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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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ehemalige Auflandebecken Gaulis

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Fördergerüst und Halde bei Nienstedt im Abendlicht – Tolles Foto von Danny Bodenstab

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Wissenswertes zur Förderung in den Schachtanlagen “Koenen 1 & 2” und zum Abbau des Kupferschieferflözes

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Nie­der­röb­lin­gen (Helme)/Sondershausen. Die bei­den hier abge­bild­ten Fotos hat Dan­ny Boden­stab von der Fa. SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH dem Sanie­rungs­be­reich KSE und der Unter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on der LMBV zur Ver­fü­gung gestellt.

Sie zei­gen die Spitz­ke­gel­hal­de und das För­der­ge­rüst Nien­stedt des Ber­nard Koe­nen-Schach­tes 2 bei Nien­stedt in der Gemein­de All­stedt in Sach­sen-Anhalt.

Die Schacht­an­la­ge “Ber­nard Koe­nen” bei Nie­der­röb­lin­gen bestand bis zum Ende der Pro­duk­ti­on am 10. August 1990 aus den Schäch­ten “Ber­nard Koe­nen 1” in Nie­der­röb­lin­gen als dem Haupt­schacht und den Flucht- und Wet­ter­schäch­ten “Ber­nard Koe­nen 2” in Nien­stedt in der Gemein­de All­stedt im Land Sach­sen-Anhalt sowie dem Bohr­schacht Mönch­pfif­fel. Der Ber­nard Koe­nen-Schacht 2 war außer­dem För­der­schacht für tau­bes Gestein.

An den ehe­ma­li­gen Berg­bau erin­nern neben den Spitz­ke­gel­hal­den das letz­te erhal­ten geblie­be­ne För­der­ge­rüst einer gro­ßen Schacht­an­la­ge in Nien­stedt, ein Dop­pel­bock-För­der­ge­rüst von 51 Metern Höhe, sowie auf dem Gelän­de des Schach­tes in Nie­der­röb­lin­gen ein Denk­mal aus För­der­wa­gen.

Die heu­te noch an den Stand­or­ten Nie­der­röb­lin­gen und Nien­stedt weit­hin sicht­ba­ren Hal­den ent­stan­den wäh­rend der Betriebs­zeit der Schäch­te. Die Hal­de des Koe­nen-Schach­tes 1 weist eine Höhe von 125 Meter über Gelän­de auf und ent­hält auf einer Flä­che von 14 Hekt­ar etwa 13,2 Mil­lio­nen Ton­nen Gestein.

Die Hal­de des Schach­tes 2 in Nien­stedt erreicht eine Höhe von 100 Metern und weist bei elf Hekt­ar Flä­che einen Inhalt von 9,4 Mil­lio­nen Ton­nen Hal­den­ma­te­ri­al auf. Das Hal­den­ma­te­ri­al bestehe zum über­wie­gen­den Teil aus Zech­stein­kalk. Es sei­en alle in der Gru­be ange­trof­fe­nen Gestei­ne ent­hal­ten, auf der Hal­de des Schach­tes 1 auch in grö­ße­ren Men­gen Stein­salz. Die Hal­de in Nien­stedt wei­se wegen der dort ver­stürz­ten ober­kar­bo­nen Gestei­ne aus den Auf­fah­run­gen zum Bau­feld Oster­hau­sen einen deut­lich röt­li­chen Farb­ton auf.

Das Betriebs­ge­län­de des Ber­nard Koe­nen-Schach­tes 1 wird bis in die Gegen­wart von dem Berg­bau- und Tief­bau­un­ter­neh­men BST Mans­feld GmbH & Co KG genutzt, das ver­sucht, an die­sem Stand­ort die berg­män­ni­schen Tra­di­tio­nen zu erhal­ten und auch wie­der Berg­lehr­lin­ge aus­bil­de­te. Das Gelän­de des Schach­tes in Nien­stedt teil­ten sich zeit­wei­se bis zu drei mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men.

Zur Geschichte der bergbaulichen Anlagen in Nienstedt

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Dop­pel­bock-För­der­ge­rüst — Foto: D. Boden­stab

Die unter­tä­gi­ge Ver­bin­dung zwi­schen den Ber­nard Koe­nen-Schäch­ten 1 und 2 wur­de in der 8. Soh­le bereits am 19. Juni 1959 her­ge­stellt. Die Auf­fah­rung der Flucht-und Wet­ter­ver­bin­dung zum Tho­mas Mün­zer-Schacht in Sang­erhau­sen, der auch im August 1990 still gelegt wur­de, erreich­te erst im Janu­ar 1961 im Niveau der 6. Soh­le ihr Ziel.

Der Abbau des Kup­fer­schie­fer­flö­zes zur Erz­ge­win­nung begann am 1. Sep­tem­ber 1958 in der 9. Soh­le (587 Meter unter Nor­mal­null bzw. 725 Meter unter dem Gelän­de) mit dem tra­di­tio­nel­len Hun­te­st­reb-Ver­fah­ren. Moder­ne­re Tech­no­lo­gien wie der Ein­satz des Plat­ten­ban­des, des Ein­schie­nen­för­de­rers (1959) oder des Gerad­stre­bes (1960) wur­den nach und nach ein­ge­führt und ver­bes­ser­ten die Arbeits­be­din­gun­gen vor Streb erheb­lich.

Spä­ter ver­voll­stän­dig­ten der hoch mecha­ni­sier­te Schäl­schrap­per­streb­bau (1969) und der ver­ein­zelt ein­ge­setz­te Streb­bruch­bau (1979) die Palet­te der Abbau­ver­fah­ren. Aus dem Gru­ben­feld der Schacht­an­la­ge “Ber­nard Koe­nen” wur­den seit 1958 ins­ge­samt 13,9 Mil­lio­nen Ton­nen Erz mit einem Metallin­halt von 315.800 Ton­nen Kup­fer und 1.579 Ton­nen Sil­ber geför­dert. Dabei wur­den im Jah­re 1967 mit 747.300 Ton­nen Erz und einem Metallin­halt von 18.863 Ton­nen Kup­fer und 94,3 Ton­nen Sil­ber die höchs­te Jah­res­för­de­rung der Schacht­an­la­ge über­haupt erreicht.

Die Beleg­schafts­stär­ke betrug im gesam­ten Pro­duk­ti­ons­zeit­raum bis 1989 durch­schnitt­lich 3.677 Per­so­nen, wobei in den Jah­ren von 1966 bis 1977 immer über 4.000 und im Jahr 1967 maxi­mal 4.721 Per­so­nen beschäf­tigt waren. Anschlie­ßend nahm die Beleg­schafts­stär­ke bis zum Jahr 1989 kon­ti­nu­ier­lich bis auf 3.457 Beschäf­tig­te ab.

Das Gru­ben­feld wies bei Ein­stel­lung des Berg­baus am 10. August 1990 eine ins­ge­samt abge­bau­te Flä­che von 1,42 Qua­drat­ki­lo­me­tern und einen berg­män­nisch geschaf­fe­nen Hohl­raum von etwa 6,3 Mil­lio­nen Kubik­me­ter auf. Im Zuge der nach der Abbau­been­di­gung erfor­der­li­chen Ver­wah­rung der Gru­ben wur­den die Schäch­te von der dama­li­gen GVV — heu­te Sanie­rungs­be­reich KSE der LMBV — ver­füllt und das Gru­ben­feld über Boh­run­gen mit Hel­me­was­ser geflu­tet. Die­se Vor­ha­ben wur­den im Jahr 1996 abge­schlos­sen.

Quel­len: Web­sei­te des Ortes Nien­stedt — http://nienstedt06542.weebly.com/die-kupferfoumlrderung.html sowie Berich­te der Mit­tel­deut­schen Zei­tung | Unser Dank gilt zudem für die Fotos vom März 2020 an Dan­ny Boden­stab von der Fa. SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH