungsarbeiten und bauvorbereitende Arbeiten im Bereich der Innenkippe begonnen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt sind dreimal Diebstahl und Vandalismus in Verbindung mit unbefugten Zutritt zu Sperr- und Baustellenbereich registriert wurden. Aus Gründen der Schadensminimierung hat sich der Auftragnehmer entschlossen eine zusätzliche Baustellensicherung zu veranlassen. Seit dieser Woche ist ein komplexes System der Zutritts- und Videoüberwachung innerhalb des abgesperrten Baubereiches installiert. Im Falle eines unbefugten Eindringens in den gesicherten Bereich wird ein stiller Alarm ausgelöst und die Polizei informiert, welche dann vor Ort kommt.
Nach derzeitigen Erkenntnissen geht die LMBV davon aus, dass bereits im Dezember 2020 mit den ersten Rüttelarbeiten im Bereich der zukünftigen Zufahrtsrampe zum Probefeld West begonnen werden kann.
Hintergrund
Zur Beseitigung der Verflüssigungsgefahr ist eine Stabilisierung der Kippenböden mittels Verdichtung notwendig. Zum Einsatz kommen am Speicherbecken Borna die Stopfende Rütteldruckverdichtung (SRDV) sowie die Schonende Sprengverdichtung (SSPV). Im Bereich der Innenkippe des Speichers werden derzeitig die gewählten Sanierungstechnologien für den westlichen Bereich im Rahmen eines Probefeldes zunächst getestet. Währenddessen kann es in den Arbeitsbereichen zu unbeabsichtigten Verflüssigungen und Setzungsfließen kommen. Infolgedessen können Massen in das Speicherbecken fließen und auf der Wasserfläche Schwallwellen entstehen lassen. Diese gefährden Personen und Gegenstände, die sich auf der Wasserfläche sowie im Uferbereich befinden. Um diese Gefährdung auszuschließen, erfolgte mit Beginn der Sanierungstätigkeit 2020 die Einrichtung eines erweiterten Sperrbereiches für das sogenannte Probefeld West. Für dieses gilt ein absolutes Betretungs- und Befahrungsverbot. Das Baden und Angeln sowie das Befahren der Wasserfläche ist seit Januar 2020 untersagt. Die von der Kreisstraße 7932 führenden Zufahrt auf dem Dammfahrweg zählt in diesem Zeitraum zum geotechnisch gefährdeten Bereich und kann von Unbefugten nicht genutzt werden.