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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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Ausstellung “Verlorene Orte” nördlich und südlich von Delitzsch läuft bis Ende Oktober

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Braunkohleabbau und Strukturwandel im Delitzscher Revier

Tor­gau. Grab­schütz, Kat­ters­naun­dorf, Lös­sen, Schla­ditz, Wer­be­lin, Paupitzsch und Seel­hau­sen – das sind die Namen von Gemein­den im Nor­den Leip­zigs, die im Zuge des Braun­koh­le­ab­baus über­bag­gert wur­den und daher zu „ver­lo­re­nen Orten“ gewor­den sind.

Ihnen wid­met sich eine Son­der­aus­stel­lung im Tor­gau­er Schloss Har­ten­fels, die noch bis Ende Okto­ber 2021 zu sehen ist. Sie befasst sich mit dem Braun­koh­le­ab­bau und dem Struk­tur­wan­del im Delitz­scher Revier. Im Mit­tel­punkt der Aus­stel­lung ste­hen sie­ben 3D-Druck­mo­del­le der Ort­schaf­ten. Ange­fer­tigt wer­den konn­ten sie anhand his­to­ri­scher Unter­la­gen und Zeit­zeu­gen­be­rich­te. Zu den Expo­na­ten zäh­len Leih­ga­ben des Säch­si­schen Indus­trie­mu­se­ums und der Ener­gie­fa­brik Knap­pen­ro­de sowie groß­for­ma­ti­ge LMBV-Luft­bil­der und ‑Doku­men­te.

Zur Eröff­nung der Aus­stel­lung am 2. Juli 2021 berich­te­te der Land­rat Kai Ema­nu­el den rund 100 gela­de­nen Gäs­ten und Zeit­zeu­gen von der Ent­ste­hungs­ge­schich­te der Schau: Mit dem Pro­jekt­ti­tel „Ver­lo­re­ne Orte im Delitz­scher Revier – 30 Jah­re nach der Braun­koh­le“ hat­te sich der Land­kreis Nord­sach­sen 2020 beim Ideen­wett­be­werb der Säch­si­schen Mit­mach-Fonds im Mit­tel­deut­schen Revier bewor­ben und war prä­miert wor­den. Da die Prä­sen­ta­ti­on der Pro­jekt­idee pan­de­mie­be­dingt im Herbst 2020 am Schla­dit­zer See nicht zustan­de kam, wur­de dar­aus eine Wan­der­aus­stel­lung kon­zi­piert, die nach Tor­gau auch in Wie­demar, Delitzsch, Löb­nitz und Rack­witz zu sehen sein wird. Der Ideen­wett­be­werb wur­de mit­fi­nan­ziert durch Steu­er­mit­tel des Frei­staa­tes Sach­sen, die Aus­stel­lung im Schloss wur­de geför­dert durch den Kul­tur­raum Leip­zi­ger Raum.

Im Anschluss begrüß­te der Land­rat Kai Ema­nu­el den säch­si­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Micha­el Kret­schmer. Die­ser ver­wies auf die mensch­li­chen Schick­sa­le und die Bedeu­tung der Hei­mat. Er fand es im Hin­blick auf das vom Land­kreis initi­ier­te Pro­jekt posi­tiv, dass „wir Mög­lich­kei­ten schaf­fen, um uns dar­an zu erin­nern“. Der Minis­ter­prä­si­dent lob­te vor allem „die Leis­tung und das Enga­ge­ment der Leu­te, die sich gegen ihren Wil­len eine neue Hei­mat gesucht haben“. Uta Schla­ditz wie­der­um führ­te als Pro­jekt­lei­te­rin und Lei­te­rin des Amtes für Wirt­schafts­för­de­rung, Land­wirt­schaft und Tou­ris­mus das Ver­schwin­den der sie­ben Dör­fer und die Ent­ste­hung der neu­en Seen zusam­men. Wo zu Beginn des 20. Jahr­hun­derts noch eine intak­te Hei­de­land­schaft stand, wur­de zum Ende der DDR gleich­zei­tig Koh­le aus den drei akti­ven Tage­bau­en Delitzsch-Süd­west, Brei­ten­feld und Goit­sche mit dem Bau­feld Rösa im Umfeld von Delitzsch abge­baut und die Ein­woh­ner wur­den umge­sie­delt. Dass sich ein Groß­teil der eins­ti­gen Ort­schafts­na­men in den heu­ti­gen Berg­bau­fol­ge­see­na­men – Grab­schüt­zer, Schla­dit­zer, Wer­be­li­ner, Paupitz­scher und Seel­hau­se­ner See – wie­der­fin­det, erin­nert eben­so wie Denk­ma­le oder Sach­zeu­gen an ihre tra­di­ti­ons­rei­che Geschich­te. Ent­wi­ckelt hät­ten sich sowohl Natur­schutz­ge­bie­te wie der Paupitz­scher See als auch Nah­erho­lungs­ge­bie­te wie der Schla­dit­zer See.

Wäh­rend der berg­bau­li­chen Sanie­rung durch die LMBV und ihrer Vor­gän­ger wur­den seit 1991 fast 4.200 Arbeits­kräf­te zur Revi­ta­li­sie­rung der drei Tage­baue ein­ge­setzt und seit 1993 rund 230 Mil­lio­nen Euro an Bun­des- und Lan­des­mit­teln inves­tiert.

 

Ortsin­an­spruch­nah­men:

  • Tage­bau Delitzsch-Süd­west: Kat­ters­naun­dorf 1981, Grab­schütz 1985, Wer­be­lin* 1992
  • Tage­bau Brei­ten­feld: Lös­sen* 1985–88, Schla­ditz * 1986–90
  • Tage­bau Goit­sche (Rösa): Paupitzsch mit dem Gut Neu­haus 1975, Seel­hau­sen 1988

* wegen Still­le­gung des Tage­baus nicht mehr abge­bag­gert

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Ver­lo­re­nen Orten fin­den sich in den LMBV-Bro­schü­ren 01 Holzweißig/Goitsche/Muldenstein und 13 Delitzsch-Süd­wes­t/­B­rei­ten­feld.

Karte mit den überbaggerten Orten im Bereich der Tagebaue Delitsch-Südwest und Breitenfeld (Quelle: LMBV)
Kar­te mit den über­bag­ger­ten Orten im Bereich des ehe­ma­li­gen Tage­b­aus­De­lit­sch-Süd­wes­t/­B­rei­ten­feld
Karte mit den überbaggerten Orten im Bereich des ehemaligen Tagebaus Goitsche
Kar­te mit den über­bag­ger­ten Orten im Bereich des ehe­ma­li­gen Tage­baus Goit­sche
Impres­sio­nen von der Aus­stel­lungs­er­öff­nung (Fotos: LMBV)