Bergbauliches Wassermanagement
Die Braunkohlegewinnung hat in der Vergangenheit tiefgreifend und nachhaltig in den Wasserhaushalt eingegriffen. Die LMBV sorgt für einen Ausgleich, indem sie das Grundwasserdefizit schrittweise ausgleicht.
Vergangenheit
Um in der Lausitz in den 1980er Jahren nahezu 190 Millionen Tonnen Braunkohle pro Jahr zu gewinnen, mussten gleichzeitig rund 1,2 Milliarden Kubikmeter Wasser gehoben werden. Dadurch ist bis 1990 ein großes Grundwasserdefizit entstanden, wobei die Absenkung des Grundwassers stellenweise bis zu 100 Metern Tiefe erfolgte. Die LMBV hat diese Herausforderung für ihren Verantwortungsbereich damit quasi geerbt.
Flutung
Für die Wiederherstellung eines ausgeglichenen Wasserhaushaltes in Mitteldeutschland und in der Lausitz ist es notwendig, die Grundwasserleiter und die Tagebauseen im Verantwortungsbereich der LMBV mit insgesamt bis zu 12,7 Milliarden Kubikmeter Wasser wieder aufzufüllen und die entstandenen Bergbaufolgeseen an die Vorflut anzuschließen. Durch Wiederauffüllung der Grundwasserleiter und durch Fremdflutung konnten bisher 10,7 Milliarden Kubikmeter Wasser zugeführt und das Defizit bis Ende 2023 auf ca. 2,0 Milliarden Kubikmeter reduziert werden.
Lausitz
Mitteldeutschland
Das Defizit wurde deutlich verringert
In der Lausitz konnte das ursprüngliche Gesamtwasserdefizit von 7,0 Milliarden Kubikmetern bis zum Jahr 2023 um 6,3 auf 0,7 Milliarden Kubikmeter reduziert werden. Dabei überwiegt die Wiederauffüllung der Grundwasserleiter gegenüber der Auffüllung der Bergbaufolgeseen. Das Ausgangsdefizit von 5,7 Milliarden Kubikmetern wurde in Mitteldeutschland bis zum Jahr 2023 um 4,4 auf 1,3 Milliarden Kubikmeter verringert. Auf Grund der geologischen Situation vollzieht sich hier die Flutung der Restlöcher schneller als die Wiederauffüllung der Grundwasserleiter.
Stand: 12/2023
Steuerung der Bergbaufolgeseen
Die Bergbaufolgeseen der LMBV dienen zunehmend der Stützung des Wasserhaushaltes in den Einzugsgebieten der Spree, der Schwarzen und der Weißen Elster. Hierbei ist v.a. die Zwischenspeicherung von Wasser in den Bergbaufolgeseen in dargebotsreichen Zeiten, die Wasserabgabe in Niedrigwasserperioden sowie die Gewährleistung von Endwasserständen zu nennen. Die Steuerung der Ein- und Ausleitungen werden zwischen der LMBV und den Ländern in den dafür etablierten Gremien abgestimmt.
„Die Steuerung der Wasserstände in den Bergbaufolgeseen leistet einen wichtigen Beitrag zur Deckung der Wasserbedarfe und Mindestwasserabflüsse in den Fließgewässern der Bergbaufolgelandschaft und darüber hinaus.“
Kathy Sommer
Bereichsleiterin Technik
der LMBV