Harbke/Helmstedt. Am 9. November 2024 wurde am Lappwaldsee das 35-jährige Jubiläum der innerdeutschen Grenzöffnung gefeiert. Der See zwischen Harbke (Sachsen-Anhalt) und Helmstedt (Niedersachsen), der aus den ehemaligen Tagebauen Wulfersdorf und Helmstedt hervorgegangen ist, bildete den Rahmen für eine bewegende Gedenkveranstaltung.
Anlässlich der Feierlichkeiten würdigten die Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen, Dr. Reiner Haseloff und Stephan Weil, in ihren Ansprachen die Bedeutung des 9. November in der deutschen Geschichte. Die Grenzöffnung vor 35 Jahren markierte nicht nur das Ende der deutschen Teilung, sondern auch einen Wendepunkt für viele Regionen entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze, die sich seither neuen wirtschaftlichen und sozialen Herausforderungen stellen mussten und müssen.
Der bevorstehende Zusammenfluss der ehemaligen Tagebaumulden von Wulfersdorf und Helmstedt kann als Symbol für die Transformation und den Wiederaufbau der Region nach der Wiedervereinigung gesehen werden. Was bereits heute ein Ort zur Naherholung ist, war früher Grenzgebiet und während der Teilung Deutschlands streng bewacht.
Zukunftsperspektiven für den Lappwaldsee
Im Rahmen der Gedenkfeier wurden konkrete Pläne zur künftigen touristischen und wirtschaftlichen Nutzung des Lappwaldsees vorgestellt. Angesichts der wachsenden Bedeutung des Sees für die Region soll er sowohl ein Ort der Erinnerung und Begegnung sein als auch ein touristischer Anziehungspunkt werden. Ziel ist es, den See zu einem Zentrum für Freizeitaktivitäten und naturnahe Erholung zu entwickeln.
Derzeit sind noch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen notwendig, welche durch die Bergbausanierungsunternehmen LMBV und Helmstedter Revier GmbH (HSR) durchgeführt werden. Bereits im Mai diesen Jahres stellte die LMBV anlässlich des FLÖZerfestes die laufenden Sanierungsarbeiten am Lappwaldsee vor.
Der Lappwaldsee steht nicht nur für die Herausforderungen der deutschen Einheit, sondern auch für den Wandel einer Region, die über Jahrzehnte hinweg vom Kohleabbau geprägt war. Dieser Wandel schafft neue Zukunftsperspektiven.
Fotos: Maik Schöttke