Abschließende Sanierung der Restlochufer dauert noch weitere Jahre an
Senftenberg | Altdöbern. Der Wasserstand im LMBV-Restloch Greifenhain stieg zuletzt um durchschnittlich rund ca. 50 Zentimeter p.a. Die zuführende und ergänzende Flutung des Restloches Greifenhain konnte seit 2007 ausgesetzt werden, da zwischenzeitlich umfangreiche geotechnische Sanierungsarbeiten am entstehenden Bergbaufolgesee durchgeführt werden mussten, die einen zu haltenden Grenzwasserstand erforderten bzw. noch erfordern. Die Fremdflutung über eine Heberleitung aus dem Süden war am 29. Mai 1998 gestartet worden und dauerte im ersten Schritt bis 2007 an. Der Flutungsprozess des Großräschener Sees lief unabhängig davon parallel zwischen 2007 - bis 2019 - ebenfalls an.
Der Pegel des Bergbaufolgesees ist für einen Zielwasserstand von 82,40 m NHN konzipiert. Unterirdische Grundwasserleiter in einer eiszeitlichen Auswaschungsrinne, die vom damaligen Tagebau Greifenhain angebaggert wurden, tragen in das Restloch aus. Fragestellungen des künftigen Wasseranstiegs im LMBV-Bergbaufolgesee werden mit Hilfe eines hydrogeologischen Großraummodells betrachtet und berechnet. Dabei wird der gesamte Wasserhaushalt modelliert - dazu gehören auch Niederschlag, Versickerung, Verdunstung, Grundwassermengen und Fließrichtungen. Der Altdöberner See wird nach Abschluss der Sanierung und Füllung an die Vorflut angeschlossen werden und sein Überschusswasser in Richtung Spree abgeben. Das ist gegenwärtig Gegenstand der aktuellen Planung der LMBV.
Derzeit liegt das Füllvolumen des Restloches Greifenhain bei 85 % und der Wasserstand bei 76,28 m NHN (12/2020). Im Dezember des Vorjahres 2019 lag der Wasserstand bei 75,61 m NHN. Eine weitere Sanierung des Restloches war ursprünglich bis zum Jahr 2026 geplant. Inzwischen erfolgte eine neue strategische Einordnung und Priorisierung der noch ausstehenden Arbeiten am LMBV-Restloch anhand der technischen Zwänge und finanziellen Möglichkeiten im laufenden VA BKS bis 2022. Anrainer sahen nach Medienberichten in der LMBV-Ankündigung, dass der Altdöberner See nun voraussichtlich nicht vor 2030 nutzbar werde, eine „Retourkutsche“ gegen die Bürgerinitiative wegen das überlegten Einleitens von Eisenhydroxid-Schlamm. Dem hat die LMBV bereits widersprochen: „Eine „Retourkutsche“ entspräche weder Stil noch Art und Weise des Umgangs des Bundesunternehmens LMBV mit ihren Partnern in den Anrainerkommunen und Verbänden.“
Für den Abschuss der noch nötigen Sanierungsarbeiten gab es tatsächlich ursprünglich eine frühere Zielmarke der LMBV. Inzwischen erfolgte jedoch eine neue strategische Einordnung und Priorisierung von anstehenden Projekten anhand der technischen Zwänge und finanziellen Möglichkeiten. Nachvollziehbare Ursache für die in 2020 verkündeten Verzögerungen sind noch ausstehende, notwendige Ufer-Sanierungsarbeiten, die erst in den kommenden Jahren umsetzbar sind. "Unvorhergesehene Ereignisse wie die Insel-Rutschung am Senftenberger See, langfristige zusätzliche Aufgaben wie die Beräumung der Vorsperre Bühlow von Eisenhydroxidschlamm und Kostensteigerungen beim Bau beispielsweise der Wasserbehandlungsanlage Plessa sind nicht planbar gewesen, mussten aber kostenseitig ins laufende Verwaltungsabkommen zur Braunkohlesanierung bis 2022 integriert werden."
„Daher wurden … Prioritäten der anstehenden Sanierungsarbeiten neu gesetzt und u.a. damit das Restloch Greifenhain später fertig.“ (Siehe dazu ggfs. auch die LMBV-Information v. 30.10.20). Die LMBV beabsichtigt, in 2021 oder im Folgejahr – in Übereinstimmung mit Altdöberns Bürgermeister Winzer - in einer Informationsveranstaltung ihr Vorgehen und den Ausblick noch einmal zu untersetzen und den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen, sofern die Corona-Pandemie dies organisatorisch zulässt.