Geierswalde. Am 12. August 2021 eröffneten der sächsische Staatsminister des Innern, Prof. Dr. Roland Wöller und der brandenburgische Minister des Innern und für Kommunales, Michael Stübgen im Beisein des LMBV-Chefs Bernd Sablotny die neue gemeinsame Dienststelle der Wasserschutz-Polizeien beider Länder am Geierswalder See.
Damit wird die länderübergreifende Kooperation in der Region der Lausitzer Seen weiter optimiert.
Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller: »Das Gebäude bietet beste Voraussetzungen für den Dienst auf dem Wasser. Seit über acht Jahren sorgen sowohl die brandenburgischen als auch die sächsischen Beamten gemeinsam für mehr Sicherheit auf den Gewässern der Lausitzer Seen. Von dieser Kooperation profitieren auch die vielen Touristinnen und Touristen, die diese Region besuchen und sicher Wassersport betreiben sowie Bootsausflüge genießen können. Ich danke allen an dem Projekt Beteiligten für ihr großes Engagement und wünsche Allzeit gute Fahrt sowie stets eine Handbreit Wasser unterm Kiel.«
Innenminister Michael Stübgen: »Die Lausitzer Seenlandschaft wächst und mit ihr wächst auch die Herausforderung, einen reibungslosen Schiffs- und Sportbootsverkehr zu gewährleisten. Brandenburg und Sachsen sorgen deshalb gemeinsam für die Sicherheit auf dem Wasser. Die professionelle Zusammenarbeit der Wasserschutzpolizeien ist eine vorbildhafte Kooperation unserer beiden Länder. Mit der neuen Dienststelle am Geierswalder See erreicht diese Kooperation nun einen echten Meilenstein. Die Polizistinnen und Polizisten erhalten für ihren anspruchsvollen Einsatz eine Ausgangsstation, die den vielfältigen Aufgaben gewachsen ist. Die Lausitzer Seenkette ist damit gut aufgestellt, um wirtschaftlich und touristisch weiter zu gedeihen.«
Landrat und Verbandsvorsitzender des Zweckverbands Lausitzer Seenland, Michael Harig: »Das Lausitzer Seenland erstreckt sich über die Landegrenze zwischen Brandenburg und dem Freistaat Sachsen. Es handelt sich nicht nur um die größte Landschaftsbaustelle Europas, sondern um das größte von Menschenhand geschaffene Seengebiet im europäischen Raum. In nur drei Jahrzehnten ist es durch die gewaltige Kraftanstrengung des Bundes und der beiden Länder mittels der LMBV sowie der Städte und Gemeinden im Seenlandgebiet gelungen, ein attraktives Feriengebiet zu schaffen.
Mit dem Funktionsgebäude des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Sachsen (LSS) am Geierswalder See wurde die Möglichkeit geschaffen, einen gemeinsamen Dienstposten der Wasserschutzpolizei in Sachsen und Brandenburg einzurichten. Darüber freue ich mich sehr. Die Arbeit der Wasserschutzpolizei ist im Interesse aller Gewässernutzer, seien es Gäste oder Einheimische. Die gemeinsame Dienststelle wird somit zur Attraktivität des Lausitzer Seenlandes beitragen. Sie unterstreicht das gute Miteinander zwischen Brandenburg und Sachsen auf diesem Gebiet.«
Bereits seit 2013 bestreifen die länderübergreifend tätigen Wasserschutzpolizeien das Lausitzer Seenland gemeinsam. Mit dem Gebäude fallen nun die langen Wege zwischen den unterschiedlichen Dienststellen in Sachsen und Brandenburg weg. Somit kann die Polizei länger auf dem Wasser sein. Das neue Dienstgebäude umfasst zwei Büros, Technikraum, Umkleide, Dusche und Garage auf etwa 160 Quadratmetern.
Eigentümer der Immobilie ist der Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen
Bauherr und Eigentümer des Multifunktionsgebäudes ist der Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen. Die Baukosten, die größtenteils durch den Projektträger der Braunkohlesanierung, die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV), mitfinanziert werden, belaufen sich auf etwa 1,35 Millionen Euro. Auch der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement unterstützt das Projekt finanziell, um die besonderen Anforderungen einer Polizeidienststelle zu realisieren.
Mitte des vergangenen Jahres wurde der Mietvertrag zwischen dem Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen und dem Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement für die Nutzung der Räumlichkeiten durch die Wasserschutzpolizeien unterschrieben. Mit der Gesamtmaßnahme verfolgt der Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen das Ziel, den bereits vorhandenen Wasserwanderrastplatz am Geierswalder See zu erweitern – denn das neue Dienstgebäude der Wasserschutzpolizei hat zudem Sanitäreinrichtungen für Wasserwanderer.
Hintergrund: Mit der Überführung der LMBV-Bergbaufolgeseen in ehemaligen Braunkohletagebauen in der Lausitz in eine vorrangig touristische Nutzung wurde aufgrund der Zunahme schiffbarer Gewässer die enge Zusammenarbeit der Wasserschutzpolizeien des Freistaates Sachsen und des Landes Brandenburg notwendig. Eine am 1. Juni 2013 beschlossene Kooperationsvereinbarung der beiden Bundesländer sah neben der gemeinsamen schifffahrtspolizeilichen Präsenz beider Wasserschutzpolizeien auf allen Seen des Seenverbundes auch eine gemeinsame Dienststelle vor Ort vor.
Über die sächsische und brandenburgische Wasserschutzpolizei
Am Hafen des Geierswalder Sees wird künftig ein Boot der gemeinsamen Wasserschutzpolizei ablegen, das zum Bestand der Brandenburger Wasserschutzpolizei gehört.
Vorrangige Aufgabe der Wasserschutzpolizei – sowohl in Sachsen als auch in Brandenburg – ist die Gefahrenabwehr. Diese umfasst insbesondere alle Maßnahmen zur Beseitigung von Verkehrsstörungen, die Absicherung von Gefahrenstellen und die Verkehrsüberwachung zur Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs sowie Schiffskontrollen in der Berufs- und Freizeitschifffahrt.
Die brandenburgische Wasserschutzpolizei betreut insgesamt 2.600 Kilometer Wasserstraßen, davon sind ca. 1.000 Kilometer Bundeswasserstraßen – dies entspricht über 20 Prozent aller Bundeswasserstraßen. Die Brandenburger Gewässer sind Bestandteil des größten geschlossenen Wassersportreviers Europas: etwa 20 Prozent der privaten Sportboote im Bundesgebiet sind in Berlin und Brandenburg registriert. Die Kolleginnen und Kollegen aus Sachsen betreuen insgesamt 172 Kilometer Bundeswasserstraße entlang der Elbe sowie weitere 20 Fließgewässer und 94 Seen.
Organisatorisch ist die sächsische Wasserschutzpolizei beim Präsidium der Bereitschaftspolizei angegliedert und strukturell in die beiden Abschnitte Wasserschutzpolizei Dresden und Wasserschutzpolizei Riesa geteilt, die insgesamt fünf Dienstorte beinhalten.
Die Organisationseinheiten der Wasserschutzpolizei des Landes Brandenburg sind hingegen zentral an den Polizeidirektionen angebunden und in Reviere und Bootsliegeplätze untergliedert. Quelle: SMI v.12.08.21 | redigiert LMBV