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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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LMBV-Brunnensystem in Senftenberg hat schon mehr als 70 Mio. m³ gehoben

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Senf­ten­berg. Das von der LMBV geplan­te und umge­setz­te Brun­nen­sys­tem in Senf­ten­berg erfüllt voll umfäng­lich sei­ne gesteck­ten Auf­ga­ben und stellt eine sinn­vol­le Inves­ti­ti­on zum Errei­chen der gefor­der­ten Schutz­zie­le dar. Die jeweils vor­ge­ge­be­nen Grund­was­ser­stän­de wer­den mit dem Betrieb der Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen ein­ge­hal­ten. Die sechs von der LMBV errich­te­ten Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen (HBr) wer­den bedarfs­ge­recht betrie­ben und befin­den sich – tech­nisch gese­hen — nach wie vor im Ein­fahr­be­trieb. Mehr als 70 Mio. m³ beträgt die gesam­te bis­her geho­be­ne Was­ser­men­ge seit Inbe­trieb­nah­me aller sechs Brun­nen in Senf­ten­berg. Die bis­her ent­stan­de­nen Kos­ten zum Unter­halt der Anla­gen belau­fen sich auf ca. 1,2 Mio. € per anno. Die­se wer­den wei­ter­hin aus dem lau­fen­den Ver­wal­tungs­ab­kom­men zur Braun­koh­le­sa­nie­rung (VA VI) finan­ziert.

Die HBr 3, 4, 6 und 7 lei­ten in die GWRA Rai­nitza ab sowie die HBr 8 und 9 lei­ten in die GWRA Pöß­nitz ab. Die Was­ser­he­bung erfolgt bedarfs­ge­recht und ist damit auch von meteo­ro­lo­gi­schen Ein­flüs­sen abhän­gig. Im Jahr 2021 wur­den etwa 11 Mio. m³ Grund­was­ser geho­ben, abge­lei­tet und gerei­nigt über die Rai­nitza und Pöß­nitz letzt­end­lich der Schwar­zen Els­ter zuge­führt. Dabei hoben der HBr 3 etwa 150 m³/h; der HBr 4 rund 200 m³/h; der HBr 6 etwa 60 m³/h und der HBr 7 durch­schnitt­lich 220 m³/h. Beim HBr 8 waren es etwa 300 m³/h und beim HBr 9 bis zu 330 m³/h*. Die Gesamt­an­la­ge, bestehend aus sechs HBr und zwei Ableit­sys­te­men — mit einer Län­ge von 11,9 km zur GWRA Rai­nitza und 7,6 km zur GWRA Pöß­nitz — wird wöchent­lich kon­trol­liert. Der Betrieb der Anla­ge wird zudem fern­über­wacht. Ent­spre­chen­de Anla­gen­tei­le, wie z.B. die Gas­warn­an­la­ge zwei­mal jähr­lich, wer­den ent­spre­chend ihrer Prüf­fris­ten gewar­tet.

An ver­schie­de­nen Stel­len in der Stadt sind Grund­was­ser-Mess­pe­gel mit einer Steu­er- und Regel­tech­nik instal­liert. Die­se mel­den den Grund­was­ser­stand an den nächst­ge­le­ge­nen Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen und die­ser steu­ert die pas­sen­den För­der­men­gen selbst­re­gu­lie­rend. Über drei bis acht stern­för­mig ange­ord­ne­te hori­zon­ta­le Fil­ter­strän­ge im Brun­nen wird das Grund­was­ser über Steig­lei­tun­gen nach oben gepumpt. Die Lei­tun­gen sind luft­dicht ver­schlos­sen. Andern­falls wür­den che­mi­sche Reak­tio­nen dazu füh­ren, dass die Lei­tun­gen auf lan­ge Sicht ver­stop­fen bzw. ver­o­ckern. Das geho­be­ne Was­ser wird von den Fil­ter­brun­nen über Rohr­lei­tun­gen und Schacht­bau­wer­ke zu den Gru­ben­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen wei­ter­ge­lei­tet.

Die Stadt Senf­ten­berg war zum Zeit­punkt der Wen­de um 1990 zwi­schen Bries­ke, Sedlitz, Senf­ten­ber­ger See und Tage­bau Meu­ro „ein­ge­keilt“. In Erman­ge­lung ande­rer Flä­chen für Wirt­schafts­an­sied­lun­gen wur­de die Kip­pen­flä­che Laugk­feld als Gewer­be­ge­biet aus­ge­wie­sen. Mehr als 20 Fir­men sie­del­ten sich hier an. Mit auf­stei­gen­dem Grund­was­ser stieg auch die Gefähr­dung für die geo­tech­ni­sche Sicher­heit: Set­zun­gen, Sackun­gen und Grund­brü­che kön­nen die Fol­ge sein. Um der Gefähr­dung zu begeg­nen wur­den ver­schie­de­ne Vari­an­ten betrach­tet und die Ent­schei­dung fiel zuguns­ten eines Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen­sys­tems:

  • HBr 3 am Thea­ter in der Laugk­stra­ße seit 2014 in Betriebs­zu­stand
  • HBr 4 in der Bad­stra­ße seit 2014 in Betriebs­zu­stand
  • HBr 6 in der Güter­bahn­hof­stra­ße seit 2013 in Betriebs­zu­stand

Die Brun­nen im öst­li­chen Stadt­ge­biet wer­den das Grund­was­ser dau­er­haft auf einem unge­fähr­li­chen Niveau vom maxi­mal 98 m NHN hal­ten und die Bebau­ung in die­sem Wohn­be­reich somit schüt­zen. Auch das Gewer­be­ge­biet konn­te damit bestehen blei­ben und die dort ange­sie­del­ten Unter­neh­mer ihre erfolg­rei­che Arbeit fort­set­zen.
Die Anwoh­ner der Senf­ten­ber­ger Vogel­sied­lung sind in Hoch­was­ser­si­tua­tio­nen und durch den Grund­was­ser­wie­der­an­stieg in den zurück­lie­gen­den Jah­ren immer wie­der mit Vernäs­sun­gen in den Kel­lern kon­fron­tiert wor­den. Die drei Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen im öst­li­chen Teil der Stadt bil­den unter­ir­disch einen Grund­was­ser-Absen­kungs­trich­ter, deren Wir­kung nur bedingt bis zur Vogel­sied­lung reicht. Zur Siche­rung der Wohn­häu­ser wur­de ein wei­te­rer Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen zur dau­er­haf­ten Grund­was­ser­nied­rig­hal­tung errich­tet:

  • HBr 7 an der Han­sea­ten-/Kor­mo­ran­stra­ße seit 2016 in Betriebs­zu­stand

Lösung für den Orts­teil Bries­ke: Das Bries­ker Wohn­ge­biet zwi­schen Rent­ner­stra­ße und Bries­ker Stra­ße liegt ähn­lich wie die Vogel­sied­lung im Gefähr­dungs­be­reich des nach­berg­bau­li­chen, natür­li­chen Grund­was­ser­wie­der­an­stiegs. Die zuvor ange­stell­ten Unter­su­chun­gen erga­ben, dass eine Ertüch­ti­gung bestehen­der Grä­ben nicht aus­rei­chend wäre. Aus die­sem Grund fiel die Ent­schei­dung auch hier zuguns­ten einer Brun­nen­lö­sung aus. Zwei Hori­zon­tal­fil­ter­brun­nen schaf­fen hier nun Sicher­heit:

  • HBr 8 in der Rent­ner­stra­ße seit 2017 in Betriebs­zu­stand
  • HBr 9 in der Stra­ße „An der Woll­schin­ka“ seit 2017 in Betriebs­zu­stand

Das dort geho­be­ne Was­ser wird über eine Lei­tung in Rich­tung Schwarz­hei­de abge­schla­gen. Auch das ent­spre­chen­de Ablei­tungs­sys­tem wur­de hier­für errich­tet. In der Gru­ben­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­ge Pöß­nitz wird das geho­be­ne Was­ser auf­be­rei­tet und über die Pöß­nitz in die Schwar­ze Els­ter abge­ge­ben.

Das HBr–System ist für eine Nut­zungs­dau­er von ca. 80 Jah­ren aus­ge­legt. Der Bund und die Län­der BB, SN, ST und TH hat­ten im § 5 des VA VI ver­ein­bart, nach Lösun­gen zu suchen, sol­che Anla­gen auf vom Bund unab­hän­gi­ge Struk­tu­ren zu über­tra­gen. Dies bleibt noch eine Auf­ga­be für die Zukunft.

*Die ange­ge­be­nen För­der­men­gen stel­len Durch­schnitts­wer­te dar und sind dem jüngst erstell­ten inter­nen Quar­tals­be­richt III/2021 ent­nom­men.

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Kon­troll­be­fah­rung eines HBr | Foto: P. Rad­ke
Impressionen vom Brunnensystem der LMBV in Senftenberg