Flutungszentrale
In enger, länderübergreifender Abstimmung mit allen beteiligten Behörden und Institutionen bringt die Flutungszentrale seit nunmehr 20 Jahren die Generationsaufgabe wasserwirtschaftliche Bergbausanierung erfolgreich voran.
Wassermanagement im Sanierungsbergbau
Die Komplexität des Flutungsgeschehens in der Lausitz erforderte besondere Aufmerksamkeit. Die vielfältigen Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen den Niederschlagsmengen, dem für die Flutung nutzbaren Dargebot in den Lausitzer Flusseinzugsgebieten von Spree, Lausitzer Neiße und Schwarzer Elster sowie den Sanierungs- und Baumaßnahmen an den zukünftigen Seen machten eine spezifische Form der Organisation der Steuerung und Kontrolle des Flutungsgeschehens notwendig. Deshalb wurde am 14. September 2000 die Flutungszentrale Lausitz bei der LMBV gebildet.
Die Steuerung der Flutungsprozesse der LMBV für die entstehenden Bergbaufolgeseen wird im Rahmen der wasserrechtlichen Genehmigungen und den Bewirtschaftungsgrundsätzen der länderübergreifenden Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster entsprechend vorgenommen. Dabei rücken neben der Mengensteuerung die Belange der Wasserbeschaffenheit, insbesondere bei der Ausleitung aus den Seen immer mehr in den Vordergrund. Die fachliche Arbeit der Flutungszentrale wird durch das Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg (LfU), die Landesdirektion Sachsen (LDS) und die Landestalsperren-Verwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) kontinuierlich begleitet.
Die Flutungszentrale der LMBV bedient sich zur Erfüllung dieser anspruchsvollen Aufgaben moderner Rechen- und Kommunikationstechnik. Die für diese Steuerungsaufgaben entwickelten Modelle für die Flutungs- und Gütesteuerung unterstützen die Mitarbeiter bei der Wiederherstellung eines sich weitestgehend selbst regulierenden Wasserhaushaltes in den bergbaubeeinflussten Gebieten der Lausitz. Für das Mitteldeutsche Revier werden in der Flutungszentrale die aktuellen Daten und Zustände ebenfalls erfasst und ausgewertet. Die unmittelbare Steuerung erfolgt dort vor Ort.
Im Zuge der Bergbausanierung der LMBV entstehen eine Vielzahl von Bergbaufolgeseen. Den aktuellen Wasserstand der Lausitzer und mitteldeutschen Bergbaufolgeseen können Sie sich auch über eine interaktive Karte anzeigen lassen (beim Themen-Layer bitte nur das “Thema Wasser” wählen, dann auf der Karte per Klick den gewünschten See auswählen und der aktuelle Wasserstand — der jeweils letzte Messwert — wird angezeigt).
Bereits 16 größere Bergbaufolgeseen der LMBV in der Lausitz haben 2020 ihren unteren Zielwasserstand schon erreicht. Für acht weitere größere Lausitzer Gewässer steht dies in den kommenden Jahren an. Der bergbaulich entstandene LMBV-Absenkungstrichter von etwa 7 Mrd. Kubikmeter ist bereits zu 90 % wieder aufgefüllt, dies entspricht etwa 6,1 Mrd. Kubikmeter, davon gingen rund 2,2 Mrd. Kubikmeter in die Restlöcher und 3,9 Mrd. Kubikmeter in das Grundwasser.