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15. Regionalkonferenz zum Lausitzer Seenland in Knappenrode

Knappenrode. Am 9. November 2022 fand in der Energiefabrik Knappenrode die schon traditionelle jährliche Regionalkonferenz im Lausitzer Seenland statt. An historischer Stätte im ehemaligen Kühlgebäude der Brikettfabrik versammelten sich rund 100 Teilnehmer aus Sachsen und Brandenburg, die an der Entwicklung des Lausitzer Seenlandes (LS) mitwirken.

Der Bautzener Landrat Udo Witschas als Vorsitzender des ZV LSS begrüßte die Gäste und unterstrich die Chancen, gemeinsam zurückzublicken und gleichzeitig Ausblicke vermittelt zu bekommen. Für die gastgebende Kommune sprach Hoyerswerdas Bürgermeister Torsten Ruban-Zeh in seinem Grußwort über die Vorhaben der Seenland-Stadt unter dem Motto „#WHY!“ sowie u.a. auch über die Entwicklungen am stadtnahen Bergbaufolgesee Scheibe und berichtete zu verschiedenen Strukturwandel-Vorhaben

Detlev Wurzler, Verbandsvorsteher des ZV LSB blickte auf seine Wunschliste aus 2021 zurück, die u.a. ein einheitliches Schifffahrtsrecht für das länderübergreifende Seenland beinhaltete. Hier seien erste Schritte der beiden Länder mit Zielrichtung bis 2024 zu verzeichnen. Die im Vorjahr angesprochenen Hindernisse aus dem Landesentwicklungsplan, die künftige Ansiedlungen im Seenland erschweren könnten, konnten bisher nicht revidiert werden.

Schwerpunkt der Entwicklungen beim ZV LSB bleibe der Sedlitzer See. Hier konnte der Änderungs-Aufstellungsbeschluss für den B-Plan Nr. 5 „Seestrand Lieske“ erreicht werden. Wurzler sah ebenfalls positive Tendenzen bei den B-Plänen Nr. 25 „Hotel am Sedlitzer Hafen“ und Nr. 33 „Wohngebiet Sedlitzer Bucht“. Er stellte zudem die sechs Projekte des ZV im laufenden Strukturwandel vor, darunter das Schiffanleger-Vorhaben bei Sedlitz am Großräschener See, wo die LPH 3 abgeschlossen werden konnte. Der nun mit dem Land BB abgestimmte Kaufantrag für nötige Flächen auch am Ufer werde zeitnah bei der LMBV gestellt werden können. Das Erschließungsvorhaben Sedlitzer Bucht mit 2,1 Mio. Euro Umfang werde voraussichtlich am 25.11.22 abgeschlossen. Detlev Wurzler verwies auch auf Aufwertungsideen am Rostigen Nagel sowie das Errichten von Themenspielplätzen am Senftenberger See und das teilweise Modernisieren der Freizeit-Infrastruktur am Senftenberger See hin.

Daniel Just, Geschäftsführer des ZV LSS, konnte den Mitarbeiterstamm des Verbandes dank der Förderungen aus dem STARK-Programm auf nunmehr zehn Mitwirkende erhöhen und damit weitere Leistungen nach der Übergabe des Multifunktionsgebäudes mit der Bewirtschaftung des Steges und dem Hafenbetrieb am Geierswalder See anbieten. Hier könnten ergänzend durch einen privaten Investor u.a. TINY-Häuser entstehen. Das weitere Ausbauen des Wegeleitsystems im Seenland an 130 Standorten soll am 03.01.2023 starten Zudem wird die vorhandene Kilometrierung weiter ergänzt. Größtes Asset des ZV sei die gemeinsam mit der Gemeinde Elsterheide vorgenommene planerische Entwicklung von zunächst 10 ha Flächen auf dem Koschendamm.

Gerd Richter gab für die Bergbausanierer der LMBV einen Rund- und Ausblick auf die notwendigen ingenieurtechnischen Leistungen im Seenland. Er verwies auf den Schwerpunkt der Arbeiten rund um den Sedlitzer See mit dem Ziel, einen ausgespiegelten Kernseenverbund von ca. 4.000 ha bis 2026 anzustreben. Dazu werden rund 80 Mio. Euro an Leistungen u.a. für die Sicherung der Brückenfeldkippe und den noch zu bauenden Ableiter vom Sedlitzer See umzusetzen sein. Im Fortgang stellte der LMBV-Vertreter weitere Vorhaben von der Fallgewichtsverdichtung am Altdöberner See, der fortzuführenden Inlake-Behandlungen bis hin zum Sanieren am Knappensee und zum Testrütteln am Silbersee vor.

Kathrin Winkler vom Tourismusverband LS erläuterte die Herausforderungen seit dem Corona-Jahr 2021. Die Touristen nutzen deutlich kürzere Buchungsfristen, verweilen aber auch etwas länger im Seenland. Dem Fachkräftemangel sehen sich auch die hiesigen Touristiker ausgesetzt. Regionalplaner Matthias Wedepohl von Projekt M erklärte den Ansatz für das bis Mai 2023 zu erstellende strategische Regionale Entwicklungskonzept auf der sächsischen Seite des Seenlandes und knüpfte dabei an den Rahmenplan auf Brandenburger Seite aus 2021 an

Dr. Torsten Heyer von der TU Dresden vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik informierte zu einem beauftragten Konzept zur Reduzierung künftiger Planungsrisiken für Anlagen auf und an Bergbaufolgeseen am Beispiel des Sedlitzer und des Geierswalder Sees. Dabei geht es um die Einschätzung möglicher Gefahren, der Ausgesetztheit und Anfälligkeit bei Starkwinden, Wellen- und Eisgang sowie einhergehenden Sedimenttransporten. Dazu werden insbesondere die Geomorphologie der Seeböden und Seeufer durch numerische Nachbildung der Hohlformen sowie die Streichlängen einfallender Winde mitberücksichtigt, um Masterpläne für Seegangs- und Sedimentprognose zu erstellen.

LMBV-Beitrag zur Regionalkonferenz