Nachterstedt. Am Concordia See geht die Sanierung weiter: Seit dem 7. Januar 2025 wird an einem Teilbereich der östlichen Rutschungsflanke die Schonende Sprengverdichtung durchgeführt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Verflüssigungsgefahr des Bodens zu beseitigen, um eine stabile Grundlage für weitere Arbeiten zu schaffen.
Für den Bereich der östlichen Rutschungsflanke wurde im Ergebnis einer Variantenbetrachtung die erdbautechnische Aufweitung des Böschungssystems als Vorzugsvariante herausgearbeitet. Mit der erdbautechnischen Aufweitung soll der neue Böschungsfuß soweit landseitig zurückverlegt werden, dass das Böschungssystem im sicheren Bereich gegründet werden kann. Im Rahmen der Realisierung der erdbaulichen Aufweitung der östlichen Rutschungsflanke wurden jedoch unterhalb des Höhenniveaus +100 m NHN verflüssigungsempfindliche Kippenmaterialien angetroffen, die der Bergbaualtkippe zuzuordnen sind. Deshalb ist vor der weiteren Sanierung eine bereichsweise Vergütung der verflüssigungsempfindlichen Sande im Bereich unterhalb der Berme +90,50 m NHN notwendig. Die Vergütung erfolgt mittels schonender Sprengverdichtung.

Auf Grund der schwierigen Witterungsbedingungen und dem damit verbundenen vernässten Boden vor Ort erfolgen die Arbeiten aktuell mit leichten Verzögerungen. 49 Sprengtage sind angesetzt, um die Verdichtungsarbeiten abzuschließen.
Insgesamt wird in 290 Bohrlöchern in unterschiedlichen Tiefen gesprengt, je nach Lage des zu verdichtenden Bodenhorizonts. Die maximale Verdichtungstiefe beträgt dabei 25 Meter. Das Verfahren der Schonenden Sprengverdichtung erfolgt im Dreiecksraster, den sogenannten Tripolen. Die einzelnen Bohrlöcher liegen jeweils fünf Meter voneinander entfernt. Der Abstand wurde im Vergleich zur vorangegangenen Schonenden Sprengverdichtungen im Jahr 2021 reduziert. Hier lag er bei 7,5 Metern. Pro Sprengtag werden zwei möglichst weit voneinander entfernte Tripole mit jeweils drei Sprengbohrlöchern gesprengt.
Dieser Abschnitt der Sanierung gehört, neben der sogenannten zentralen Rutschungsflanke im Bereich der Südwest-Böschung (Rutschungsereignis von 2016), zu den letzten Bereichen, die verdichtet werden müssen.
Die Vergütung der setzungsfließempflindlichen Sande mittels Schonender Sprengverdichtung funktioniert nur im wassergesättigten Teil des Kippenbodens. Die darüber liegende erdfeuchte Bodenschicht kann durch dieses Verfahren nicht erreicht werden. Daher muss hier nachfolgend noch ein Massenaustausch erfolgen. Die Bodenschicht wird herausgenommen und anschließend durch einen lagenweise verdichteten Wiedereinbau erneut aufgebracht.
Die aktuell laufenden Sanierungsmaßnahmen am Concordia See sind entscheidend für die standsichere Gestaltung des Böschungssystems und dienen zur Vorbereitung für die nächsten Schritte der Bauarbeiten.