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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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Gesperrter Störmthaler Kanal: Ursachenermittlung ist abgeschlossen

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Das Gutachten wurde auf der 3. Sitzung der „AG Störmthaler Kanal“ vorgestellt

Leip­zig. Am 12. Okto­ber 2023 kam die „Arbeits­grup­pe Störm­tha­ler Kanal“ zu ihrem drit­ten Tref­fen zusam­men. Das Gut­ach­t­er­team stell­te sei­nen Bericht zu den „Ursa­chen der fest­ge­stell­ten Defi­zi­te im Bereich des Störm­tha­ler Kanals und des Kom­pakt­bau­wer­kes zwi­schen Störm­tha­ler und Mark­klee­ber­ger See“ vor.

Die Gut­ach­ter bestä­tig­ten allen Betei­lig­ten, die mit der Gefah­ren­ab­wehr­maß­nah­me und der Sper­rung des Kanals im März 2021 zu tun hat­ten, rich­tig gehan­delt zu haben.

Nach Ein­schät­zung der Gut­ach­ter sind mul­tik­au­sa­le Ursa­chen für die fest­ge­stell­ten Defi­zi­te im Störm­tha­ler Kanal und am Kom­pakt­bau­werk ursäch­lich. Es bestan­den zu jedem Zeit­punkt ungüns­ti­ge geo­tech­ni­sche und hydro­geo­lo­gi­sche Rand­be­din­gun­gen wel­che zusätz­lich von dem pro­gnos­ti­zier­ten Ver­hal­ten abwei­chen. Ungüns­ti­ge Pla­nungs-/ Aus­füh­rungs­an­pas­sun­gen haben die Schä­den begüns­tigt. Das Gut­ach­ten nennt in sei­ner Zusam­men­fas­sung fünf Haupt­scha­dens­ur­sa­chen:

    • Der Kip­pen­bo­den ist sehr suf­fo­si­ons­em­pf­lind­lich. In der Fol­ge besteht eine Gefahr durch Inne­re Ero­si­on und Piping, wobei fei­ne Boden­teil­chen in den Boden­schich­ten durch die Strö­mungs­kraft des Grund­was­sers trans­por­tiert wer­den und somit die Stand­si­cher­heit des Bau­werks gefähr­den.
    • Abwei­chun­gen der geo­hy­drau­li­schen Rand­be­din­gun­gen: Der Wie­der­an­stieg des Grund­was­sers hat sich anders ent­wi­ckelt als pro­gnos­ti­ziert. Zugleich reagier­te der Kip­pen­bo­den anders als erwar­tet. Statt der im Bau­grund­gut­ach­ten von 2004 pro­gnos­ti­zier­ten Set­zung um 28 Zen­ti­me­ter hat sich das Schleu­sen­bau­werk um zwei Zen­ti­me­ter geho­ben.
    • Die Nicht­aus­füh­rung von Fil­ter­schich­ten im Schleu­sen­un­ter­haupt (das Schleu­sen­tor in Rich­tung Mark­klee­ber­ger See) wirkt sich nach­tei­lig auf den Boden­aus­trag durch Inne­re Ero­si­on und Piping aus.
    • Es konn­ten Defi­zi­te bei der Aus­bil­dung des Kanals aus­ge­macht wer­den. Das Abwei­chen bei der Böschungs­aus­bil­dung hin zu einer stei­le­ren Nei­gung sowie die Nicht­be­ach­tung hydro­dy­na­mi­scher Belas­tun­gen bei der Schleu­sen­ent­lee­rung wir­ken sich infol­ge eines unzu­rei­chen­den Deck­wer­kes nach­tei­lig im Unter­was­ser­be­reich aus. Die Nicht­aus­füh­rung eines mine­ra­li­schen Fil­ters und die Kom­pen­sa­ti­on mit­tels eines unge­eig­ne­ten Geo­tex­tils unter dem Deck­werk des Kanals führ­ten zu Beschä­di­gun­gen des Deck­wer­kes im Kanal.
    • Ungüns­ti­ge Pla­nungs­an­pas­sun­gen im Kon­takt­be­reich zwi­schen Stahl­be­ton­bau­tei­len und den ein­ge­bau­ten Erd­bau­stof­fen.

Ursachenermittlung ist abgeschlossen

Die Lau­sit­zer und Mit­tel­deut­sche Berg­bau-Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft mbH (LMBV) hat­te das Gut­ach­ten in Auf­trag gege­ben und sieht die beauf­trag­te Leis­tung gemäß Auf­ga­ben­stel­lung als voll­um­fäng­lich erbracht. Somit ist die Ursa­chen­er­mitt­lung aus Sicht der LMBV abge­schlos­sen. Dem schlos­sen sich auch die ande­ren Teil­neh­mer der Arbeits­grup­pe Störm­tha­ler AG an. Dies sind neben der LMBV das Säch­si­sche Ober­berg­amt (Sächs­OBA), die Lan­des­di­rek­ti­on Leip­zig (LDS), der Regio­na­le Pla­nungs­ver­band Leip­zig-West­sach­sen (RPV), die Stadt Mark­klee­berg und die Gemein­de Groß­pös­na.

Nach dem Abschluss der Ursa­chen­er­mitt­lung steht nun­mehr die Fra­ge im Raum, ob und wie der Kanal mit der Schleu­se saniert wer­den kann. Das Ziel der LMBV ist die dau­er­haf­te Gewähr­leis­tung der geo­tech­ni­schen Sicher­heit. Das Sächs­OBA schlug vor, vor Beginn der Sanie­rungs­pla­nung eine Mach­bar­keits­stu­die zu beauf­tra­gen, um die Fra­ge zu klä­ren, ob und mit wel­chen tech­ni­schen Mit­teln die Stand­si­cher­heit des Kom­pakt­bau­wer­kes her­ge­stellt wer­den kann. Dar­auf auf­bau­end sol­len die kon­kre­ten Pla­nungs­an­sät­ze für die Sanie­rung des Kanals sowie des Kom­pakt­bau­wer­kes fest­ge­legt wer­den. Sächs­OBA, LDS und RPV wer­den die Anfor­de­run­gen und das Ziel einer Mach­bar­keits­stu­die for­mu­lie­ren.

Die Zusam­men­fas­sung des Gut­ach­tens kann hier nach­ge­le­sen wer­den.


Hin­ter­grund:

Der Störm­tha­ler Kanal mit Schleu­se ver­bin­det den Störm­tha­ler mit dem Mark­klee­ber­ger See. Die Seen ent­stan­den durch Flu­tung der Rest­lö­cher des Braun­koh­len­ta­ge­baus Espen­hain, deren Abschluss­be­triebs­plan die LMBV umsetzt.

Der künst­li­che Kanal im Kip­pen­ge­biet zwi­schen Störm­tha­ler und Mark­klee­ber­ger See im Süd­raum von Leip­zig ist auf­grund von Böschungs­schä­den und Riss­bil­dun­gen nahe der Kanu­park­schleu­se seit März 2021 gesperrt. Zur Gefah­ren­ab­wehr wur­den zeit­nah Quer­bau­wer­ke ober- und unter­halb des Schleu­sen­bau­werks errich­tet.

Das Gut­ach­ten zur Ursa­chen­er­mitt­lung wur­de von KREBS+KIEFER Inge­nieu­re GmbH und der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Nürn­berg, Insti­tut für Was­ser­bau und Was­ser­wirt­schaft, erstellt. Beglei­tet wur­de die Ursa­chen­er­mitt­lung durch die Arbeits­grup­pe Störm­tha­ler Kanal. Das Gut­ach­ten wur­de im Sep­tem­ber 2023 der LMBV über­ge­ben.