Mit Übernahme der ehemaligen Tagebauareale übernahm die LMBV auch die Verantwortung für schadstoffbelastete, ehemalige Industriestandorte. Das steigende Grundwasser fördert an manchen Orten Schadstoffe aus vergangenen Jahrzehnten nach oben.
Der Rückbau ehemaliger Veredlungsanlagen der Braunkohlenindustrie und die Altlastensanierung sind wesentliche Voraussetzungen für die künftige Nutzung ehemals industriell genutzter Flächen. Mit der Bearbeitung von rund 1.200 Altlastenverdachtsflächen verfügt die LMBV über ein umfangreiches Know-how auf diesem Gebiet. Dazu gehören auch die Sanierung von Teerablagerungen sowie chemisch hoch belasteter Grundwasserkörper.
Die Arbeit der LMBV reicht von der Erkundung und Erfassung der Altlast über die vollständige Projektierung komplexer Rückbaumaßnahmen bis hin zur Sanierungsbegleitung sowie umfassenden Qualitätssicherung. Einen besonderen Aspekt bilden zudem die Umweltüberwachung sowie emissionsbegrenzende Maßnahmen im Sanierungsprozess.
Aufgaben:
- Erfassung und Erkundung von Altlastenverdachtsflächen
- Sanierungsuntersuchungen
- Entwicklung spezifischer Sanierungstechnologien
- Sanierung kontaminierter Flächen
- Rückbau industrieller Altlasten
- Verwertung industrieller Abprodukte
- Qualitätssicherung und Immissionsschutz
- Sanierungsnachsorge u.a. durch kontinuierliches Grundwassermonitoring
LMB
Beispiel für umgesetzte Altlastensanierung in der Lausitz
Beispiel für eine Altlastensanierung in Mitteldeutschland
Das Altlastenprojekt Rositz-Schelditz ist deutschlandweit beispiellos. Die Kombination aus unterschiedlichen Ursachen und Zuständigkeiten sorgte für jahrelanges Ringen um eine rechtssichere Lösung. Schadstoffe eines ehemaligen Teerverarbeitungswerks in Rositz befanden sich nach der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg über Jahrzehnte in mehreren Metern Tiefe im Boden. Mit dem Grundwasserstrom wurden sie nach Schelditz verlagert und mit dem Grundwasseranstieg nach oben gedrückt. Ursache für den Grundwasserwiederanstieg ist insbesondere die schrittweise Einstellung des Braunkohletagebaus.
Die Sanierungsarbeiten umfassen den Abriss einer Gewerbeimmobilie sowie von acht weiteren Gebäuden in der Straße der Chemiearbeiter und der Talstraße. Die geplanten Gefahrenabwehrmaßnahmen umfassen zudem Flächenmaßnahmen, insbesondere die Umverlegung des Gerstenbaches, die Anhebung der Talstraße, den Einbau einer Wasserhaushaltsschicht, die Verlegung von Drainagen sowie die Grundwasserreinigung und Ableitung in den Gerstenbach. Die LMBV nimmt hier die Rolle der Projektträgerin ein, um Gefährdungen für Schutzgüter wie menschliche Gesundheit und Boden, aber auch für die Vorflut Gerstenbach entgegenzuwirken, die aus dem Zusammenwirken des vom Betriebsgelände des ehemaligen Teerverarbeitungswerkes (TVW) ausgehenden massiven Grundwasserschadens und des Grundwasserwiederanstieges erwachsen. Projektpartner ist die für das Ökologische Großprojekt TVW Rositz zuständige, im Auftrag des Freistaates Thüringen tätige Landesentwicklungsgesellschaft.
Erläuterung der Massnahmen zum offiziellen Baustart für die Sanierung durch Grit Uhlig, Leiterin des Sanierungsbereichs Mitteldeutschland, 2019 (Foto: M. Klindtworth)
Betriebsgelände ehemalige DEA-Raffinerie (später Teerverarbeitungswerk Rositz), 2016 (Foto: P. Radke)
Blick auf Talstrasse, 2016 (Foto: P. Radke)
Betriebsgelaende ehemals DEA und Blick auf Talstrasse, 2016 (Foto: P. Radke)
Abriss von acht schadstoffbelasteten Gebäuden, 2020 (Foto: Ch. Bedeschinski)
Abrissarbeiten an der Talstrasse 2-4, erster Babschnitt des Rückbaus in Schelditz Juni 2020 (Foto: LMBV)
Abrissarbeiten an der Talstrasse 6-12, zweiter Babschnitt des Rückbaus in Schelditz, September 2020 (Foto: LMBV)
Abrissarbeiten an der Straße der Chemiearbeiter 2-8, dritter Babschnitt des Rückbaus in Schelditz, Oktober 2020 (Foto: LMBV)
Abrissarbeiten an der Straße der Chemiearbeiter 2-8, dritter Babschnitt des Rückbaus in Schelditz, Oktober 2020 (Foto: LMBV)