Facebook
Twitter
XING
LinkedIn
Email

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Geben Sie hier Ihre Überschrift ein

ehemalige Auflandebecken Gaulis

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.

SächsOBA: Änderung des Sperrbereiches zur Gefahrenabwehr an der lnnenkippe Lohsa Il

Laden

Umsetzen der Maßnahmen zur Gefahrenabwehr obliegt der Projektträgerin LMBV

Frei­berg. Das Säch­si­sche Ober­berg­amt erließ am 03.12.2019 eine All­ge­mein­ver­fü­gung über Maß­nah­men zur Gefah­ren­ab­wehr im Tage­bau Ill Werminghoff/ Loh­sa: lnnen­kip­pe Loh­sa Il, wobei der räum­li­che Umfang des Sperr­be­rei­ches geän­dert wur­de. Das Säch­si­sche Ober­berg­amt ist die gemäß § 3 Sächs­PolG i.V.m. §§ 1 und 3 Sächs­HohlrVO sach­lich zustän­di­ge Poli­zei­be­hör­de für die zur Gefah­ren­ab­wehr erfor­der­li­che Durch­füh­rung der Maß­nah­men an dem nicht mehr unter Berg­auf­sicht ste­hen­den Rest­loch des ehe­ma­li­gen Tage­baus Loh­sa. Die Umset­zung der Maß­nah­men zu der Gefah­ren­ab­wehr obliegt der hier­für bestimm­ten Pro­jekt­trä­ge­rin, der LMBV mbH.

Hin­ter­grund: Die Kip­pen­flä­chen und Rest­lö­cher in dem Gefah­ren­be­reich ent­stan­den durch den Braun­koh­len­berg­bau im Tage­bau III Wer­ming­hoff (Bau­fel­der Ill bis V), spä­ter Tage­bau Loh­sa genannt, und den Tage­bau Schei­be süd­öst­lich und nord­öst­lich von Loh­sa. lm Tage­bau Loh­sa wur­de im Zeit­raum 1950 bis 1984 in den Bau­fel­dern III bis V das 2. Lau­sit­zer Flöz abge­baut. Der ange­fal­le­ne Abraum wur­de ent­spre­chend der tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lung ab 1960 als lnnen­kip­pe auf­ge­fah­ren. lm gesam­ten Bereich ist die AFB — Kip­pe vor­han­den.

Die AFB-Kip­pe bil­det die heu­ti­ge Gelän­de­ober­flä­che, wel­che pla­niert und rekul­ti­viert wur­de. Die Ver­kip­pung erfolg­te in den Jah­ren 1965 — 1967. Die Kip­pen­mäch­tig­keit beträgt 40 — 45 m. Unmit­tel­bar nord­west­lich des Tage­baus Loh­sa wur­de ab dem Jahr 1982 der Tage­bau Schei­be auf­ge­schlos­sen. Die Auf­schluss­mas­sen wur­den in den Jah­ren 1984 bis 1987 im Nord­wes­ten des Rest­lo­ches des Tage­baus Loh­sa als Hoch­kip­pe Schei­be auf­ge­schüt­tet. Die Kip­pen­misch­bö­den wei­sen locke­re bis sehr locke­re Lage­rungs­ver­hält­nis­se auf und sind ver­flüs­si­gungs- und grund­bruch­ge­fähr­det. Die Flä­chen sind durch den Grund­was­ser­wie­der­an­stieg betrof­fen.

Mit Schrei­ben vom 31. Janu­ar 2011 erließ das Säch­si­sche Ober­berg­amt eine All­ge­mein­ver­fü­gung für den Bereich des ehe­ma­li­gen Tage­baus Ill Werminghoff/ Loh­sa, die anschlie­ßend unter der Bezeich­nung „Geo­tech­ni­scher Sperr­be­reich lnnen­kip­pe Loh­sa II” geführt wur­de. Das Ziel war der Schutz der Öffent­lich­keit vor mög­li­chen Aus­wir­kun­gen der Sanie­rung sowie der vor­lie­gen­den geo­tech­ni­schen Gefähr­dun­gen.

Die All­ge­mein­ver­fü­gung wur­de mit Schrei­ben vom 6. März 2017 räum­lich ange­passt. Ins­ge­samt wur­den 400 ha frei­ge­ge­ben. lm Herbst 2018 und im Früh­jahr 2019 ereig­ne­ten sich im Bereich der Hoch­flä­che Nord­mark­schei­de Gelän­de­ein­brü­che und Rut­schun­gen mit groß­flä­chi­gen Gelän­de­ab­sen­kun­gen von bis zu 6 m. Die Rut­schung reicht bereichs­wei­se an den Stütz­kör­per der Außen­kip­pe Schei­be her­an (Rüt­tel­damm), wobei der Stütz­kör­per eine wei­te­re Aus­brei­tung des Ereig­nis­ses ver­hin­dert hat. Der Stütz­kör­per ist funk­tio­nell unbe­schä­digt.

Die Rut­schungs­mas­sen brei­te­ten sich nach Wes­ten, Nor­den und Osten in den Spei­cher Loh­sa aus. Im Ergeb­nis der Rut­schung und dem Abrut­schen des Vor­lan­des liegt die Bruch­kon­tur inner­halb des Rüt­tel­dam­mes, der damit dem Wind- und Wel­len­schlag aus­ge­lie­fert ist (Stau­la­mel­le). Das erfor­der­li­che Aus­gleichs­pro­fil im Stütz­kör­per und des­sen Vor­land ist nicht mehr gege­ben.

Mit­tel- bis lang­fris­tig ist hier mit selbst­stän­di­gen bzw. wind­wel­len­be­ding­ten Umbil­dun­gen zu rech­nen. Im Fal­le einer raum­grei­fen­den Ver­flüs­si­gung der was­ser­ge­sät­tig­ten, unver­dich­te­ten Kip­pe ist die hin­ter dem Stütz­kör­per befind­li­che Böschung der Hoch­kip­pe nicht aus­rei­chend sicher gegen ein Ver­sa­gen. Bei einem aus­rei­chend aus­ge­dehn­ten Böschungs­bruch der Hoch­kip­pe kann es zudem zu einem „Über­strö­men“ des Stütz­kör­pers kom­men.

Gemäß Fest­le­gung vom 22.10.2010 ver­läuft die Geo­tech­ni­sche Sperr­be­reichs­gren­ze im Stütz­kör­per­be­reich und dabei im Abschnitt mit vor­ge­la­ger­ter Hoch­flä­che an der Vor­der­gren­ze des Stütz­kör­pers. Im Ergeb­nis der Ereig­nis­se im Herbst 2018 und im Früh­jahr 2019 wur­de nun die Hoch­kip­pe der Außen­kip­pe Schei­be in den Geo­tech­ni­schen Sperr­be­reich ein­be­zo­gen. Die Geo­tech­ni­sche Sperr­be­reichs­gren­ze ver­läuft nun­mehr west­lich der Hoch­kip­pe Schei­be. Die LMBV mbH wur­de vom Säch­si­schen Ober­berg­amt ange­wie­sen, die Beschil­de­rung ent­lang der neu defi­nier­ten Sperr­gren­ze auf­zu­stel­len.

Lageplan Anpassung Hochkippe Scheibe markiert kl
Hoch­kip­pe Schei­be (gelb) nun im Sperr­be­reich

LMBV-Luft­bil­der vom Spei­cher Loh­sa II | Fotos: Peter Rad­ke 2019