Erdbautechnische Sicherung des Hauptrutschungskessels abgeschlossen
Leipzig | Seeland. Bei einer gemeinsamen Begehung am Südufer des
Concordia Sees informierten LMBV-Abteilungsleiter Dietmar Onnasch und
LMBV-Projektmanager Mathias Siebert am 17.11.2020 die Bürgermeisterin
Heidrun Meyer sowie die ansässigen Stadt- und Ortschaftsräte über den
erfolgreichen Abschluss der erdbautechnischen Sicherungsarbeiten am 2009
entstandenen Hauptrutschungskessel. Ebenfalls anwesend waren der
Landrat Markus Bauer und der Landtagsabgeordnete Detlef Gürth. Die
Veranstaltung fand ausschließlich im Freien statt, die behördlichen
Hygieneauflagen wurden eingehalten.
Nachdem im Jahr 2019 die Sanierungsmaßnahmen der LMBV im ehemaligen
Tagebau Nachterstedt so weit vorangeschritten waren, dass der nördliche
Teil des künftigen Concordia Sees wieder für eine beschränkte
öffentliche Nutzung freigegeben wurde, konnte mit dem im Oktober 2020 erfolgten Fertigstellen der erdbautechnischen Sicherung des Hauptrutschungskessels von 2009 eine weitere bedeutende Etappe in der Sanierung des Tagebaus durch die Bergbausanierer abgeschlossen werden.
Der ehemalige Rutschungskessel im Bereich der zurückgebauten Siedlung
am Ring präsentiert sich mit seinen flachen Böschungen, Zwischenebenen –
der Bergmann spricht dabei von Bermen – und Rampen nun so, wie er
später durch die Öffentlichkeit genutzt werden kann. Von der LMBV werden
zudem noch befestigte Wirtschaftswege gebaut. Das Areal erfährt neben
der bereits ausgeführten Begrünung eine lockere Bepflanzung mit Bäumen
und Sträuchern.
Im Jahr 2021 werden die Sanierungsarbeiten im Auftrag der LMBV im Bereich der Halde 3,
unterhalb des russischen Ehrenfriedhofes, fortgesetzt. Die von der
Böschungsbewegung in Mitleidenschaft gezogenen Areale werden abgeflacht
und bis in Höhe der späteren Uferlinie mit einer Steinschüttung
gesichert. Die bei der Verflachung anfallenden Erdmassen werden zur
Südwestböschung transportiert und dort zum Auffüllen des
Rutschungskessels von 2016 eingesetzt. Der Abschluss der Erdarbeiten zur
Sicherung aller durch die Rutschungsbewegungen von 2009 und 2016 in
Mitleidenschaft gezogenen Böschungen wird nach jetzigem Planungsstand
Anfang 2023 erreicht sein.
Aus Anlass der fertiggestellten erdbautechnischen Sicherung des
Hauptrutschungskessels hat die LMBV die Geschehnisse nach dem
Böschungsereignis von 2009 bis zum heutigen Sanierungsfortgang auch in
einer Fachdokumentation zusammengefasst. Beginnend mit
dem Böschungsbruch über die umfassende Ursachenforschung und die
Erkundungsmaßnahmen bis hin zur Sicherung des Geländes sind die
Planungsschritte und Beschreibungen von ausgesuchten Teilprojekten
nachlesbar. Aber auch zur touristischen Nutzung und zum Weiterführen des
Wasserrechtlichen Planfeststellungsverfahrens zum Herstellen des
Concordia Sees wurden vielfältige Informationen zusammengetragen und für
eine fachtechnisch interessierte Leserschaft aufgearbeitet.
Die etwa 200 Seiten starke Publikation „Die Sanierung des Tagebaus
Nachterstedt nach der Böschungsbewegung von 2009“ kann über den
folgenden Link heruntergeladen werden.