Senftenberg/Neustadt an der Spree/Ruhlmühle. Nach einer erfolgreichen Testphase und der Abnahme der Bauleistungen ist die modulare Wasserbehandlungsanlage (MWBA Ruhlmühle) der LMBV am 30.07.2021 in den konstanten Betrieb übergegangen. Damit ist ein wichtiger Meilenstein zur Behandlung des stark eisenbelasteten Grundwassers unweit des Neustädter Ortsteils Döschko erreicht.
„Bis zu 100 l/s Wasser können ab sofort aus dem ca. 1.800 Meter langen Altarm an der Ruhlmühle als einem Hotspot des Eisenanfalls gefasst und zu mindestens 90 Prozent vom Eisen befreit werden“, erklärt LMBV-Projektmanager Joachim Schmidt. Bis zu 1.200 Kilogramm Eisenfracht pro Tag werden so zukünftig dem Altarm, vor Eintritt in die Spree, mit der dritten modularen Wasserbehandlungsanlage der LMBV entzogen. Bisher lief dem Vorfluter die Eisenfracht aus dem Grundwasseranstrom des pleistozänen Grundwasserleiters „Spreewitzer Rinne“ ungereinigt zu.
Ziel ist es, das gelöste Eisen abzuscheiden und mithilfe von Kalk den pH-Wert des Wassers von ca. 4–5 auf 8–8,5 anzuheben. Das gereinigte Wasser wird in die Spree eingeleitet. Der über mehrere Verfahrensstufen eingedickte Eisenhydroxidschlamm wird mit Zentrifugen entwässert und in 10 m³ Containern zur Verwertung bzw. Entsorgung bereitgestellt. Mit Hilfe kontinuierlich arbeitender Messtechnik sowie Monitoringprogrammen wird die Anlagenfahrweise überwacht.
Mit einer Tagschichtbesetzung und zusätzlicher Fernüberwachung nachts läuft die Wasserbehandlungsanlage durchgehend im 24-Stunden-Betrieb. Für das Anlagenpersonal gilt es jetzt, im Einfahrbetrieb weitere Langzeiterfahrungen zu sammeln, Fehler zu beheben und sicherzustellen, dass die Anlage innerhalb der geplanten Parameter läuft.
Der Einfahrbetrieb wird noch in diesem Jahr gleitend in den Regelbetrieb übergehen. Ab dem Jahr 2022 wird die Firma Wasserverband Lausitz Betriebsführungs GmbH, die seit Januar 2021 auch für die Anlagen MWBA Neustadt/Spree und MWBA Burgneudorf zuständig ist, die Wasserbehandlungsanlage Ruhlmühle betreiben.
Eindrücke von der MWBA Ruhlmühle der LMBV (Fotos: R. Kaltschmidt)